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Neuvorstellung zur Übersicht
02.10.2008
Konrad Peter Grossmann: Die Selbstwirksamkeit von Klienten. Ein Wirkverständnis systemischer Therapien
Grossmann: Selbstwirksamkeit Carl-Auer-Verlag, Heidelberg 2005

424 S., broschiert

Preis: 31,95 €

ISBN-10: 3896703463
ISBN-13: 978-3896703460
Carl-Auer-Verlag





Wolfgang Loth, Bergisch Gladbach:

Grossmann legt mit dieser Arbeit einen umfassenden und detaillierten Überblick über ein zentrales Konstrukt Systemischer Therapie vor. „Wirken im Kontext systemischer Therapie [...] gründet in der Selbstwirksamkeit von KlientInnen“ (S.17), so die Grundannahme. Die damit zusammenhängenden Untiefen und Herausforderungen therapeutischen Handelns – von Ludewig mit dem Therapeutendilemma prägnant auf den Punkt gebracht – diskutiert Grossmann in voller Breite. Er gibt nicht nur einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte familientherapeutischer und systemischer Konzepte, deren Wirkannahmen und Vorgehensweisen, sondern auch einen Überblick über zentrale epistemologische Prämissen, die aktuelle Forschungslage zur Bedeutung von KlientInnenvariablen (inklusive forschungsmethodischer Details) und die Selbstüberprüfung der erschlossenen Leitlinien am Beispiel einer vom Autor durchgeführten Paartherapie. „Vom Autor durchgeführt“ ist natürlich in der Diktion des vorliegenden Buches unzutreffend, genauer sollte es heißen, einer vom Autor begleiteten und in den Rahmenbedingungen von ihm vorbereiteten und betreuten Paartherapie. Hier ist Grossmann sehr klar: Aufgabe von TherapeutInnen sei es, „ein aufmerksamer Zeuge/ eine aufmerksame Zeugin im Gespräch mit den KlientInnen zu sein“ (S. 363). „Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Präsenz von TherapeutInnen für (die) Aktualisierung von Selbstwirksamkeit seitens KlientInnen, ist ihre Aufmerksamkeit für jene meist kleinräumigen Problem-Lösungs-Übergänge, welche KlientInnen/Klientensysteme in ihrem Erzählen und Tun im Kontext von Therapiedialogen autonom vollziehen“ (S. 400). Und schließlich: „TherapeutInnen können in Bezug auf ihre KlientInnen nichts bewirken. Sie können allerdings so handeln, dass KlientInnen im Kontext von Therapie eine Situation vorfinden, innerhalb welcher sie in bezug auf eigene bio-psycho-soziale Muster intervenieren können“ (S. 405).
In seinen theoretischen Überlegungen zu therapeutischen Wirkbedingungen und Wirkprozessen setzt Grossmann zwei Vierfelderschemen zusammen, jeweils gebildet durch zwei Dimensionen. Im Fall von Wirkbedingungen kennzeichnen sich die beiden Dimensionen durch die Unterscheidungen inhaltlich/ relational und stabilisierend/ labilisierend. Für die Wirkprozesse gelten die Unterscheidungen Problem/ Lösung und assoziativ/ dissoziativ. Das ist durchaus plausibel, wird vom Autor auch nachhaltig zur Beschreibung verwendet, bleibt für mein Empfinden dennoch etwas spröde. Grossmanns Arbeit überzeugt für mich auch eher durch ihre akademische Seriosität als durch lebendige Erzählung, aller narrativ getönten Selbstbeschreibung zum Trotz. Der Lesefluss stockte mir des Öfteren. Ich stelle mir jedoch vor, dass die Lektüre für LeserInnen, die sich in die Thematik einarbeiten wollen, nützlich und hilfreich ist. Für LeserInnen, die die Diskussion zur Nicht-Trivialität lebendiger Prozesse und zur Bedeutsamkeit von KlientInnenvariablen verfolgt haben, wird vieles redundant wirken. Etwas schade fand ich die mir doch etwas konventionell erscheinende Position zu Auftragsklärung und therapeutischem Kontrakt. Hier ließen sich m.E. deutlichere Akzente setzen, die das gemeinsame Beisteuern betreffen.
Zusammengefasst argumentiert Grossmann konsequent aus einer Position des Nicht-Wissens, konsequent auf der Suche nach Möglichkeiten konstruktiven Mitwirkens in hilfreichen narrativen Prozessen. Die dabei unvermeidlichen Gratwanderungen – sowohl im Handeln wie auch in der sprachlichen Darstellung – meistert der Autor mit beeindruckend umfassender Sachkenntnis und einer glaubwürdig respektvollen Haltung. Es dürfte für die künftige Positionierung Systemischer Therapie hilfreich sein, dass die Grundlagen ihres zentralen Konstrukts Selbstwirksamkeit nun in dieser umfassenden Form vorliegen.
(mit freundlicher Erlaubnis aus systhema 2006)





