Tuesday, March 3. 2009
In den vergangenen Jahren ist auch hierzulande das Konzept der Multifamilientherapie von Eisa Asen und seinem Team im Londoner Marlborough Family Service zunehmend bekannt geworden, nicht zuletzt auch dadurch, dass er mit Michael Scholz in Dresden einen Kooperationspartner gefunden hat, der die Realisierung dieses bahnbrechenden Modells auch im deutschsprachigen Raum vorangetrieben hat. Nun haben die beiden im Carl-Auer-Verlag ein Buch über die "Praxis der Multifamilientherapie" vorgelegt, dass im Detail die Konzeption und Arbeitsweise erläutert. systemagazin bringt als Vorabdruck aus dem Band, der in der kommenden Woche erscheint, das fünfte Kapitel, das sich mit den Untersuchungen zu Wirksamkeit des MFT-Ansatzes beschäftigt und Aufschluss über Personalbedarf, räumliche Anforderungen, fnanzielle Grundlagen, Fragen des Umgangs mit Vertraulichkeit, Schweigepflicht und Dokumentation, Kontraindikationen usw. befasst. Zum Vorabdruck…
Friday, February 13. 2009
 Im Paranus-Verlag Neumünster erscheint dieser Tage ein Buch mit dem Titel "Wir sind weit miteinander gegangen. Eine Psychiatrie-Erfahrene und eine Psychotherapeutin im Gespräch", in dem sich, moderiert von Fritz Bremer, Sibylle Prins, eine Psychiatrie-Erfahrene und Renate Schernus, ihre ehemalige Psychotherapeutin, über ihre gemeinsame Arbeit im Kontext der Sozialpsychiatrie unterhalten. Dabei sind aufschlussreiche Dialoge herausgekommen, die ein nachdrückliches Plädoyer für eine dialogische, partizipationsorientierte Haltung in der psychiatrischen Arbeit darstellen. systemagazin veröffentlicht als "Vorabdruck" das dritte Kapitel, ein "Gespräch, bei dem unter anderem über Gesundheit geredet wird". zum vollständigen Text…
Friday, October 10. 2008
Von den Organisationsberaterinnen Ariane Bentner und Marie Krenzin erscheint in den nächsten Tagen bei Vandenhoeck & Ruprecht ein Band über den Erfolgsfaktor Intution im systemischen Coaching von Führungskräften, von dem heute ein Auszug als systemagazin-Vorabdruck erscheint. Im Klappentext heißt es: "In den letzten Jahren wurde Intuition – auch als emotionale Intelligenz bekannt – zunehmend zum Forschungsgegenstand. Verschiedene Studien haben zeigen können, dass Intuition eine zentrale Rolle in Entscheidungssituationen spielen kann, dass es oftmals besser ist, intuitiv auf sein »Bauchgefühl« zu hören, anstatt sich zu lange mit Gedanken zu befassen. Insbesondere für Führungskräfte, die zunehmend komplexe und unübersichtliche Situationen unter großem Druck managen müssen, kann Intuition bei der Planung, Entscheidung und Problemlösung eine wichtiges Handwerkszeug und eine gute Ergänzung zu rational-analytischem Vorgehen sein. Dieses Buch geht der Frage nach, was Intuition wissenschaftlich betrachtet genau ist, wo sie im Coaching nützlich eingesetzt werden kann, wie intuitive Prozesse im Coaching aus Sicht der Klienten verlaufen und welchen Einfluss sie auf den Coachingerfolg haben. Dazu haben die Autorinnen über 40 Führungskräfte zu deren Erfahrungen interviewt und die Ergebnisse ausgewertet. Fallstudien demonstrieren Coaching mit Intuition in der Praxis. Dabei werden auch lösungsorientierte Tools vorgestellt." Zum Vorabdruck…
Friday, September 19. 2008
