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Kurzvorstellung zur Übersicht
20.07.2006
Barry Mason: Die Übergabebesprechung. Eine systemische Perspektive
Mason Übergabebesprechung Verlag Hans Huber 2000

Broschiert - 86 Seiten

Preis: 9,95 €
ISBN: 3456831609
Verlag Hans Huber





Liz Nicolai, Heidelberg:

Übergabebesprechungen gehören zu den zentralen Ritualen in Kliniken und sozialen Einrichtungen. Sie finden üblicherweise in der Form statt, dass die Mitarbeiter der gehenden Schicht ihre Sichtweisen an andere, die den Dienst übernehmen, weitergeben. Wie sie das tun und was berichtet wird, entscheidet darüber welche Ausschnitte und Sichtweisen der Realität die Beteiligten wahrnehmen und wie sie sich danach verhalten.
In seinem  2002 erschienen Buch entwirft Barry Mason eine neue, innovative und kreative Herangehensweise an die Übergabebesprechung auf der Grundlage systemischen Denkens.
In seiner Einleitung beschreibt er anschaulich, wie sich aus eigener Erfahrung mit ermüdenden und demotivierenden Übergaben ein neues Modell solcher Besprechungen entwickelte.
Zunächst schildert er das Modell einer herkömmlichen Übergabe: Der überwiegende Teil des Gesprächs wird von denjenigen bestritten, die den Dienst verlassen. Sie teilen Informationen, Fakten und Probleme über möglichst alle Patienten der Station mit, die die neue Schicht ihrer Ansicht nach wissen sollte. Der Prozess, die Interaktionen, Wechselwirkungen und Zusammenhänge, die diesen Geschehnissen zugrunde liegen, können dabei kaum berücksichtigt werden.
Im Ergebnis erfährt man mehr über das Personal als über die Patienten und alle miteinander geraten in eine stabile Problemtrance, da häufig die Problemfälle den größten Raum einnehmen Die Frage danach, wie das Verhalten der Mitarbeiter die thematisierten Probleme mitbestimmt, bleibt ohne böse Absicht meist außen vor.
Die wichtigste Neuerung der systemischen Übergabe besteht darin, dass die kommende Schicht die Verantwortung für die Übergabe übernimmt, nicht die gehende. Die Besprechungen bedienen sich dazu systemischer Theoriemodelle und Handlungsmethoden.
Veränderungsprozesse werden ausgehend von der Idee, dass die Verhaltensweisen der Beteiligten sich gegenseitig bedingen, als koevolutionäre und zirkuläre Prozesse beschrieben. Auf der Suche nach der Sinnhaftigkeit von Verhaltensweisen werden positive Umdeutungen  vorgenommen, was eine neutrale Haltung voraussetzt.
In einem konsequenten Perspektivenwechsel sieht Barry Mason die Chance, festgefahrene Problemsichten aufzuweichen und so zu kreativen Lösungen zu finden.
Dieses Buch führt seine Leser von einer sehr anschaulichen, praxisorientierten Einleitung, (in der sich sicher viele leidgeprüfte Übergabeteilnehmer wieder finden) zu dem Modell einer erfrischenden, neu gestalteten Besprechungskultur im stationären Behandlungsalltag. Seine Vorschläge sind so logisch und anregend, dass man sich beim Lesen fragt, wieso man nicht selbst längst auf solche Ideen gekommen ist. Die beschriebenen systemischen Methoden sind für Erfahrene wie für „Einsteiger“ prägnant und sehr gut verständlich zusammengefasst. Spielerisch leicht flicht Barry Mason Erfahrungsberichte, Fallbeispiele, praktische Handlungsanleitungen für die Umsetzung und theoretischen Grundlagen zu einem Strang zusammen. Das Sahnehäubchen bilden Einzel- und Teamübungen zum Verstehen und Vertiefen der praktischen Kapitel, die Lust machen Neues auszuprobieren. Das macht das Buch zu einer vergnüglichen Lektüre. Ganz am Ende kann man Kommentare und Feedbacks von Anwendern lesen. Auch Einwände und Bedenken gegenüber dem neuen Übergabesystem werden offen diskutiert. Das bestätigt die Glaubwürdigkeit dieses sehr lehrreichen und beeindruckenden Buches nochmals.
Was zu sagen bleibt, ist, dass Barry Masons Ideen zu einer veränderten Übergabebesprechung  hoch ansteckend sind. Ihm ist ein Buch gelungen, das seinem Anspruch „den Leserinnen und Lesern neue Impulse für ihr Arbeits- und Lebensumfeld“ zu geben, sehr sehr gerecht wird.





Verlagsinformation:
"Barry Mason schlägt eine einfache, aber verblüffend wirksame Neuorganisation der oft lästigen Übergabe vor: Nicht die gehende, sondern die kommende Schicht gestaltet das Gespräch. Weil damit lineare Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge aufgebrochen werden, führt das Buch, indem es eine tagtägliche Aufgabe erleichtert, nebenbei in systemisches Denken überhaupt ein."



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