Eine Leseprobe aus dem 6. Kapitel

Ein Aufsatz des Autors über Selbstwirksamkeit und therapeutische Präsenz

Zur Website von Konrad Peter Grossmann





Verlagsinformation:

Grossmann trägt Erzählstimmen von Praktikern, Forschern, Klienten und Systemtheoretikern rund um das Wirken systemischer Therapien zusammen – und findet Gemeinsames: die Selbstwirksamkeit von Klienten, die Diskontinuität von Problemlösungsprozessen, vielfältige therapeutische Lösungszugänge und relevante Wirkfaktoren und -prozesse. Darauf aufbauend wendet sich das Buch der Frage zu, wie Therapeuten zur Entfaltung der Selbstwirksamkeit von Klienten beitragen können. Wirkaspekte werden durch die Einzelfallstudie einer Paartherapie veranschaulicht. Metaphorische Sprachbilder und literarische Querverweise gestalten das Lesen abwechslungsreich.


Inhalt:


Vorwort Jutta Menschik-Bendele 4
Vorwort Andrea Brandl-Nebehay 6

1. Einleitung 9

1.1. Wirken - eine inhaltliche Annäherung 11
1.2. Hypothesen 16
1.3. Methodik und Aufbau 18
1.3. Der Kontext des Erzählens 21

2. Wirkannahmen im Kontext systemtherapeutischer Theorien. 25

2.1. Wirkannahmen als Element therapeutischer Theorien. 26
2.2. Wirkannahmen im Kontext therapiegeschichtlicher Zusammenhänge. 28
2.3. Wirkannahmen, Systemtheorien und epistemologische Bezüge. 43
2.4. Wirkannahmen und lösungs-/störungstheoretische Modelle. 50
2.5. Wirkannahmen und therapierelationale/-prozessuale Annahmen. 60
2.6. Wirkannahmen und Praxeologie. 70

3. Wirkannahmen systemischer Therapien aus unterschiedlichen Erzählperspektiven. 73

3.1. Das Wirken systemischer Therapien aus der Perspektive einzelner systemtherapeutischer Ansätze. 74
3.2. Das Wirken systemischer Therapien aus der Sicht therapeutischer Evaluationsforschung. 162
3.3. Das Wirken systemischer Therapien aus der Sicht von Klientinnen. 199
3.4. Das Wirken systemischer Therapien aus der Sicht gegenwärtiger Systemtheorie. 219

4. Ein Wirkverständnis systemischer Therapien. 241

4.1. Die Selbstwirksamkeit von Klientinnen. 243
4.2. Die Nicht-Linearität therapeutischen Wandels. 250
4.3. Die Vielfältigkeit therapeutischer Wirkfoki. 252
4.4. Die Balancierung von Wirkbedingungen. 258
4.5. Die Komplementarität therapeutischer Wirkprozesse. 281

5. Die Einzelfallstudie einer systemischen Paartherapie. 297

5.1. Einzelfallstudien im Kontext qualitativer Sozialforschung. 298
5.2. Eine systemische Paartherapie. 302
5.3. Die einzelnen Therapiesitzungen. 304
5.4. Wirkphänomene im Kontext einzelner Dialogpassagen. 340
5.5. Das Wirkverständnis der Klienten. 357
5.6. Zusammenfassung. 359

6. Selbstwirksamkeit und die Praxis systemischer Therapien. 361

6.1. Praxisimplikationen des Wirkursachenverständnisses. 362
6.2. Praxisimplikationen der Nicht-Linearität therapeutischen Wandels. 377
6.3. Praxisimplikationen der Vielfältigkeit therapeutischer Wirkfoki. 386
6.4. Die Systemspezifität therapeutischer Wirkbedingungen. 392
6.5. Praxisimplikationen therapeutischer Wirkprozesse. 394
7. Ausklang. 399

Literatur.


