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26.03.2013
Arist von Schlippe & Jochen Schweitzer: Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung 1. Das Grundlagenwissen
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Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012
495 Seiten mit 31 Abbildungen und 6 Tabellen, gebunden
Preis: 39,99 €
ISBN: 978-3-525-40185-9
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Verlag Vandenhoeck & Ruprecht
Klaus A. Schneewind, München:
Um es vorweg zu sagen: wer glaubt, er kenne doch dieses Buch (dieselben Autoren, derselbe Titel, derselbe Verlag), das darüber hinaus ohne den üblichen Klammerhinweis (2. überarb. u. erw. Aufl.) daher kommt, und wer dann auch noch respektvoll hinzufügt: „ein exzellentes Lehrbuch“, der irrt sich und hat zugleich recht. Nein, es ist wirklich nicht dasselbe Buch, das vor 16 Jahren unter identischer bibliographischer Angabe das Licht der Welt erblickte und Rezensenten wie Leser begeisterte. Und ja, es ist ein exzellentes Lehrbuch. Dies hatte schon 1996 Helm Stierlin in seinem Vorwort zum Ausdruck gebracht. Freilich nicht ohne eine gewisse Skepsis, dass mit dem Schreiben eines Lehrbuchs zum Thema systemische Therapie und Beratung „eine Phase der schöpferischen Anarchie zu Ende geht“, begleitet von der Frage, ob eine „Verschulung der systemischen Therapie und Beratung eingesetzt hat, die … zu etwas Wehmut, wenn nicht Besorgnis Anlass gibt?“ Sechzehn Jahre später scheint sich Helm Stierlin’s Besorgnis in seinem erneuten Vorwort nicht bestätigt zu haben, wenn er unter Bezug auf die Metapher der „erkennenden Linse“ schreibt: „Während andere innovative Theoretiker und Praktiker sich mehr oder weniger auf einen bestimmten Bereich festlegten … regen uns die Autoren dieses systemischen Lehrbuchs dagegen an, unsere Linse immer wieder neu einzustellen … und uns mit den sich jeweils ergebenden Fragen und möglichen Widersprüchen auseinanderzusetzen.“
Die Angebotspalette zum eigenen Linseneinstellen ist in der neuen Version des Lehrbuchs in der Tat beträchtlich, was seinen Niederschlag in 12 komplett neuen und drei vorwiegend neuen Kapiteln von insgesamt 22 Kapiteln findet. Das Buch gliedert sich in fünf Hauptabschnitte plus einem kurzen sechsten Hauptabschnitt, in dem es um „Zukunftsmusiken“ geht.
Der erste dieser Hauptabschnitte widmet sich in fünf Kapiteln der Entwicklung der systemischen Therapie und Beratung, wobei zunächst mit Bezug auf das System Familie die inzwischen traditionellen Theorieansätze entsprechend der Kybernetik erster und zweiter Ordnung sowie deren interventionstechnischen Erweiterungen dargestellt werden. Es folgen neuere Entwicklungen mit einem z.B. bindungs-, emotions- und mentalisierungsorientierten oder ökosystemischen Fokus, die zugleich zu einer Erweiterung des Methodenrepertoires und dessen integrativer Nutzung geführt haben. Ein wichtiges neues Kapitel reicht über das Anwendungsfeld der Psychotherapie hinaus und thematisiert die Anwendung systemischen Denkens und Intervenierens etwa in pädagogischen und beruflichen Kontexten oder in der Sozialarbeit sowie im Gesundheitswesen.
Der zweite Hauptabschnitt geht unter der Überschrift „Systemtheorie für Praktiker“ in vier Kapiteln auf eine theoretische Explikation des Systembegriffs, auf unterschiedliche soziale Systeme, die über Familiensysteme hinausgehen, sowie auf Fragen der Realität, Kausalität und Problemdeterminiertheit im Kontext sozialer Wirklichkeiten ein.
