Aachen, 16.12.2005: am heutigen Morgen nahmen die
Angehörigen, Freunde, Schüler und Kolleginnen und Kollegen von
Heinz Kersting Abschied, der am 4.12.2005 an seiner schweren
Krebserkrankung verstorben
ist. In einer liebevoll gestalteten ökumenischen Trauerfeier in der
Kirche Hl. Kreuz wurde – wie Heinz Kersting es sich vorgestellt und
gewünscht hatte – gebetet, gesungen, geweint und auch gelacht. Noch am 20. Jubiläum des ibs
vor acht Wochen hatte Heinz auf die besondere Qualität des Aachener
Wassers hingewiesen, das auch am heutigen Tage wie schon zum Jubiläum
in Strömen vom Himmel fiel. Der Regen machte allerdings wunderbarer Weise genau in den
Minuten eine Pause, als sich die über 200 Trauergäste auf dem
Friedhof anschickten, sich an seinem offenen Grab der Reihe nach von ihm zu verabschieden,
zu den wunderbaren Klängen einer Jazzband, die Heinz das letzte Geleit
gab, nicht nur mit dem St.-James-Infirmary-Blues, sondern auch mit der Familienhymne
"Marmor, Stein und Eisen bricht".
Es war ein trauriger und bewegter, aber auch friedlicher und
zuversichtlicher Abschied von einem großen Menschen, dessen Wirkung auf
ganz unterschiedliche Menschen auch in den Trauerfeierlichkeiten selbst
sehr spürbar war. Wenn ein Sinn des Lebens darin liegt, dass man im
Leben von anderen vorkommt, kann man sagen, dass Heinz Kersting seinen
Platz im Leben sehr vieler Menschen gefunden hat und behalten wird.
systemagazin veröffentlicht an dieser Stelle zwei Nachrufe auf Heinz Kersting von Kollegen unterschiedlicher Generationen, Hans-Christoph
Vogel und Heiko Kleve, die auf schöne Weise zum Ausdruck bringen, was
Heinz als konstruktivistischer Mensch und menschlicher Konstruktivist
für viele bedeutet hat. Er wird uns fehlen. Kurt Pelzer steuert einen
Text bei, der dem rheinischen Katholizismus Heinz Kerstings gewidmet
ist. Als Ergänzung an anderer
Stelle systemagazin ein weiterer Text von Heiko Kleve mit einem
ausführlichen Portrait: Heinz
Kersting als Supervisor, Sozialarbeiter, Handlungsforscher,
Sozialarbeitswissenschaftler und Konstruktivist – Beobachtung eines
Beobachters (PDF).Tom Levold
Heinz Kersting. Ein Nachruf von Hans-Christoph Vogel
Es fällt mir nicht leicht, so kurz nach dem Ausscheiden von Heinz
Kersting die Welt in ein Vorher und Nachher bzw. einen Anfang und ein
Ende zu trennen. Er selbst hat bis zum Schluss, und gerade zum Schluss,
den Augenblick gelebt, das Angefangene zu Ende geführt. Das Jetzt
reichte für die Kommunikation. Allenfalls die Voraussicht wurde
schmaler und leiser.
Wer sich über die Publikationen und Schriften, die Berichte über
Forschungsprojekte, über Begleitforschung oder Entwürfe für
Curricula informieren will, findet dazu umfangreiche Hinweise auf
der Homepage von Heinz Kersting. Er versteckte sich nicht hinter
Berichten an die Förderer bzw. Geldgeber, sondern er setzte sie ein,
arbeitete mit den Erkenntnissen und gab nicht eher Ruhe, bis sich die
Modellprojekte in die Realität veränderter Lernweisen, neuer
didaktischer Formen oder in die Gestalt „systemischer Interventionen“
verwandelten (s. dazu die Übersicht über die „Forschungs- und
Entwicklungsprojekte“ ).
Anders als im Falle so mancher Forschungsprojekte, wanderten diese
Produkte nicht in den Archiven der Auftraggeber, sondern im Hörsaal, in
der Projektarbeit, in der Supervision oder Organisationsentwicklung.