Vorworte von
Jutta Menschik-Bendele:

Mit diesem Buch hat Konrad Peter Grossmann nicht nur ein Zeugnis seines Wirkens als systemischer Therapeut vorgelegt, sondern auch ein umfassendes wissenschaftliches Werk über Geschichte, Gegenwart und Perspektiven der systemischen Familientherapie. Darin entfaltet der Autor sein Konzept von systemischer Therapie und dessen Wirkung. Dass er sich dabei belesen und theoretisch abgesichert auf alle Klassiker von Viginia Satir über Salvador Minuchin bis zur Mailänder Schule und weitere bedeutsame Autoren stützen kann, schmälert nicht seinen eigenen Ansatz, den er in sympathischer Offenheit darlegt: Ganz im Gegenteil erweist er sich dadurch als Therapeut, der dank seiner Sensibilität psychologische, biologische, ja sogar ökologische Zugänge zu den Problemen schafft und damit ungewöhnliche Lösungsmöglichkeiten eröffnet.
Dabei bedient er sich aus dem reichen Fundus seiner Vorgänger: Wie Virginia Satir möchte er eine Atmosphäre "hoffnungsvoller Entdeckung" schaffen; wie Milton Erickson geht er davon aus, dass jeder, der sich einer Psychotherapie unterzieht, nicht primär nach einer Erhellung der Vergangenheit sucht, sondern "zu uns" kommt, weil er an der Gegenwart leidet und die Zukunft besser zu gestalten wünscht. Oder: Wie Gadamer geht er davon aus, dass Therapie sich auf den unendlichen Ressourcen des Noch-nicht-Gesagten aufbaut.
Grossmanns therapeutische Überzeugung ist, dass jedes Symptom übersetzt werden kann als Problem - und dieses wiederum einen Ausdruck des Noch-nicht-Könnens darstellt. Therapie lässt sich in diesem Zusammenhang als Vorgang der Ergänzung denken, die dieses "Können" erreichbar macht. Grossmanns therapeutischer Dialog soll ermöglichen, dass Unvollständiges vervollständigt, Unerzähltes erzählt, Unerhörtes gehört wird. Systemische Therapien werden so zu einer Aufforderung von "Ergänze, was fehlt!".
In seiner Fallstudie beschreibt Konrad Peter Grossmann die neun Stunden dauernde Therapie eines Paares, das sich bei allen Anstrengungen, von denen es gebeutelt wird, mehr "Harmonie" wünscht. Den beiden empfiehlt er einen Ausflug zum Stillensteinbach, einem Flüsschen zwischen dem österreichischen Mühl- und Waldviertel, das unterirdisch zwischen Granitfelsen verschwindet und nicht mehr sichtbar ist, sondern nur mehr erahnt werden kann.
Mit dieser Metaphorik bietet er dem suchenden Paar ein Erkenntnismodell an, das Verständnis schafft für die Schwierigkeit, eine Beziehung "in Fluss" zu halten, das Verborgene zu ergründen und das Fließende, Veränderliche, Vergängliche zu genießen.