Dies leitet über zum dritten Hauptabschnitt, der sich in drei Kapiteln mit den Grundlagen systemtheoretisch fundierter Praxis beschäftigt. Eines der neuen Kapitel beschäftigt sich dabei mit einer „Landkarte für die Arbeit mit sozialen Systemen“ entlang der Dimensionen Zeit, Raum, Energie und Information, Wirksamkeit, Sinn und Gefühle. Darüber hinaus werden zentrale Aspekte von grundlegenden Haltungen (z.B. Hypothesenbildung, Zirkularität, Neutralität, Ressourcen- und Lösungsorientierung) im Rahmen einer systemtheoretisch inspirierten Interventionspraxis sowie eine Reihe systemischer Kompetenzen (z.B. spezielle Gesprächsführungskompetenzen) erläutert.
Der vergleichsweise umfangreichste vierte Hauptabschnitt geht in insgesamt sieben Kapiteln auf die Methoden systemisch ausgerichteter Interventionen ein. Neben der wichtigen Anfangsphase, d.h. dem Sich-Einstimmen und Einschwingen auf das Klientensystem, beschäftigt sich ein neues Kapitel mit dem Thema, wie Aufträge zu klären und auszuhandeln sind. Ein zentrales Kapitel setzt sich anhand vieler anschaulicher Beispiele mit konkreten systemischen Fragetechniken auseinander (u.a. auch solchen, die auf Wirklichkeits- und Möglichkeitskonstruktionen, aber auch auf die Externalisierung von Problemen und die Dekonstruktion von problemverschärfenden Interpretationen abzielen). Darüber hinaus werden – neben der Veranschaulichung von aktuellen Beziehungsmustern über Skulpturtechniken einerseits und den zeitlichen Veränderungen von Beziehungen im time-line Verfahren andererseits – systemrelevante Vorgehensweisen erläutert, denen sowohl eine diagnostische als auch eine interventive Bedeutung zukommt. Des Weiteren werden auch spezifische Interventionstechniken aufgeführt, die über die Beschäftigung mit eigenen und fremden Gefühlen zu einer Stärkung positiver Bindungsrepräsentationen im Beziehungssystem beitragen. Auch das breite Repertoire von Kommentaren des oder der Therapeuten bzw. Berater, das u.a. Techniken des Umdeutens oder die Nutzung von Metaphern umfasst, wird anhand anschaulicher Beispiele erläutert. Schließlich wird auch auf das reflektierende Team eingegangen, das von außen den therapeutischen Prozess beobachtet und kommentiert. Dabei kann das reflektierende Team auch aus den Klienten selbst bestehen, wenn sie aus dem „Adlerhorst“ auf das Geschehen eingehen, das sie selbst zuvor produziert haben.
Der fünfte Hauptabschnitt besteht aus drei neuen Kapiteln, die sich auf unterschiedliche systemische Interventionssettings beziehen. Diese betreffen zum einen therapeutische Settings im engeren Sinne und umfassen u.a. systemische Einzel-, Paar- und Familientherapien, aber auch systemisches Elterncoaching sowie systemische Ansätze in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie oder systemische Vorgehensweisen im Rahmen von Fallsupervisionen. Ein zweiter Anwendungskontext bezieht sich auf ökosystemische Interventionen, wie sie u.a. in Familien-Helfer-Konferenzen, der Einbeziehung von Schule und Peergruppen oder über sozialpädagogische Formen der aufsuchenden Familienhilfe zum Tragen kommen. Schließlich thematisiert ein drittes Kapitel vielfältige Anwendungsmöglichkeiten der systemischen Beratung in der Arbeitswelt, wozu u.a. das systemische Einzelcoaching von Führungskräften, die systemische Team- und Organisationsberatung oder die systemisch organisierte Kooperation in Netzwerken gehört.