Sie wurden nicht als Optionen „vorgeführt“, sondern im Prozess der
Vermittlung oder Beratung auf ihre Brauchbarkeit geprüft – dabei häufig
in einer eigenen Form, die anknüpfte an „verwandte“ Formen, Erfahrungen
oder Methodiken, die aber zugleich provozierte und „liebevoll“
verwirrte.
Heinz Kersting war und bleibt ein Störer comme il faut, ein liebevoller
und lauter, ein deutlicher und konsequenter, vor allem dann, wenn die
Ordnung mit einer Unterordnung verbunden war. Nichts konnte ihn mehr
aufrühren als eine diffuse Zweideutigkeit: „Draw a distinction … und du
wirst sehen“, das war die Devise, die ihm passte. Aber wenn er so
auffordernd sprach, sprach er häufig im Dialekt bzw. wenigstens in
einer Sprache, die jeder verstand (vor allem aus dem Aachener Raum).
Ein System, das hatte er in der Auseinandersetzung mit „Autoritäten“
gelernt, muss deutliche Grenzen zu seiner Umwelt ziehen, kann sich
selbst nur sehen und erkennen, wenn es sich aus einer Umwelt ausgrenzt
und sich selbst dabei eingrenzt (that´s me!). Heinz hatte es selbst
gelernt in den eigenen Auseinandersetzungen mit „Autoritäten“. Umso
mehr ermutigte ihn diese Erfahrung, sie an seine „Schüler“
weiterzugeben, d.h. sie nicht allein verbal zu animieren, sondern sie
im Sinne eines Zweiten Futurs das „Master-Gewand“ anzulegen, die
Autorenschaft einer Publikation oder eine entscheidende Rolle in
Gremien und Ausschüssen zu übernehmen.
Wir können eine solche, zunächst unwahrscheinlich erscheinende
Entwicklung eines lokalen zu einem grenzüberschreitenden Institut
(siehe das umfangreiche Tempusprojekt „Sweel“ in Ungarn und
Spanien), von einem Institut der Sozialen Arbeit und Pädagogik zu einem
„Forschungs- und Entwicklungs-Institut“, das sich mit
Fortbildungsfragen, Schulsozialarbeit, Supervision, Selbsthilfe im
Gesundheits- und Sozialbereich, Organisationsentwicklung und
Sozialmanagement befasst, auf der Homepage des Instituts ablesen.
Doch es ist nicht die „grenzüberschreitende“ Weite allein, nicht die
„ent-fachte Beobachtung“, mit der sich Heinz Kersting befasste,
und die das Institut heute ausmacht.
Die sichtbare Selektion der Beiträge, die Abgrenzung von anderen
Diskussionsgruppen und Publikationen, die Sprache der Publikationen,
die Formen der Kommunikation unter den Beteiligten, die Parteinahmen
für aktuelle Entwicklungen im Gemeinwesen und im politischen Umfeld
lassen ein unverwechselbares Institut erkennen, eben das: „IBS“.
Dabei hat – so der Beobachter – die Vaterfigur unseres Heinz
Kersting eine wesentliche Rolle gespielt. Aber Heinz würde sofort
entgegen: „Das sind wir, und uns gibt es nur einmal!“ (Heinz im
Original).
Prof. Dr. Heiko Kleve, Berlin
Das Ende des Konstruierens und das Konstruieren des Endes. Nachruf zum Tod von Prof. Dr. Heinz J. Kersting
Nicht nur der radikale Konstruktivist Ernst von Glaserfeld (1), sondern
bereits der kritische Rationalist Karl R. Popper (2) wusste, dass wir
mit der Realität erst dann Kontakt bekommen, wenn unsere bisherigen
Konstruktionen scheitern, wenn wir nicht mehr so weitermachen können
wie bisher. Der Tod eines Menschen ist für die Hinterbliebenen ein
solcher Realitätskontakt. Er führt dazu, dass sich die Realität
offenbart. Allerdings ist diese Offenbarung keine, die mit unserem Netz
von Unterscheidungen, mit unseren vielfältigen Beschreibungs-,
Erklärungs- und Bewertungsmöglichkeiten eingefangen werden kann. Die
Erfahrung des Todes führt nicht nur bei denen, die unsere Welt
verlassen, sondern auch bei denen, die zurück bleiben, zu einem Ende
des Konstruierens. Natürlich geht – wie man so schön sagt – für die
Hinterbliebenen das Leben weiter. Schließlich muss auch das Ende des
geliebten Menschen psychisch und sozial (aktiv) konstruiert,
verarbeitet werden. Aber für einen kurzen oder auch längeren Moment
bleibt die Welt des Konstruierens stehen – mit Carlos Castaneda
gesprochen (3): hält die Welt an. Wenn die Welt anhält, dann ist „die
Realität des alltäglichen Lebens verändert [...], weil der Strom der
Interpretationen, der für gewöhnlich ununterbrochen fließt, durch [...]
