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22.04.2009
Christiane Bauer & Thomas Hegemann: Ich schaffs! - Cool ans Ziel. Das lösungsorientierte Programm für die Arbeit mit Jugendlichen
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Carl-Auer-Verlag, Heidelberg 2008
200 S., broschiert
Preis: 21,95 €
ISBN-10: 3896706438
ISBN-13: 978-3896706430 |
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Carl-Auer-Verlag

Kirsten Schmidt, Lübeck:
Drei Jahre nach der deutschsprachigen Erstauflage des erfolgreichen „Ich schaffs!“-Programms von Ben Furman zur lösungsorientierten Arbeit mit Kindern erschien nun das Pendant „Ich schaffs! – Cool ans Ziel“ von Christiane Bauer und Thomas Hegemann für die Arbeit mit Jugendlichen in Schulen, Wohngruppen, Familientherapie und vielen weiteren Beratungskontexten.
Bei der sehr praxisorientierten Darstellung von „Ich schaffs!“ versäumen die Autoren nicht, klarzustellen, dass dieses Programm in einem systemischen Kontext angewandt werden muss und auf einer ressourcenorientierten, wertschätzenden und lösungsorientierten Haltung des/r Beraters/in bzw. Begleiters/in basiert. Im ersten Teil des vorliegenden Buches erläutern die Autoren, wie systemisches Denken und lösungsorientiertes Handeln in der Arbeit mit Jugendlichen aussehen kann. Bereits dieser theoretische Teil wird durch Beispiele aus der Praxis aufgelockert und für den Leser handhabbar gemacht. Grundvoraussetzung für das Gelingen von „Ich schaffs!“ ist ein guter Kontakt zwischen Beratendem und Jugendlichen. Wie dies gelingt, wird dem Leser in dem Kapitel „Kooperative Beziehungen gestalten“ prägnant vermittelt.
Zu Recht beschreiben Bauer und Hegemann die zahlreichen Praxisbeispiele als „Herzstück“ dieses Buches, die nicht nur die 15 Schritte ihres Konzepts veranschaulichen, sondern auch das breite Feld der Anwendungsmöglichkeiten darstellen. Die Darstellung der einzelnen Schritte untergliedert sich in eine systemische Frage bzw. einen ressourcenorientierten Arbeitsauftrag, der durch einen Cartoon veranschaulicht wird, und eine theoretische Beschreibung des Arbeitsschwerpunkts, der an einem Fallbeispiel verdeutlicht wird. Am Schluss jedes Schrittes steht ein kurzer zusammenfassender Satz, der das jeweilige Ziel prägnant beschreibt. Bei der Lektüre tauchen unweigerlich die Jugendlichen, mit denen wir täglich arbeiten, vor unserem geistigen Auge auf und fordern die zeitnahe Umsetzung des vorgestellten Konzepts.
Als besonders wertvoll habe ich den Teil des Buchs „Ich schaffs ist überall! – Aus der Praxis für die Praxis“ erachtet, in dem das „Ich schaffs! – Cool ans Ziel“-Konzept in ganz konkrete Arbeitsfelder eingebunden wird. Die Autoren lassen hier Anwender aus den Bereichen Schule, Jugendhilfe, Beratung und Therapie sowie aus der Heil- und Sonderpädagogik ein Resümee zur Alltagstauglichkeit des Programms ziehen. Die konkreten Umsetzungen zeigen die Flexibilität von „Ich schaffs!“.
Konkrete Fragen, die sich während der Lektüre des Buchs ergeben, werden freundlicherweise direkt im anschließenden Kapitel „Dumme Fragen gibt es nicht!“ beantwortet. Und los geht’s – Nun steht der Umsetzung des Konzepts nichts mehr im Weg. Wer darüber hinaus noch ein paar kreative Methoden, z. B. für die Arbeit „ohne viele Worte“, benötigt, findet diese in der kleinen „Ich schaffs!-Toolbox“. Auch erfahrene Anwender systemischer Methoden finden hier noch neue Ideen.
Nach so viel ansteckender Begeisterung für dieses Konzept gelangen sicherlich nicht nur die Jugendlichen, sondern auch wir Anwenderinnen von „Ich schaffs!“ – cool ans Ziel.