Wie bereits erwähnt, gibt es abschließend auch noch einen kurzen Hauptabschnitt, in dem die Autoren – versehen mit einem Fragezeichen – einen Blick auf „Zukunftsmusiken“ werfen, um anzudeuten, worüber sie „(noch) nicht schreiben“. Hierzu gehören z.B. Überlegungen zu einer biopsychosozialen systemischen Praxis, die u.a. die Kooperation mit Medizinern oder Neurobiologen erfordert. Auch die möglichen Vorteile einer Integration unterschiedlicher Therapieverfahren, etwa aus dem psychodynamischen oder kognitiv-behavioralen Bereich, lassen sich in einer systemtheoretischen Perspektive beleuchten. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der Nützlichkeit systemischer Therapie und Beratung in unterschiedlichen Umweltkontexten. Ein wichtiges Anliegen ist den beiden Autoren, welche ethischen Werthaltungen sich aus dem systemischen Denken ergeben und welche Forderungen sich daraus für eine verantwortbare Interventionsarbeit ableiten lassen. Und daran anschließend stellen sie sich die Frage, welche politische Relevanz systemische Therapie und Beratung haben kann, etwa wenn es im Rahmen von „runden Tischen“ um kostspielige verkehrs- und baupolitisch motivierte Maßnahmen geht.
Noch einmal zurück zum Beginn dieser Buchbesprechung: Ja, um es ein weiteres Mal zu wiederholen, es ist ein exzellentes Buch. Und dies nicht nur, weil – wie in dem kurzen Überblick über die einzelnen Kapitel deutlich gemacht werden sollte – eine Fülle von Themenbereichen behandelt wird, sondern auch weil das schier unerschöpfliche Potenzial an Kreativität, das dem systemisch orientierten Denken und Handeln zugrunde liegt, von den beiden Autoren auf eine ebenso plausible wie facettenreiche und sprachlich elegante Weise vermittelt wurde. Auch geben die systemisch relevanten und zum Schmunzeln anregenden Karikaturen, die Arist von Schlippe’s Bruder Björn von Schlippe beigesteuert hat, dem Buch eine besondere Note. Der Fundus an Grundlagenwissen – so ja der Untertitel des Buchs – ist schon jetzt so immens und detailreich, dass bei der Lektüre dieses Lehrbuchs in der Tat Helm Stierlin’s eingangs erwähnte Metapher der sich immer neu einstellenden „erkennenden Linse“ sehr wohl nachvollziehbar wird.
Oder gibt es im „Auge des Betrachters“ (sprich: Rezensenten) vielleicht doch die eine oder andere kleine Trübung auf der Linse? Wünschenswert wäre gewesen, auf zwei Themen etwas ausführlicher einzugehen: Zum einen auf das durchaus vorhandene breite Spektrum an empirischen Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Daten in Beziehungssystemen – auch im Kontext längsschnittlich zu begleitender Therapie- und Beratungsverläufe. Und – damit zusammenhängend – zum anderen auf die Frage der bislang in Deutschland nicht gegebenen Zulassung der systemischen Therapie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss zur Aufnahme in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung. Trotz der 2008 auf der Basis einschlägiger empirischer Belege durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie erfolgten Anerkennung der Systemischen Therapie ist ihre Kassenzulassung bislang immer noch nicht erfolgt. Erkennbar handelt es sich dabei um ein Problem zwischen zwei Organisationen. Dies lässt den Wunsch aufkommen, dass die berufspolitisch aktiven Repräsentanten der systemischen Therapie auch für dieses offenkundig systemische Problem – etwa im Rahmen eines „runden Tischs“ (siehe oben) – lösungsorientierte Interventionen auf den Weg bringen.
