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Veranstaltungsbericht zur Berichtsübersicht
18.06.2005
3. PID-Tagung in Baden Baden 2005
Wiebke Otto,  Bremen:

Wie auch im vorangegangenen Jahr fand die 3. PiD-Tagung im zu dieser Jahreszeit sehr schönen Baden-Baden statt. Die vom Thieme-Verlag und den Herausgebern der Zeitschrift „PiD Psychotherapie im Dialog“ organisierte methodenübergreifende Fortbildungstagung bot in Vorträgen, Konzept-Laboratorien, Fall-Laboratorien und Workshops vielfältige Möglichkeiten, mit Kolleginnen und Kollegen auch anderer therapeutischer Schulen ins persönliche Gespräch zu kommen.
Nach einer charmanten und frischen Eröffnung  durch Michael Broda begann die Tagung mit einem Vortrag von Luise Reddemann zum Thema Traumatherapie und Resilienzforschung. Frau Reddemann stellte neue Entwicklungen vor und verdeutlichte ihre Ausführungen anhand einiger Künstlerbiographien aus dem Bereich der Musik, in der auch sie besonders zu Hause ist. Beeindruckt haben mich ihre konsequente Ressourcenorientierung, gekoppelt mit ihrer ausgesprochen würdigenden Darstellung der jeweiligen Lebensverläufe, die sie den ZuhörerInnen  durch kurze musikalische Einspielungen besonders nahe brachte.
Es war sicher nicht nur für mich als Systemikerin eine Freude, ihren Ausführungen zu lauschen, es hätte ruhig noch ein wenig mehr sein dürfen.
Weiter ging es mit drei Konzept-Laboratorien.
  • 1.Einzel- und Gruppentherapie
    Hier ging es um u.a. um Fragen nach spezifischen Vorteilen von Therapiegruppen, nach Unterschieden zwischen Einzel- und Gruppentherapie auch vor dem Hintergrund verschiedener methodische Ausrichtungen sowie der Frage einer sinnvollen Kombinationsmöglichkeit von Einzel- und Gruppentherapie.
  • 2. Stationär und/oder ambulant: Konzepte integrierter Versorgung
    Dieses Laboratorium beschäftigte sich mit Überlegungen, wie gemeinsam realistische Perspektiven für integrierte ambulant-stationär-ambulante Behandlungspläne entwickeln werden können.
  • 3. Körpertherapie und Verbaltherapie: Berührungspunkte und Synergieeffekte
    Neben der Darstellung von erprobten körpertherapeutischen Verfahren und deren Anwendungsmöglichkeiten beschäftigte sich dieses Laboratorium mit Kombinationsmöglichkeiten von Verbaltherapie und Körpertherapie mit dem Ziel einer möglichen Erweiterung des therapeutischen Spektrums.
Am Freitag hatten die TeilnehmerInnen die Qual der Wahl zwischen 20 verschiedenen, in den Ankündigungen durchweg spannend und praxisrelevant beschriebenen Workshops.
Ich selber bot einen Workshop zum Thema „Erlebnisorientierte systemische Einzeltherapie“ an. Es freut mich, dass praktisch ausschließlich analytisch, tiefenpsychologisch, körpertherapeutisch und verhaltenstherapeutisch arbeitende Kollegen und Kolleginnen teilnahmen, die sich ganz konkrete Anregungen für ihre Arbeit mit EinzelklientInnen wünschten. Das Arbeitsklima war kooperativ und offen. So stellte sich für die Demonstration der Arbeit mit der „time-line“ und mit „inneren Anteilen“ jeweils eine Workshopteilnehmerin mit einem persönlichen Anliegen zur Verfügung. Es entstand ein anregender Austausch, in dem Fragen nicht nur theoretisch sondern in unmittelbarer Praxisnähe beantwortet werden konnten. Der Tag war geprägt durch eine von allen mitgestaltete sehr offene und respektvolle Atmosphäre, in der Dichte und Leichtigkeit gut nebeneinander stehen konnten.
Am Abend wurde zum Tagungsfest eingeladen. Dieses fand in der Eingangshalle des Kongresshauses statt, nicht unbedingt der schönste Rahmen für eine Veranstaltung, die als „Fest“ angekündigt ist. Nach einer kurzen „Eingewöhnungszeit“ hat es mir dann an den Stehtischen besonders gut gefallen, weil hier immer wieder neue Konstellationen der Begegnung entstanden. Auch die Tanzfläche wurde eifrig genutzt.
Die drei Fall-Laboratorien am Samstag waren den Themen „Angsterkrankungen“, „Magersucht“ und „Trauma“ gewidmet. Ich hatte mich für „Angsterkrankungen entschieden. Bettina Wittmund, Stefan Leidig und Rainer Holm-Hadulla stellten ihre Arbeit in aufeinander folgenden, kurzen Vorträge jeweils anhand eines Fallbeispiels vor. Zwischen den einzelnen Vorträgen wurden die ZuhörerInnen gebeten, sich mit ihren Nachbarn für einige Minuten über das Gehörte auszutauschen. Diese dialogische Verknüpfung hat mir gut gefallen.
Zusammenfassend habe ich den Eindruck, dass der Dialog zwischen Fachleuten unterschiedlicher therapeutischer Schulen von Jahr zu Jahr einfacher gelingt. Die Begegnungen sind  durch Offenheit und Interesse gekennzeichnet, nirgends habe ich kritisch abwertende Abgrenzungen erlebt. Allerdings schien mir die systemische Therapie auf der Tagung eher unterrepräsentiert, ein paar mehr Workshop-Angebote in dieser Richtung wären wünschenswert.
Die OrganisatorInnen des Thieme-Verlages sorgten für einen reibungslosen Ablauf, und so war es aus meiner Sicht eine durchweg gelungene Tagung von Fachleuten für Fachleute.




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