(mit freundlicher Erlaubnis aus systhema 2009)

Zur website von Christiane Bauer
Zur website von Thomas Hegemann

Verlagsinformation:
Martina weiß nicht, wie sie ihren Schulabschluss schaffen soll; Fabian möchte endlich eine Freundin; Paulo kommt mit der Trennung seiner Eltern nicht zurecht und schwänzt die Schule; Emil schlägt seine Mitschüler… In keiner Lebensphase sind Menschen anfälliger für Probleme, die die eigenen Lösungsmöglichkeiten übersteigen, als in der Jugend. Viele Jugendliche reagieren mit psychischen Krankheiten, Süchten, selbstschädigendem oder gar kriminellem Verhalten auf diese ungeahnten Herausforderungen. "Ich schaffs! – Cool ans Ziel" ist ein spielerisches und lösungsorientiertes Programm für die Arbeit mit 12- bis 18-Jährigen, das sich die Vitalität, Neugier und Begeisterungsfähigkeit der Jugendlichen zu Nutze macht. Es unterstützt professionelle Helfer in Therapie und Beratung sowie Eltern und Jugendliche darin, selbst gesteckte Ziele zu erreichen und Probleme hinter sich zu lassen. Die Leitidee: Lernen und Veränderung gelingen besser mit Zuversicht und Spaß und gemeinsam mit anderen. Nach Ben Furmans erfolgreichem Buch "Ich schaffs!" für die Arbeit mit Kindern führt dieses Buch praxisnah durch die speziell für Jugendliche neu konzipierten 15 Schritte des Programms. Praktische Beispiele zeigen die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten in Pädagogik und Therapie auf.
Inhalt:
Vorwort 9
Was ist ICH SCHAFFS? 11
Was liegt ICH SCHAFFS zugrunde? 12
Die Idee zum Buch 14
Zum Aufbau des Buchs 14
Zu uns 15
Zum Entstehen des Manuskripts 16
Der Frau und die Mann – alles ein Konstrukt?! 17
Die 15 Schritte im Überblick 18
Systemisch denken 21
Systemkompetenz in der Arbeit mit Jugendlichen 21
Personale Systemtheorie nach Bateson 21
Lösungsorientiert handeln 29
Warum Lösungsorientierung? 29
Was ist Lösungsorientierung? 31
Wie funktioniert Lösungsorientierung? 34
Kooperative Beziehungen gestalten 40
Wie können professionelle Beziehungen zu Jugendlichen gelingen? 40
Verstehen 41
Spaß verstehen 43
Ernst nehmen 44
DIE 15 SCHRITTE 47
Schritt 1: Das Leben als Zeitreise betrachten 48
Suche nach Erfolgen 49
»Suche« nach Schwierigkeiten 50
Blick in die Zukunft 51
Zukunft ausmalen 53
Schritt 2: Sich Ziele setzen 56
Ziele auf dem Weg zur guten Zukunft 57
Ein guter Platz in der Gruppe 58
Selbst für Schule und Beruf gibt es attraktive Ziele 60
Ziele handhabbar machen 60
Schritt 3: Nach dem Nutzen schauen 65
Nutzen für die Jugendlichen 66
Nutzen für andere 66
Schritt 4: Fähigkeiten erlernen 70
»Verfähigen« 71
Von »Lass das!« zu »Tu das!« 75
Schritt 5: Helferinnen und Helfer suchen 77
Wer kann das sein? 78
Imaginäre Helfer 80
Schritt 6: Motto und Symbol finden 82
Mit Symbolen die Motivation erlebbar machen 84
Mit Symbolen eine Projektidee unterstützen 86
Schritt 7: Gründe für Optimismus suchen 88
Optimistisch lebt und lernt es sich leichter! 89
Alles, was funktioniert, taugt! 91
Schritt 8: Zuversicht fördern 94
Helfer wollen angesprochen werden 96
Schritt 9: Einen Stufenplan erstellen 99
Aufbau eines Stufenplans 101
Schritt 10: Los geht’s! 105
Konkretisierung erhöht die Verbindlichkeit 108
Auch ein Rückblick lohnt sich 108
Öffentlichkeit kann unterstützen – aber mit Vorsicht 109
Schritt 11: Ein Logbuch führen 110
Je kreativer, desto besser 111
Es geht auch verdeckt 114
Es muss nicht immer Schreiben sein 115