Die Vorworte der Autoren sowie von Helm Stierlin, Eia Asen, Annette Kreuz und Zhao Xudong als PDF
Verlagsinformation:
Dieser rundumerneuerte Klassiker – 10 von 22 Kapitel wurden neu geschrieben, die anderen 12 aktualisiert – ist im besten Sinne ein Lehrbuch: theoretisch fundiert und umfassend, in seinem Praxisbezug nahe am Alltag der Leser/-innen in den verschiedenen Kontexten von Psychotherapie, Beratung, Sozialer Arbeit, Pädagogik, Coaching und Organisationsentwicklung. Die systemische Therapie und Beratung hat seit Erscheinen der Erstauflage 1996 keine grundlegenden Paradigmenwechsel erlebt, dafür aber zahlreiche Innovationen in der Methodik und in den Settings. Sie hat sich in neuen Arbeitsfelder erprobt, neue Vorgehensweisen für neue Probleme entwickelt, sich mit Diskursen aus Grundlagenforschung und anderen Therapie- und Beratungsansätzen beschäftigt und schließlich die schulenbedingten Profilierungskämpfe weiter hinter sich gelassen. So stellen die Autoren eine inzwischen deutlich breiter angelegte und mehr integrierte systemische Therapie und Beratung dar, wobei sie weit umfassender als in der ersten Ausgabe auf Innovationen und Praktiken aus der englischsprachigen Literatur eingehen. Das Buch ist ein Muss für Studierende und Praktiker in Gesundheitswesen, Sozialer Arbeit, Pädagogik und Seelsorge sowie für Personen in Management und Unternehmensberatung.
Inhalt:
Vorwort der Autoren
Vorwort von Helm Stierlin
Vorwort von Eia Asen (Großbritannien)
Vorwort von Annette Kreuz (Spanien)
Vorwort von Zhao Xudong (China)
I Die Entwicklung der systemischen Therapie und Beratung
1 Die Entdeckung des Familiensettings
1.1 Von der Psychoanalyse zur Mehrgenerationentherapie
1.2 Von der Human-Potential-Bewegung
zur wachstumsorientierten Familientherapie
1.3 Von der Verhaltenstherapie zur kognitiv-behavioralen Familientherapie
2 Familie als System: Kybernetik erster Ordnung und direktive Intervention
2.1 Das »Mental Research Institute«
2.2 Strukturelle Familientherapie
2.3 Strategische Familientherapie
2.4 Das frühe Mailänder Modell
3 Systeme als soziale Konstruktion: Geschichten, Kooperation und Selbstreferenz
3.1 Die Entdeckung des Beobachters:
Systemisch-konstruktivistische Therapie
3.2 Lösungen statt Probleme: Lösungsorientierte und hypnosystemische Kurzzeittherapien
3.3 Interaktion als Konversation: Narrative und dialogische Therapie
3.4 Kooperation statt Intervention: Das refl ektierende Team
4 Neuere Entwicklungen
4.1 Eigene und fremde Gefühle verstehen: Bindung, Emotion, Mentalisierung
4.2 Ökosystemische Therapien: Aufsuchend, multisystemisch und gemeinwesenorientiert