Der systemagazin-"Vorabdruck" steht heute in Anführungszeichen, weil das Buch von Merlin Donald, das sieben Jahre nach Erscheinen der amerikanischen Originalausgabe nun endlich auch in einer (von Christoph Trunk besorgten) deutschen Übersetzung bei Klett-Cotta erschienen ist, schon seit ein paar Tagen erhältlich ist. Donald ist Professor für Psychologie und Kognitionswissenschaften in Kingston, Kanada. Seine Arbeiten stellen ganz wesentliche Beiträge zu einem nicht-reduktionistischen Verständnis des menschlichen Geistes dar, das gerade in Zeiten des um sich greifenden Neuro-Imperialismus von besonderer Bedeutung ist. "Für den Autor ist der menschliche Geist ein hybrides Produkt, in dem Materie, nämlich unser Gehirn, mit einem unsichtbaren symbolischen Gewebe, nämlich der Kultur, verwoben ist, woraus ein weit verzweigtes kognitives Netzwerk entsteht. Allein dieser hybride Charakter unseres Geistes ermöglichte es der menschlichen Spezies, die Grenzen zu überschreiten, denen die übrigen Säugetiere unterworfen sind", heißt es im Klappentext. systemagazin freut sich, einen kurzen Auszug aus dem Buch präsentieren zu können und empfiehlt unbedingt die Lektüre. Rezension folgt. Zum Vorabdruck…
Monday, September 8. 2008
Wenn ein neues Werk von Michael B. Buchholz auf den Markt kommt, wird man nicht enttäuscht. Nun kommt im Psychosozial-Verlag eine phantastische Studie heraus, die Buchholz gemeinsam mit Franziska Lamott und Kathrin Mörtl verfasst hat. Ausgangspunkt der Untersuchung ist eine vollständig transkribierte Gruppentherapie von inhaftierten Sexualstraftätern von 90 Sitzungen (!), die von den AutorInnen konversations- und metaphernanalytisch ausgewertet worden sind. Das Versprechen des Klappentextes, aus dieser Vorgehensweise seien "überraschende Einsichten in bewegende Geschichten, interessante Gesprächsformate und Redezüge sowie Sprachbilder zur Abwehr und Selbstreflexion (entstanden), die Leser (erhielten) Einblicke in Biografiemuster, Täuschungsstrategien und Aufdeckungshilfen, Zweifel und Rechtfertigungen, die Mühen der Einsicht und die mühsame Arbeit am Sinn", wird auf großartige Weise eingelöst. Das Buch ist nicht nur ein herausragendes Beispiel für die Reichweite qualitativer Forschungsprogramme, sondern widmet sich auch einem Thema, dessen vertieftes Verständnis wie kein zweites durch ideologische und moralische Diskurse erschwert worden ist. Pflichtlektüre für alle, die professionell mit Delinquenten zu tun haben, darüberhinaus eine außerordentliche intellektuelle Bereicherung für jeden, den die Dynamik von Scham und Schuld interessiert. systemagazin freut sich, kurz vor Erscheinen einen ausführlichen Vorabdruck bringen zu können, in dem die AutorInnen einführend zu ihrem Forschungsfeld und den Zielen ihrer Studien Stellung nehmen und erste Einblicke in ihre Arbeitsweise geben. Zum Vorabdruck…
Thursday, August 28. 2008
Pauline Boss ist auch hierzulande vielen Kolleginnen und Kollegen durch ihre Arbeiten zum Thema des uneindeutigen Verlustes bekannt geworden. Damit wird einerseits der unklare Verlust einer Person bezeichnet, die  körperlich nicht mehr präsent ist, etwa bei vermissten Personen, die aber aufgrund des unklaren Status ihrer Existenz auch nicht aufgegeben und betrauert werden kann. Andererseits kann aber auch ein uneindeutiger Verlust darin bestehen, dass ein Mensch noch körperlich anwesend ist, aber seine soziale Rolle nicht mehr erfüllen und in der Beziehung nicht mehr als Partner präsent sein kann, etwa bei Demenzkranken. Mit diesem Buch, das von Astrid Hildenbrand in gewohnter Qualität übersetzt worden ist und Ende dieser Woche bei Klett-Cotta erscheint, hat Pauline Boss ihr forscherisches und therapeutisches Lebenswerk zusammengefasst. systemagazin bringt einen Vorabdruck aus dem 7 Kapitel "Ambivalenz als etwas Normales begreiflich machen", eine Rezension folgt. Zum Vorabdruck geht es hier…
Friday, June 27. 2008