Schritt 12: Sich auf Rückschläge vorbereiten 116
Selbstermutigung 117
Kleinere Lernschritte wählen 117
Erinnerungshilfen 118
Konsequenzen ziehen 118
Helfer bitten 119
Gelassenheit und Coolness 120
Schritt 13: Feier und Dank vorbereiten 124
Das Wichtigste ist der Dank 125
Gemeinsam feiern festigt Helfernetze 127
Schritt 14: Neu erlernte Fähigkeiten weitergeben 129
Selbstlob stimmt! 131
Weitergeben in Gruppen 132
Schritt 15: An die Zukunft denken 133
Eine Warteschlange von Fähigkeiten 134
Aus der Praxis für die Praxis 137
ICH SCHAFFS ist überall! 137
ICH SCHAFFS in der Schule 138
ICH SCHAFFS in der Jugendhilfe 148
ICH SCHAFFS in der offenen Jugendarbeit 154
ICH SCHAFFS in Beratung und Therapie 156
ICH SCHAFFS in der Heil- und Sonderpädagogik 161
ICH SCHAFFS in der Online-Beratung 166
Dumme Fragen gibt es nicht! 169
Wie kann ICH SCHAFFS in der Arbeit mit »unkooperativen« Jugendlichen eingesetzt werden? 169
Wie kann ICH SCHAFFS in Zwangskontexten eingesetzt werden? 170
Wie kann ICH SCHAFFS in der Arbeit in Klassen und Gruppen eingesetzt werden? 172
Wie kann ICH SCHAFFS in der Arbeit mit Jugendlichen eingesetzt werden, die Einschränkungen haben? 173
Wie kann ICH SCHAFFS in der Jugendmigrationsarbeit eingesetzt werden? 174
Was mache ich, wenn die Eltern oder andere Helfer sich als »unkooperativ« herausstellen? 174
Was mache ich, wenn die Jugendlichen immer »Ich weiß nicht« antworten? 175
Wie kann ICH SCHAFFS in der Arbeit mit Jugendlichen eingesetzt werden, die Traumen erlebt haben? 177
Was mache ich, wenn Jugendliche ihr Ziel nicht erreichen? 178
Was mache ich, wenn ich den Kontakt zu den Jugendlichen verliere? 178
Müssen die Schritte in der vorgegebenen Reihenfolge eingehalten werden? 179
Wie kann der Transfer ins Elterhaus gelingen, wenn sich die Jugendlichen in einer stationären Einrichtung befinden? 179
Wie kann der Lernerfolg von ICH SCHAFFS nachhaltig gesichert werden? 180
Kleine ICH SCHAFFS-Toolbox 182
»You are the boss!« – Ein Szenario mit Papier und Stift oder Seilen 182
Zukunftsmusik 185
Zukunftsbilder 186
Three-Step-View 186
You are the winner! – Ressourcenorientierte Time Line 187
Visionsarbeit 188
Ressourcen anzetteln 188
Skalierungsfragen im Raum 189
»Das wäre doch gelacht!« – Professioneller Einsatz von Humor 190
Vorwort von Ben Furman:
Jugendliche haben immer wieder Probleme, und viele brauchen daher während ihrer Entwicklung Unterstützung und Begleitung. Das ist keine leichte Aufgabe! Jugendliche scheinen geradezu allergisch auf Erwachsene zu reagieren, die ihnen sagen wollen, was sie zu tun oder gar zu denken haben. Ein Teenager ist sozusagen die Verkörperung von Selbstbestimmung. Sobald wir versuchen, sie mit unseren Vorstellungen zu drängen, verweigern sie sich. Der Schlüssel zur Arbeit mit Jugendlichen heißt Motivation! Kennen Sie den englischen Glühbirnenwitz? »Wie viele Therapeuten braucht es, um eine Glühbirne zu wechseln? Nur einen! Aber die Glühbirne muss auch gewechselt werden wollen!