Umstände unterbrochen ist“ (4). Ein solcher Umstand ist der Tod.
Der Tod von Prof. Dr. Heinz J. Kersting am Morgen des 4. Dezember 2005
bedeutete für sehr viele Menschen ein Anhalten der Welt, ein Ende des
bisherigen Konstruierens, er führte zum Stehen bleiben des
Interpretierens, weil zunächst nicht vorstellbar ist, wie eine Welt
weitergehen kann ohne diesen vielfältigen, begeisterten und
begeisternden, klugen, weisen und ironischen Freund und Kollegen,
Wissenschaftler und Professor, Verleger, Supervisor,
Balint-Gruppenleiter, Erwachsenenbildner und Institutsleiter. Heinz J.
Kersting hat mit einer schier unermesslichen Anzahl von Menschen
soziale Wirklichkeiten konstruiert, die nachhaltige Folgen hatten. Er
war ein Beispiel für die positive Seite dessen, was Kenneth J. Gergen
Das übersättigte Selbst nennt (5): Ein Mensch, der die Möglichkeiten
der (post)modernen Kommunikationstechnologie radikal ausnutzend mit
einer Vielzahl von unterschiedlichsten Menschen soziale Beziehungen
pflegte, die ihn und diese Menschen formten und prägten. Heinz J.
Kersting war nicht nur prägend und formend für mehrere Generationen von
Supervisor/innen, Sozialarbeiter/innen und Wissenschaftler/innen in den
psycho-sozialen Feldern, er hat sich von diesen auch prägen und formen
lassen. Denn er war wahrhaft dialogisch orientiert.
Wer in solchen eng verstrickten Netzen direkter und indirekter
Interaktion wie Heinz einen Knotenpunkt bildete, dem bleibt eigentlich
gar nichts anderes übrig, als Konstruktivist zu werden. Der
Konstruktivismus ist die Erkenntnistheorie, ja die Lebens- und
Daseinsform für all jene, die erkennen, dass ihre Sichtweisen,
Interpretationen, kurz: ihre Unterscheidungen Produkte ihres
Dialogisierens mit anderen sind und dass diese beteiligten Anderen
jedoch nicht zu den gleichen Unterscheidungen kommen müssen, sondern
dass gerade die Differenz in den Unterscheidungen die Dialoge vorwärts
treibt, sie interessant, spannend, ja vor allem erkenntnisfördernd
macht. Heinz Kersting war ein solcher Konstruktivist. Sicher ist es
nicht übertrieben zu sagen: Er war der Konstruktivist der Supervision
und Sozialarbeit.
Seine wissenschaftliche Karriere begann Anfang der 1970er Jahre als er
das Priesteramt verließ, um insbesondere die Erwachsenenbildung, die
Sozialarbeit und die Supervision mit kommunikationstheoretischen,
systemischen und schließlich konstruktivistischen Reflexionen voran zu
bringen (6). Die konstruktivistische Epistemologie wurde schließlich
zum wissenschaftlichen Heimatland von Heinz Kersting. Denn er betrieb
nicht nur konstruktivistische Wissenschaft, er verkörperte diese
vielmehr. Wer ihn kannte, der weiß, was das heißt. Aber auch jene, die
ihn ausschließlich lesen konnten und in Zukunft noch lesen werden,
erkennen in seinen vielen Publikationen sehr schnell, dass hier
zugleich Theorie und Praxis aufscheinen. Gerade daher waren seine
Bücher und Artikel Nahrung für viele, die sahen, welche Potentiale in
einer Theorie stecken, die zu dem passt, was wir in den letzten
Jahrzehnten erlebten und immer noch erleben: einen dramatischen Wandel
der Gesellschaft, der sich vor allem durch den Verlust traditioneller
Gewissheiten auszeichnet.