Solche Wirkprozesse brauchen Zeit und verlangen nach einer unmodisch gewordenen Langsamkeit. Es ist ermutigend, dass die dokumentierten neun Therapiestunden alles andere als verlorene Zeit sind. Bei der praktischen und theoretischen Gründlichkeit, die in diesem Buch die Kompetenz und Sorgfalt des Autors belegen, bekennt er sich stets zur therapeutischen Einfachheit, so dass der Erfolg seiner Paartherapie in der Erkenntnis der beiden und des Therapeuten mündet, nun "vieles in einem anderen Licht zu sehen".
Von einer derart fruchtbaren Entschleunigung profitiert auch der Leser: Grossmanns Buch ist keines zum Schnell-Lesen, sondern zum Nach-Lesen, zum Auf-sich-wirken-Lassen, zum Umsetzen nicht durch Befolgung von Regeln und Rezepten, sondern zum Integrieren des Gelesenen durch Verständnis und neu gewachsene Intuition.
Leitmotivisch begleitet wird das Werk durch den "Nachtzug nach Lissabon". Diese Reise von Pascal Mercier (dem literarischen Alter Ego des Berner Philosophieprofessors Peter Bieri) untermalt die Kapitel in Grossmanns Buch mit geradezu programmatischen Einleitungszitaten. Der Romanheld, ein Lateinprofessor, gerät in den Besitz des Buches eines geheimnisvollen Autors und fährt nach Lissabon, um mehr über den Unbekannten zu erfahren und gerät sich dabei selbst auf die Spur. Alle Themen der systemischen Therapie - Abhängigkeit und Loslösung, Freundschaft und Enttäuschung, Liebe und Einsamkeit - sind markant beschriebene Stationen der Reise. "Die Geschichten, die die anderen über einen erzählen und die Geschichte, die man über sich selbst erzählt: Welche kommen der Wahrheit näher?" - "Man hat keine Ahnung, wer man ist. Ganz zu schweigen davon, wer man nicht ist." - "Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil davon leben können, was in uns ist - was geschieht mit dem Rest?"
Das Buch zeugt von Respekt für die Hilfesuchenden und zusätzlich von "therapeutischem Respekt", der sich auf die Therapeutinnen selbst rückbezieht. Darin zeigt sich zugleich ein ungewöhnlicher und erfrischender Respekt vor den Grenzen des eigenen Handelns, und auch das wiederum verdient - Respekt. Das zeigt sich auch in Grossmanns Credo: "Therapie muss kein Happy End bergen, aber sie birgt (zumeist) ein besseres Ende."
Eine derartig umfassende Arbeit, in der die systemische Therapie von ihren Anfängen bis in die Gegenwart - wie in einem Nachschlagewerk - dargestellt und zugleich urbar gemacht wird, sucht Ihresgleichen. Dass das Buch feinsinnig und sprachlich bildhaft geschrieben ist, macht aus der fachlich-wissenschaftlichen Bereicherung einen Genuss.