« Ich weiß nicht, ob Sie, wie ich, auf englischem Humor stehen. Jedenfalls können Sie in der Arbeit mit Jugendlichen viel erreichen, aber Ihre Arbeit wird nur dann gelingen, wenn sie in der eigenen inneren Bereitschaft verankert ist, etwas im eigenen Leben zu verändern. ICH SCHAFFS basiert auf »wenigen einfachen Wahrheiten«. Die erste ist, dass wir Menschen, um uns zu verändern, das Gefühl brauchen, dass wir es für uns und nicht für andere tun. Die zweite ist, dass wir das Vertrauen brauchen, dass wir Veränderung auch schaffen, dass das möglich ist. Die dritte ist, dass wir während des Versuchs zur Veränderung Fortschritte erleben müssen, dass wir nicht auf der Stelle treten, sondern uns beständig in die richtige Richtung bewegen. ICH SCHAFFS basiert auf diesen drei einfachen Wahrheiten. Stülpen Sie nicht Ihre Ideen den Jugendlichen über. Fragen Sie sie lieber nach ihren Träumen und Hoffnungen für die Zukunft. Und zeigen Sie Respekt für das, was sie sich für ihr Leben wünschen. Danach sprechen Sie mit ihnen darüber, was sie dafür tun können, damit diese Träume wahr werden. Jugendliche werden dann zwangsläufig ihr Ziel festlegen. Sobald das Ziel festliegt, können Sie damit loslegen, Vertrauen aufzubauen. Das erreichen Sie mit den folgenden Schritten von ICH SCHAFFS: durch Suche nach früheren Erfolgen und verschütteten Ressourcen, durch Aufmerksamkeit für bisherige Erfolge, durch Anwerben von Helfern, durch Stufenpläne, die auf kleinen machbaren Schritten beruhen … So wird das Ziel realisierbar, nicht nur etwas, wonach man sich sehnt, sondern auch etwas, das machbar ist. Sobald das Projekt auf den Weg gebracht ist, wollen wir sichergehen, dass es weitergeht, bis das Ziel erreicht ist. Motivation soll sicherstellen, dass es nicht verkümmert, bis es durch erste Erfolge Kraft bekommt. Daher achten wir bei ICH SCHAFFS auf alle Erfolge. Sie sind die Highlights, auf die wir nicht genügend verweisen können und die immer mit den Helfern geteilt werden können. Für Jugendliche sind Freunde höchst einflussreich – im Guten wie im Schlechten. Freunde können sie runterziehen oder aufbauen. Bei ICH SCHAFFS sind Freunde konkurrenzlose Ressourcen. Freunde werden eingeladen, Helfer für Jugendliche zu werden. Solange sie Helfer sind und unsere Jugendlichen unterstützen, schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass sie durch ihr Verhalten Probleme verstärken. Ich wünsche mir, dass ICH SCHAFFS auch Ihnen hilft, Jugendliche zu erreichen und mit ihnen einen guten Weg zu finden. Ich bin sicher, dass dieses Programm Brücken baut und dazu beiträgt, neue Wege in der Pädagogik zu beschreiten, wo Jugendliche nicht länger Objekte unserer Maßnahmen sind, sondern aktive Teilnehmer, die selbst ihren eigenen Entwicklungs- und Reifungsprozess steuern. Nicht zuletzt möchte ich an dieser Stelle auch Thomas Hegemann danken für die langjährige Zusammenarbeit. Ihm und seiner Kollegin Christiane Bauer ist es zu verdanken, dass ICH SCHAFFS ein so großer Erfolg in den deutschsprachigen Ländern geworden ist.
Die Einleitung der AutorInnen:
Was ist ICH SCHAFFS?
Jugendliche haben viel zu lernen! und Lernen gelingt am besten
• mit Zuversicht
• wenn es sich lohnt
• gemeinsam mit anderen.
Dies ist die Idee von ICH SCHAFFS.
Wie gutes Lernen gelingt, lernen wir als Eltern, Betreuerinnen, Lehrkräfte und Therapeuten am besten von Jugendlichen, die gut lernen. Mit Lernen meinen wir hier nicht in erster Linie das Lernen von akademischem Stoff, wie mathematischen Formeln oder Vokabeln. Lernen ist für uns die Fähigkeit, aus den Erfahrungen des Lebens Konsequenzen ziehen zu können: alles, was sich bewährt und hilfreich ist, weiterzumachen und auszubauen, und das, was sich nicht bewährt, zu verändern und anders zu machen.