Lothar Krapohl leitet den Master-Studiengang für Supervision an der Kath. Fachhochschule in Münster und ist ein entschiedener Vertreter eines systemisch-konstruktivistischen Supervisionsansatzes. Im Verlag Barbara Budrich erscheint im Juli ein Sammelband zur "Supervision in Bewegung", der verschiedenste theoretische, methodische, politische und curriculare Beiträge zum Stand systemischer Supervisionsausbildung an den Hochschulen zusammenbringt, und der von Lothar Krapohl gemeinsam mit seinen Hochschulkollegen Jörg Baur, Margret Nehmann und Peter Berker herausgegeben wird. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages Barbara Budrich erscheint als Vorabdruck des Bandes im systemagazin das Kapitel 3.1, in dem Lothar Krapohl über "Systemisch - konstruktivistische Supervision – Supervision in einer veränderten Zukunft" nachdenkt. Viel Spaß bei der Lektüre! Zum vollständigen Text…
Sunday, May 18. 2008
 Am 21. Mai erschein im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht ein Buch des Systemischen Therapeuten und Supervisors Jan Bleckwedel aus Hamburg, das sich mit dem Einsatz von Aktionsmethoden in Familien- und Paartherapien beschäftigt. systemagazin bringt heute als Vorabdruck das Kapitel 1 ("Wie Klienten zu Akteuren werden") aus dem ersten Teil. Aus den Verlagsinformationen: " Der Psychologe Jan Bleckwedel zeigt praxisnah, wie Therapeuten und Klienten zu aktiv gestaltenden Akteuren werden, und stellt dafür ein breites Repertoire systemischer Aktionstools und psychodramatischer Techniken zur Verfügung. Fallbeispiele verdeutlichen, wie therapeutische Prozesse mit Familien und Paaren kreativ gestaltet werden können. Ein methodenübergreifendes Navigationssystem gibt Orientierung." Zum Vorabdruck…
Wednesday, April 16. 2008
Walter Gehres und Bruno Hildenbrand haben sich für ihre Studie zur Identitätsentwicklung von Pflegekindern mit 20 Pflegekindern über ihre Vorstellungen über Familie unterhalten. Auf die Frage, was sie sich als Erwachsene erhoffen, war die Antwort: eine normale Familie gründen zu können. „Normal“ heißt in ihrem Verständnis: eine Familie, die aus Vater, Mutter und leiblichen Kindern besteht. Der besonderen Status, den Pflegekinder gegenüber Kindern, die in ihren leiblichen Familien aufwachsen, haben, ist der Gegenstand ihrer Untersuchung. "Eine Pflegefamilie ist keine Adoptionsfamilie oder der Struktur nach dieser gleichgestellt. Auch wenn ein Kind in einer Pflegefamilie untergebracht ist, bevor es das erste Lebensjahr vollendet hat, muss damit gerechnet werden, dass dieses Kind irgendwann, vermutlich spätestens in der Adoleszenz, die Frage stellen wird: Woher komme ich? Wenn die Pflegefamilie nicht von Anfang an auf diese Frage eingerichtet ist bzw. auf diese Frage vorbereitet wird, dann wird sie diesem Kind, wenn es gut geht, zwar unverzichtbare Erfahrungen von Bindung vermitteln, ihm aber seine biographische Selbstverortung rauben. Beides: Bindung und biographische Selbstvergewisserung, sind konstitutiv für eine gelingende Identitätsentwicklung und können nicht gegeneinander ausgespielt werden. Und ein weiteres: Wer die Bindung über die Herkunft stellt und von einer gelingenden Bindung die Persönlichkeitsentwicklung abhängig macht, vernachlässigt nicht nur die Bedeutung von Herkunft, sondern überdies, dass Pflegekinder durchaus in der Lage sind, auch bei prekären Bindungsverhältnissen erwartbare und unvorhergesehene Lebenskrisen zu überstehen und sich resilient zu zeigen."
systemagazin bringt einen Vorabdruck aus dem ersten Kapitel des Bandes, dessen Erscheinen für den 26.4. vorgesehen ist.