4.3 Gandhi trifft Bateson: Gewaltloser Widerstand und Elterncoaching
4.4 Zwischen Erlösungshoffnung und Handwerk: Aufstellungsarbeit
4.5 Den Methodenkoffer nutzen: Integration in der systemischen Therapie
5 Systemische Praxis jenseits von Psychotherapie
5.1 Businesssysteme: Der Weg zu Coaching und Organisationsberatung
5.2 Lernkontexte: Systemische Pädagogik
5.3 Mehr als Therapie und Beratung: Systemische Soziale Arbeit
5.4 Niemand ist allein krank: Systemische Ansätze im Gesundheitswesen
II Systemtheorie für Praktiker
6 Systeme
6.1 »You can’t kiss a system« oder »Was ist eigentlich ein System?«
6.2 Eine kurze Geschichte systemtheoretischer Wellen
6.3 Ökologie des Geistes: Gregory Bateson
6.4 Kybernetik erster Ordnung: Subsysteme, Grenzen, Regeln und Beziehungsmuster
6.5 Ordnung und Chaos: Dissipative Strukturen, Synergetik und die Theorie dynamischer Systeme
6.6 Die personzentrierte Systemtheorie
6.7 Wie Leben sich selbst erzeugt: Die Theorie autopoietischer Systeme
6.8 Kommunikationen als Bausteine: Die Theorie sozialer Systeme
6.9 Eine Welt gemeinsam hervorbringen: Zwischen radikalem Konstruktivismus und sozialem Konstruktionismus
6.10 Das Ende der großen Entwürfe: Postmoderne Philosophien
6.11 Systemisches Denken zu Beginn des . Jahrhunderts
7 Soziale Systeme: Familien, Organisationen, Kooperationen und Netzwerke
7.1 Typen sozialer Systeme
7.2 Familie
7.3 Organisationen
7.4 Netzwerke und Kooperationen
8 Wirklichkeit, Verursachung und die Erzeugung sozialer Wirklichkeiten
8.1 Realität: Was ist wirklich?
8.2 Kausalität: Was verursacht was?
8.3 Wie erzeugen Menschen soziale Wirklichkeiten?
9 Probleme als Gemeinschaftsleistung
9.1 Problemdeterminierte Systeme
9.2 Was ist ein Problem?
9.3 Wie werden Probleme erzeugt?
9.4 Können Probleme nützlich sein?
9.5 Krankheit als Problem
9.6 Diagnostik: Wozu erkennen?
9.7 Wie chronifi ziert man ein Problem? Eine Anleitung
III Praxis: Grundlagen
10 Eine Landkarte für die Arbeit mit sozialen Systemen
10.1 Zeit: Wie wir uns koordinieren
10.2 Raum: Wie wir zueinander stehen
10.3 Energie und Information: Was uns antreibt und am Laufen hält
10.4 Wirksamkeit: Wie wir etwas erreichen
10.5 Sinn: Wie wir die sein können, die wir sein wollen
10.6 Gefühle: Was uns verbindet
11 Haltungen
11.1 Kooperation und Beziehung
11.2 Den Möglichkeitsraum vergrößern
11.3 Autonomie als Schlüsselwort
11.4 Die andere Seite der Ethik: Verhindern und Begrenzen
11.5 Hypothesenbildung
11.6 Zirkularität
11.7 Von der Allparteilichkeit zur Neutralität
11.8 Von der Neutralität zur Neugier
11.9 Respektlosigkeit gegenüber Ideen, Respekt gegenüber Menschen
11.10 Therapie als Verstörung und Anregung
11.11 Ressourcenorientierung, Lösungsorientierung, Kundenorientierung
12 Systemische Kompetenz und therapeutische Beziehung
12.1 Was macht Therapie und Beratung erfolgreich?
12.2 Die Nutzung des Selbst für die therapeutische Beziehung
12.3 Gut Ding will Weile haben
12.4 Gesprächsführungskompetenzen
12.5 Vielfalt respektieren: Kultursensible systemische Praxis
12.6 Intuition und Improvisation: Den »rechten Moment« nutzen
IV Praxis: Methoden
13 Erste Zugänge: Joining und Informationssammlung
13.1 Joining: Kennenlernen, Aufbau eines Rahmens, Vertrauensbildung
13.2 Man kann nicht nicht hypothetisieren: Erste Eindrücke verarbeiten
13.3 Systeme visualisieren: Informationen sammeln, abbilden, besprechen
14 Contracting: Aufträge klären und aushandeln
14.1 »Dick aufgetragen?« Auftragsklärung
14.2 Anlass, Anliegen, Auftrag und Kontrakt differenzieren
14.3 Contracting in formellen und größeren Systemen
14.4 Kein eigenes Anliegen: Unfreiwilligkeit und Dreieckskontrakte
14.5 Wann aufhören? Den Abschluss klären
15 Systemisches Fragen
15.1 Zirkuläres Fragen