Wie kaum ein anderer hat Heinz Kersting die Sozialarbeits- und
Supervisionsszene seit den 1980er Jahre mit dem äußerst brauchbaren
Virus des Konstruktivismus infiziert. Er war einer von den ersten, die
gesehen haben, welche Potentiale in konstruktivistischen Reflexionen
liegen und konnte diese Erkenntnis leidenschaftlich und äußerst
ansteckend der Welt verkünden. Dabei blieb er jedoch immer bescheiden,
erwartete nicht, dass man seine Ansichten teilte, geschweige denn den
Konstruktivismus selbst übernahm.
*
Für all jene, die sich eng (wie ich) mit Heinz Kersting verbunden
fühlten, mit dem Menschen und dem Wissenschaftler, geht die Welt nach
dem Tode dieses bedeutenden Lehrers und Forschers völlig anders als
vorher weiter. Jedes Anhalten der Welt führt zu einer qualitativen,
aber noch unvorhersehbaren Veränderung aller weiteren Unterscheidungen.
Eines dürfte jedoch klar sein: Das, was Heinz für uns war, ist niemals
ersetzbar. Wünschen wir Heinz Kersting, das sein christlicher Glaube,
der in den letzten Monaten seines Lebens wieder stärker zu Tage trat,
so in Erfüllung geht, dass der Tod nicht nur ein Ende und eine
Befreiung ist, sondern einen Ausweg aus den zirkulären Netzen der
Selbstreferenz weist und dauerhaft die Realität entblößt, die sich
jenseits des Unterscheidbaren verbirgt:
Solang du Selbstgeworfnes fängst, ist alles
Geschicklichkeit und läßlicher Gewinn –;
erst wenn du plötzlich Fänger wirst des Balles,
den eine ewige Mitspielerin
dir zuwarf, deiner Mitte, in genau
gekonntem Schwung, in einem jener Bögen
aus Gottes großem Brückenbau:
erst dann ist Fangen-können ein Vermögen –
nicht deines, einer Welt.
Rainer Maria Rilke
Fußnoten:
(1) Vgl. ders. (1981): Einführung in den radikalen Konstruktivismus,
in: Paul Watzlawick (Hrsg.): Die erfundene Wirklichkeit. Wie wissen
wir, was wir zu wissen glauben? Beiträge zum Konstruktivismus. München:
Piper, S. 16-38.
(2) Vgl. etwa ders. (1974): Ausgangspunkte. Meine intellektuelle Entwicklung. München: Piper (2004).
(3) Vgl. ders. (1972): Reise nach Ixtlan: Die Lehre des Don Juan. Frankfurt/M.: S. Fischer (1975).
(4) Ebd., S. 12f.
(5) Vgl. ders. (1991): a.a.O. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme (1996).
(6) Vgl. ausführlich dazu Heiko Kleve (1997): Supervision,
Sozialarbeit(swissenschaft) und Konstruktivismus. Die äußerst
brauchbare Synthese des Heinz Kersting, in: Theodor M.
Bardmann/Waltraud Hornmann (Hrsg.): EulenFest & SpigelSchrift,
zusammengestellt für Heinz J. Kersting zum 60. Geburtstag. Aachen:
Kersting, S. 15-37; auch in: Heinz Kersting (2002): Zirkelzeichen.
Supervision als konstruktivistische Beratung. Aachen (Kersting), S:
287-311.