Gerade Jugendliche, die es schwer hatten im Leben und trotzdem einen guten Weg gehen, zeigen uns das auf exemplarische Weise. Viele Mädchen und Jungen, Frauen und Männer aus den unterschiedlichen sozialen Milieus und Kulturen zeigen durch ihre beeindruckenden Lebenswege, wie gutes Lernen gelingt.
Kein Lebensalter bietet so viel Vitalität, Neugier und Begeisterungsfähigkeit wie die Jugend. Aber auch kein Lebensalter ist so anfällig für Probleme, die die eigenen Lösungsmöglichkeiten übersteigen. Psychische Krankheiten, Süchte, selbstschädigendes Verhalten oder Kriminalität beginnen in keiner Lebensphase so häufig wie in der Adoleszenz. Viele Jugendliche brauchen daher Hilfe, um ihre Probleme besser bewältigen zu können.
Ben Furman hat mit Tapani Ahola die der Idee dieses Buchs zugrunde liegenden Konzepte seit 20 Jahren in Finnland entwickelt und immer weiter ausgebaut.
In der Arbeit mit Kindern mit besonderem Förderungsbedarf haben sie das Programm Kids' Skills entwickelt und in der Arbeit mit Teams in ganz unterschiedlichen Branchen die Programme Reteaming und Twin Star.
Was liegt ICH SCHAFFS zugrunde?
Das hat uns Ben Furman bereits im Vorwort dargelegt.
Wenn auch Sie unsere Annahme teilen, dass Lernen mit Zuversicht, Spaß und gemeinsam mit anderen am besten gelingt, bietet Ihnen ICH SCHAFFS eine Erfolg versprechende Methodik, Jugendliche beim Lernen neuer Fähigkeiten, seien es soziale, motorische oder kognitive, zu fördern.
Dieses Konzept hat sich vielfach bewährt!
Kids’ Skills wurde in zehn Sprachen übersetzt und in vielen Ländern erfolgreich eingesetzt. Ben Furman wurde dazu weltweit angefragt – von Kanada über Deutschland bis Australien. Schulen, Jugendeinrichtungen und therapeutische Servicedienste profitieren von diesem Konzept, das sie jeweils ganz nach ihren speziellen Erfordernissen anpassen. In den Niederlanden, in den nordischen Ländern und in Kanada wurde Kids' Skills erfolgreich auch in Regeldienste übernommen. Das Reteaming- und das Twin-Star-Progamm werden in vielen Personalentwicklungsprogrammen in der Industrie und bei Dienstleistern umgesetzt.
Endeder 90er-Jahre hat unser Co-Autor Thomas Hegemann Kids' Skills unter dem Namen ICH SCHAFFS zuerst als ein Programm für jüngere Kinder übersetzt und in die deutschsprachigen Länder eingeführt. Ben Furman hat in seinen vielen Vorträgen, vor allem auf der Tagung der European Family Therapy Association (EFTA) 2004 in Berlin und auf der Kinder-Tagung 2005 in Heidelberg, durch seinen unnachahmlichen Präsentationsstil ICH SCHAFFS einem großen Publikum bekannt gemacht.
Ein gewaltiger Sprung indieser Erfolgsgeschichte war dann 2005 die Übersetzung und Publikation des ICH SCHAFFS-Buchs von Ben Furman durch den Carl-Auer Verlag.
Christiane Bauer und Thomas Hegemann haben zu ICH SCHAFFS ein großes Methodenrepertoire entwickelt, das auf die Bedürfnisse ganz unterschiedlicher Servicedienste zugeschnitten wurde. Unser Kollege Stefan Deiner hat spezialisierte Schulungen für die Bedürfnisse des Schulwesens konzipiert und Werner Eder in Oberösterreich für den Umgang mit Jugendlichen mit Behinderungen.
In den letzten Jahren wurden von uns ICH SCHAFFS-Schulungen für therapeutische Servicedienste und für Einrichtungen der Jugend- hilfe, der offenen und Verbandsjugendarbeit, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, des Schul-, Hort- und Kindergartenwesens, der Logopädie, des Kinderschutzes und für vergleichbare Einrichtungen sowie deren Trägerorganisationen entwickelt und durchgeführt.