15.2 Frageformen, die Unterschiede verdeutlichen
15.3 Wirklichkeits- und Möglichkeitskonstruktionen
15.4 Problem- und Lösungsszenarien
15.5 Die Externalisierung von Problemen und dekonstruktives Fragen
15.6 Refl exive Fragen zur therapeutischen Beziehung
15.7 Das Genogramminterview und seine Variationen
15.8 »Schöner fragen«: Stilistische und Haltungsaspekte
16 Symbolisch-handlungsorientierte Interventionen
16.1 Beziehungen räumlich verstehen: Die Arbeit mit der Familienskulptur
16.2 Beziehungen räumlich neu ordnen: Familien- und Organisationsaufstellungen
16.3 Logische Möglichkeiten inszenieren: Strukturaufstellungen
16.4 Reisen auf der Zeitlinie: Aus der Zukunft auf das Heute zurückschauen
16.5 Sprechchöre: Glaubenssysteme ins Swingen bringen
16.6 Erlebte Arbeitswelt: Interventionen in Teams, Organisationen, Netzwerken
17 Über Gefühle sprechen
17.1 Eine sichere Basis schaffen: Über Bindung sprechen
17.2 »Ich vermute, du fühlst …«: Gemeinsam mentalisieren
17.3 »Übrigens, damals …«: Beschädigte Bindungen wieder festigen
17.4 »Ich fühle mich …«: Emotionsfokussierung
18 Kommentare im und nach dem Gespräch
18.1 Anerkennung, Kompliment, wertschätzende Konnotation
18.2 Umdeutung, Reframing
18.3 Splitting: Das Team oder der Therapeut ist sich uneinig
18.4 Metaphern, analoge Geschichten, Witze, Cartoons
18.5 Schlussinterventionen
18.6 Rituale
19 Refl ektierendes Team und refl ektierende Positionen
19.1 Das refl ektierende Team: Ziel, Form und Regeln
19.2 Varianten der Arbeit mit refl ektierenden Teams
19.3 Ohne externes Team: Das Spiel mit refl ektierenden Positionen
V Praxis: Settings
20 Systemische Therapiesettings
20.1 Einer und trotzdem viele: Systemische Einzeltherapie
20.2 Wieder neugierig aufeinander werden: Paartherapie
20.3 Elterliche Präsenz stärken: Systemisches Elterncoaching
20.4 Bewegung ins Mobile bringen: Familientherapie
20.5 Spiel-Räume eröffnen: Kinder- und Jugendlichentherapie
20.6 Kommunikationsmosaike bilden: Gruppentherapie und Familienrekonstruktion
20.7 Auszeit als Übergangsritual: Stationäre Settings
20.8 Systemische Refl exionen: Fallsupervision
21 Ökosystemische Interventionen
21.1 Alle an einem Tisch: Familie-Helfer-Konferenzen
21.2 Familie, Schule, Peers: Multisystemische Familientherapie
21.3 »Hilfe, sie kommen!« Aufsuchende Familientherapie und Familienhilfe
21.4 Familien therapieren einander: Multifamilientherapie
21.5 Netzwerksitzungen, Gemeinwesenorientierung, kollaborative Programmplanungen
22 Systemische Beratung in der Arbeitswelt
22.1 Fit im Job: Coaching einzelner Führungskräfte
22.2 Leichter zusammenarbeiten: Teamberatung
22.3 Wandel anstoßen: Organisationsberatung
22.4 Zusammenarbeiten in Netzwerken: Workshops zur regionalen Kooperation
22.5 Navigationshilfen: Systemisch refl ektiertes Case-Management
22.6 Die Organisation von außen betrachten:
Besuche mit der Reflexionsliste
VI Zukunftsmusiken? Worüber wir (noch) nicht schreiben
Literatur
Personenregister
Sachregister
Über die Autoren:
Prof. Dr. phil. Arist von Schlippe, Diplom-Psychologe, hat den Lehrstuhl für Führung und Dynamik von Familienunternehmen an der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten/Herdecke inne. Er ist lehrender Supervisor und Lehrtherapeut am IF Weinheim, Institut für systemische Ausbildung und Entwicklung.
Prof. Dr. rer. soc. Jochen Schweitzer, Diplom-Psychologe, leitet die Sektion Medizinische Organisationspsychologie im Zentrum für Psychosoziale Medizin der Universität Heidelberg. Er ist lehrender Supervisor und Lehrtherapeut für Systemische Therapie am Helm-Stierlin-Institut, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) sowie Begründer der Heidelberger Tagungen für Systemische Forschung.
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