Kurt Pelzer: e-mail from Heaven
Abs.: Heinz Jürgen Maria Kersting
geboren 31.5.1937, abberufen 4.12.2005
Lieber Kurt,
Vielleicht warst du am Ende doch überrascht, wie schnell ich meine
Wirkungsstätte verlegt habe. Aber das Angebot war einfach zu
verführerisch : „Suche Himmelskonstruktivisten mit Herz und Fantasie
für die Ewigkeit“, so stand es in der mail, die ich um 3.55 Uhr nachts
öffnete. Und da als Absender der liebe Gott firmierte, hab ich nicht
lange gezögert – bevor mir ein anderer diesen Traumjob noch vor der
Nase wegschnappt …
Beim Kontraktgespräch wirkte der liebe Gott ein wenig müde – er macht
diesen Job ja wirklich schon eine Ewigkeit – und beklagte sich, dass
die Menschen immer nur von einem Himmel redeten, wo es doch unendlich
viele gäbe und, was das Schönste sei, man jederzeit neue dazuerfinden
könne. Er habe ja schon seinerzeit seinen Sohn auf die Erde gesandt,
damit die Menschen von ihrer Einfalt wenigstens zur Dreifaltigkeit zu
bekehren seien ( bis drei zu zählen könne doch keine Überforderung
sein!). Nun aber wolle er ein Team zusammenstellen, wo ich u.a. meinen
alten Namensvetter Heinz von Foerster wiedertreffen könne, das die
Multifaltigkeit des Himmels den Menschen –auf indirekten, versteckten
Kanälen versteht sich- nahe bringen solle.
Bereits einen Tag später ist auch Hanns Dieter Hüsch zu unserem Team
gestoßen. Bei kaltem Kottelett, Kartoffelsalat und Bierchen haben wir
uns schnell darauf geeinigt, dass die Konstruktivisten im Prinzip alle
Niederrheiner sein könnten, oder umgekehrt. Man sagt Ihnen nach, dass
sie nichts wirklich wissen, aber sie behaupten steif und fest, dass sie
für alles eine Erklärung erfinden können.
Mit der Vergrößerung der Möglichkeiten haben wir dann schon mal in der
Himmelsmensa angefangen. Manna, Milch und Honig kam den Seligen ja
schon zum Halse raus, und nachdem Hanns Dieter seinen Kartoffelsalat
durchgesetzt hatte, konnte ich auch den Einkauf von Öcher Printen und
meinen Lieblingsrotweinen aus Navarra ,meiner zweiten Heimat,
durchsetzen.
Bei einem Glas Galcibal Crianza machten wir dann auch abends unseren ersten Wochenplan:
Montags mach ich einen
Workshop für Heilige in rheinischer Lebensart mit der reflexiven
Variante des Humors :“Über sich selbst lachen!“.
Dienstags dürfen wir dann
hintersinnige Irritationen austüfteln, die der liebe Gott dann seinen
zahlreichen irdischen Stellvertretern in die mail-box lanciert. Nur so,
meinte der liebe Gott, könnten aus seinen irdischen Institutionen
lernende Organisationen werden.
Mittwochs soll ich eine
Balintgruppe für PsychotherapeutInnen anbieten. Ausgerechnet ich –
weißt Du noch, wie viel Spaß wir in der SG, dieser „Ehrenwerten
Gesellschaft“, hatten, wenn wir deren systemimmanente, therapiefixierte
Denk- und Sprachwelten hinterfragt haben.
Donnerstags darf in der Himmelsbibliothek stöbern und an meinem neuen Buch arbeiten.
Arbeitstitel ist: Der Rheinländer als himmlische Provokation.
Freitags erzählen wir uns
Geschichten, wobei wir im Team noch das Problem haben, das jeder viel
zu erzählen hat, aber sich im Zuhören noch was üben müsste. Als ich
meine neue e-mail Adresse zugewiesen bekam (H.J.M.Kersting@heaven.RIP)
fiel mir die alte Geschichte aus Boston wieder ein. Wo ich, als wir zum
Hafen wollten, den Busfahrer in meinem rheinischen Denglisch
fragte:“Sorry, is this the bus to heaven“? Nun bin ich da tatsächlich
angekommen, wo ich damals schon, zumindest unbewusst, hinwollte und ich
fühle mich auch wohl hier.
Der liebe Gott bestand übrigens darauf, dass jeder seinen Lieblings-Bibelvers an seinem PC befestigt. Du kennst meinen: „Wir wollen uns nicht als Herren über Eure Meinungen aufspielen, sondern stattdessen mitarbeiten an Eurer Freude“ (Korintherbrief des Apostel Paulus, Kap. 1 , Vers 23).
Soweit für heute, liebe Grüße an alle, die auch weiterhin in meinem Verteiler bleiben wollen,
Dein Heinz
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