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systemagazin-special: "Besondere Begegnungen"

Wolfgang Loth: So aber nicht!


Die Frage nach einer besonders beeindruckenden Begegnung auf dem eigenen Weg zum Verstehen des Systemischen führt wohl direkt zur Pflastersteinstraße. Welcher der Steine wäre der besondere, der die Straße zu einem Weg machte, auf dem sich bewegen ließ?! Wie lässt sich so etwas bestimmen? Eine Einladung zum Innehalten also, Gelegenheit noch einmal im inneren Wohnzimmer vorbeizuschauen, Gedankenverloren und doch spürbar Dankerfüllt. Kurt Ludewig finde ich da (der mir nicht nur die nachhaltigsten theoretischen Erkenntnisse vermittelte, sondern mich auch einen Blick über seine Arbeitsalltagsschulter schauen ließ, bereit, mit mir zusammen drei Tage lang der unscharfen wechselseitigen Verstörung von Theorie und Praxis nachzuspüren), oder Arist von Schlippe, dem ich den Einstieg in nun fast zwei Jahrzehnte Redaktionserfahrung verdanke (das hast Du nun davon, Arist, sonst hätte ich Euch sicher mit dem Lehrbuch II in Ruhe gelassen…), oder Ludwig Reiter, der einen Weg fand, mich zum Dranbleiben zu motivieren, oder Günter Schiepek, der mich als einer der ersten dazu brachte, nicht nur schriftkommunikativ, sondern auch als Person öffentlich Farbe zu bekennen, indem er mich zum zweiten der von ihm organisierten Symposien nach Bamberg einlud, dort etwas vorzutragen.
Und hier wäre dann die Stelle mit der nachhaltigen Begegnung. 1991 war das, ich war abgefüllt mit „allem“ an systemischer oder systemtheoretischer Literatur, was mir bis dahin in die Finger gefallen war, strotzte auf eine Art vor Systempurismus, dass ich kaum noch gehen konnte. So also stellte ich auf der Tagung etwas vor, was mir als angemessene systemisch-systemtheoretische Antwort auf die Fragen der Praxis vorkam, irgendetwas über „Ökologie von Problem-(Lösungs-)-Systemen“, gedacht als Blaupause für Alles und Jedes. Ich war mir sicher, dass ich damit den Kern des Systemischen erfasst hatte. Außerdem fühlte ich mich damit sicher genug in diesem Kreis, von dem ich annahm, dass da und dort die systemtheoretische Essenz nicht nur diskutiert, sondern auch gelebt werde, Heavy Systemetal, sozusagen.
Ich war bereit, brachte meinen Vortrag ohne zu stottern durch, und dann, ins freundlich-desinteressierte Gemurmel des Auditoriums herein die Frage eines Wiener Kollegen, wo denn in meinem Modell der Platz für das Unbewusste sei. Äh, ja, was war das denn, „Vorsicht Kamera“?!, das Unbewusste gibt’s doch hier gar nicht! Nicht beirren lassen und entschlossen sagen: „Nirgends, kein Platz fürs Unbewusste!“ Und jetzt kommt Luc Ciompi ins Spiel, den ich hier mit dem gebotenen Respekt als denjenigen nennen möchte, der mir eine nachhaltig beeindruckende Begegnung verschaffte, erlebte Affektlogik, sozusagen. Nicht direkt, dass er mir an die Kehle ging, aber es war schon richtig deutlich, dass er mich für einen Idioten hielt, wenn ich ernsthaft behauptete, es gebe im systemischen Denken keinen Platz für das Unbewusste! Gut, es hat dann etwas gedauert, bis ich damit im Reinen war, dass er mich dazu gebracht hatte genauer nachzudenken, auf die Füße zu kommen und damit aufzuhören, ein eckiges Rad zu erfinden. Natürlich bin ich Luc Ciompi mittlerweile dankbar für diesen Stüber, auch wenn er das nicht wissen kann. Ich habe es ihm nie gesagt - bis jetzt (falls er das liest… Und ich habe ihm seinerzeit auch nicht das Taxigeld zurückbezahlt, das er am Abend vorher für mich auslegte, als wir zusammen vom Bamberger Bahnhof zum Hotel fuhren, ohne Ahnung, wer wir seien, und was uns da zusammen führte. Mea Culpa. Die Erfahrung unbezahlbar, das Taxigeld schon, möge es eine Gelegenheit geben…).
So kann’s also gehen, nachdem es so nicht ging.



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