Vorwort von
Andrea Brandl-Nebehay:

Nach der poetischen Auseinandersetzung mit narrativen Therapieformen ("Der Fluss des Erzählens", "Therapeutische Dialoge mit Paaren") wendet sich Konrad Grossmann im vorliegenden Buch der Landschaft rund um das Wirken systemischer Therapie zu. Welche Faktoren tragen im Einzelnen zur Effektivität systemischer Therapie bei? Wie wird über therapeutische Prozesse nachgedacht und erzählt? Und wie wirken Annahmen über therapeutisches Werken und Wirken auf die erzählenden ForscherInnen, TheoretikerInnen, PraktikerInnen und KlientInnen zurück?
Wie ein neugieriger Anthropologe, mit einem gut strukturierten Forschungsdesign im Gepäck, nimmt Grossmann uns LeserInnen auf eine anregende Expedition in die Inselwelt familientherapeutischer und systemischer Therapieschulen mit. Wie wird in den entwicklungsorientierten, strukturellen, lösungsorientierten oder narrativen Kulturen über epistemologische Prämissen, über Problem-Lösungsübergänge, über Beziehungsgestaltung und andere Wirkfaktoren der eigenen Methodik und therapeutischen Praxis nachgedacht? Manche dieser Inseln scheinen durch weite Meere voneinander getrennt und von allem Fremden abgeschottet, andere stehen offenbar in regem Austausch miteinander und sind in ihren (konstruktivistischen) Erzähltraditionen auf ähnlichem Boden gewachsen (oder von denselben Missionaren besucht worden). Ausflüge in den Archipel verhaltenstherapeutischer und klientenzentrierter Territorien machen uns mit den dort vorherrschenden Sprachgebräuchen und Ideen über die jeweilige therapeutische Kultur vertraut.
Werden wir im weiteren Expeditionsverlauf mit einem Besuch beim Volk der Systemtheoretiker und Evaluationsforscher (das augenscheinlich unter Frauenmangel leidet) Festland betreten? Jedenfalls finden wir hier gesichert scheinendes Wissen vor: etwa die von Klaus Grawe ausführlich beschriebenen "Allgemeinen Wirkprinzipien" und die vier vom Team um Michael Lambert als zentral identifizierten Faktoren jeder Psychotherapie: KlientInnenmerkmale, Beziehungsgestaltung, Hoffnung und Erwartung sowie - in bescheidenem Ausmaß - therapeutische Techniken und Methoden. Von diesen vier Faktoren sind - nicht ganz überraschend - die KlientInnen selbst das wichtigste Agens der Therapie: ihre Lebensgeschichte und die Art ihres Problems, ihre Motivation, ihre Ressourcen, Stressoren und sonstige Umstände in ihrer Lebenswelt, inklusive der sich darin ergebenden Zufälligkeiten, entscheiden maßgeblich über Erfolg oder Versanden einer Therapie.
"Solange die Löwen nicht ihre eigenen Geschichtsschreiber haben, werden die Jagdgeschichten immer den Ruhm des Jägers verkünden", besagt ein afrikanisches Sprichwort. Raffinierte therapeutische Methoden und Interventionstechniken klären im Vergleich zum Beitrag der Löwen und Löwinnen nur einen relativ geringen Teil des therapeutischen Outcome auf. Unsere Theorien und Techniken, unsere Jagdgeschichten, so stellt sich heraus, sind nur dann hilfreich, wenn die KlientInnen sie gemäß ihrer Selbstorganisation als bedeutsam, interessant und glaubwürdig ansehen.
Wir sind am Kontinent der Selbstwirksamkeit angelangt. Behutsam führt uns Grossmann zu Vorstellungen darüber, wie systemische TherapeutInnen in verschiedenen Therapiephasen ergänzend zur Selbstwirksamkeit ihrer KlientInnen beitragen können:
  • durch sorgfältige Abstimmung auf deren Aufträge, Motivlagen und Zeithorizonte;
  • durch therapeutische Präsenz im Sinn feinfühliger Achtsamkeit auf die Ressourcen, Interventionen und Kooperationsangebote der KundInnen;
  • durch eine ausgewogene Balance zwischen "stabilisierender" (Empathie, Respekt, Wertschätzung, soziale Neutralität) und "labilisierender" (Veränderungsideen ausstreuender) Einflussnahme der Therapeutin/ des Therapeuten.
Einen Höhepunkt der Erkundungsfahrt durch die Wirkwelt systemischer Therapie stellt die Präsentation einer Paartherapie (Kap. 5) dar, an der uns Grossmann wie hinter einem Einwegspiegel teilhaben lässt. In der ausführlichen Analyse dieses Therapieprozesses werden Wirkfaktoren auf KlientInnen- wie TherapeutInnenseite (und in der dazwischen liegenden terra incognita) anschaulich illustriert, kommentiert, ausgelotet.
Was kann dieser Expeditionsbericht über therapeutisches Wirken be-wirken? Theoriebegeisterte LeserInnen bekommen einen hervorragenden Überblick (und Literaturhinweise) über den "state of the art" systemischer Modellbildung in die Hand. PraktikerInnen finden ein Nachschlagewerk über sie besonders ansprechende Aspekte des therapeutischen Prozesses. Zusätzlich sei dieser Band allen jenen ans Herz gelegt, die ob der Vielfältigkeit, Ästhetik und Nützlichkeit systemischer Therapieformen Freude und Staunen empfinden.


Über den Autor:

Konrad Peter Grossmann, Univ.-Doz. Dr. phil., Psychotherapeut, Supervisor, Lehrtherapeut für systemische Familientherapie (lasf Wien), Lehrbeauftragter an der Universität Klagenfurt und der Fachhochschule für Soziale Arbeit/Linz. Publikationen zu den Themenbereichen narrative Therapie, Paartherapie, therapeutische Wirkforschung und Interventionstheorie.



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