Dies hat zu einem immer größeren Interesse an ICH SCHAFFS geführt, immer mehr Fachleute sind von diesem Programm fasziniert. Wir führen daher in ganz Deutschland, Österreich und in der Schweiz Workshops durch, in denen wir vielen interessierten und vor allem auch interessanten Menschen begegnen, die mit ICH SCHAFFS arbeiten. Wir haben sicher von diesen Menschen ebenso viel zu ICH SCHAFFS gelernt, wie sie von uns.
In diesen Workshops und Schulungen für Fachleute wurde aber auch deutlich, dass das bisherige ICH SCHAFFS-Programm sehr auf Kinder im Grundschul- und Vorschulalter zugeschnitten ist und es im Stil und in den Beispielen an die Erfordernisse der Arbeit mit Jugendlichen angepasst werden muss.
Wir freuen uns daher, jetzt ein neues ICH SCHAFFS-Programm vorstellen zu können, das speziell auf die Altersgruppe von 13 bis 17 Jahren zugeschnitten ist. Erste Ideen dazu lieferte das Programm Mission Possible, das Ben Furman selbst für Jugendliche und Junggebliebene entwickelt hat. Es ist von Wilhelm Geisbauer ins Deutsche übersetzt worden. Hierauf aufbauend haben wir jetzt ein umfassendes Schulund Trainingsprogramm in diesem Buch zusammengestellt. Es entspricht im Konzept und den Abläufen dem bewährten Programm für Kinder. Wir haben lange nach Cartoons gesucht, die auch Jugendliche ansprechen. Jetzt freuen wir uns sehr, dass es Achim Korths so gut gelungen ist, mit Witz und Fantasie genau die notwendige Originalität rüberzubringen.
Herzstück dieses Buchs sind die zahlreichen und für uns unschätzbaren Praxisbeispiele, die nicht nur die 15 Schritte anschaulich machen, sondern auch das breite Feld der Anwendungsmöglichkeiten. Die Beispiele kommen teils aus unserer eigenen ICH SCHAFFS-Arbeit. Doch weitaus die meisten haben uns die Teilnehmer unserer Workshops zur Verfügung gestellt. Wir sind ihnen allen daher zu großem Dank verpflichtet. Nur mit ihrer Unterstützung ist es gelungen, diese Anschaulichkeit bei der Umsetzung von ICH SCHAFFS herzustellen.
Über die AutorInnen:
Christiane Bauer, Diplom-Sozialpädagogin, Systemische Therapeutin, Supervisorin, Business- und Reteaming-Coach, leitete viele Jahre lang eine Kinder- und Jugendeinrichtung. Seit 15 Jahren ist sie freiberuflich als Trainerin in der Fort- und Weiterbildung tätig und arbeitet in eigener Praxis als Supervisorin, Coach und Beraterin. Sie ist Lehrtrainerin und lehrende Therapeutin für verschiedene Institute, u. a. der Systemischen Gesellschaft, Berlin. Ihre aktuellen Arbeits- und Interessensschwerpunkte sind: systemische Pädagogik, handlungs- und ressourcenorientierte Methoden sowie lösungsfokussierende Modelle in Beratung und Coaching sowie Team- und Personalentwicklung, professioneller Einsatz von Humor. Seit Jahren ist sie als Ausbilderin für das "Ich-schaffs!"-Programm tätig.
Thomas Hegemann, Dr. med., war als Arzt in Deutschland, Ghana und England in Kinderkliniken und -psychiatrien tätig. Später leitete er eine Kinder- und Jugendpsychiatrie. Heute ist er Vorstand von ISTOB – Institut für systemische Therapie und Organisationsberatung in München. Ende der 90er Jahre führte er mit Ben Furman das "ICH SCHAFFS!"-Programm in Deutschland ein und stellte es in Seminaren vor. Seine aktuellen Schwerpunktthemen sind: interkulturelle Kompetenztrainings, Entwicklung kundenorientierter Servicedienste, systemische Personalentwicklung und Führungskräftecoaching. |
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