Monday, March 31. 2008
 Im April erscheint im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht das "Kursbuch systemische Trauerbegleitung". Autorinnen sind Petra Rechenberg-Winter, Familientherapeutin, Mediatorin, Supervisorin und Lehrtherapeutin, die als freie Mitarbeiterin an der Christophorus Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit in München tätig ist, und Esther Fischinger, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin sowie Dozentin und Supervisorin im Bereich Hospizarbeit und Palliative Care. Beide sind also mit der Begleitung von sterbenden Kindern und Erwachsenen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch vertraut. In ihrem Buch stellen sie ihr Konzept systemischer Trauerbegleitung vor. systemagazin freut sich, einen Vorabdruck aus dem dritten Kapitel zu präsentieren, in dem es um die Trauer in der Kinder- und Jugendzeit, in der Lebensmitte und im Alter geht. Zum Vorabdruck…
Wednesday, March 5. 2008
 Im Frühjahrsprogramm des Carl-Auer-Verlages erscheint das letzte Buch von Steve de Shazer, das dieser kurz vor seinem Tode mit Yvonne Dolan und anderen gemeinsam verfasst hat. In zahlreichen ausführlich dokumentierten und kommentierten Therapietranskripten wird die Kunst der lösungsorientierten Vorgehensweise eindrücklich dargestellt. Gerade weil es nicht nur um platte Fragetechnik oder gar Fragekataloge geht (wie leider in vielen lösungsorientierten Veröffentlichungen) sondern erkennbar wird, wie präzise die Fragen auf der Mikro-Ebene des therapeutischen Prozesses gestelt werden und im Kontext einer sich entfaltenden therapeutischen Beziehung ihre Bedeutung erhalten, macht diesen Band zu einem der besten Bücher über den lösungsorientierten Ansatz, die ich seit langem gelesen habe. systemagazin bringt als Vorabdruck das vollständige 10. Kapitel, in dem es um Fragen bzw. Missverständnisse geht, die den Lösungsorientierten Ansatz betreffen. Unter anderem wird auf die Frage, ob denn das ständige Stellen der Wunderfrage nicht langweilig werde, geantwortet: "Lösungsfokussiertes Arbeiten ist vielleicht eine Frage des Geschmacks. Manche Menschen mögen das Wabern einer großen Jazzband, während anderen ein Jazztrio lieber ist. Zwar lässt sich kaum bestreiten, dass die vielschichtigen Harmonien mehrerer Instrumentalgruppen bezaubern, aber genauso fesselnd können die endlosen Tonvariationen sein, die Klavier, Bass und Schlagzeug hervorbringen. Diejenigen, die eher der SFBT zugeneigt sind, ähneln vielleicht eher den Liebhabern von Jazztrios. Bei der SFBT entwickeln sich Kreativität und therapeutische Kunst aus dem Wissen, wie man mit den Anforderungen dieses Ansatzes arbeitet und wie man den Klienten helfen kann, aus den alltäglichen Melodien ihres Lebens Meisterwerke zu komponieren. Dieses Vorgehen strahlt vielleicht nicht die Intensität einer Therapie auf dem Niveau einer »Tanzkapelle« aus, ist deshalb aber nicht weniger kreativ oder weniger befriedigend." Zum Vorabdruck…
Thursday, February 28. 2008
 systemagazin freut sich, heute mit einer Neuigkeit aufwarten zu können: erstmals wird an dieser Stelle ein "Vorabdruck" aus einem Buch zu lesen sein, das noch nicht erschienen ist, und zwar in Kooperation mit dem Klett-Cotta-Verlag, dem an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei! Zu lesen ist das zweite Kapitel aus Reinhard Sieders Untersuchung über die Entwicklung unterschiedlicher Muster von Patchworkfamilien nach einer Trennung der Paarbeziehung. Dieses Kapitel zeichnet als "eine kurze Geschichte der Liebe in der Moderne" die Karriere des Codes der "romantischen Liebe" im 20. Jahrhundert nach, immer kontrastiert mit empirischen Befunden zur tatsächlichen Liebes- bzw. Beziehungs"praxis". Das Unternehmen einer theoretisch fruchtbaren Gegenüberstellung von symbolischem bzw. semantischem "Liebescode" einerseits und einer "Praxis" andererseits, die sich sowohl spezifischer sozialhistorischer Konstellationen (Klassenlage etc.) als auch lokaler und regionaler Traditionen verdankt, gelingt Sieder hier auf elegante und spannend zu lesende Weise. Hier zeigt sich, dass Reinhard Sieder, einer der renommiertesten Sozialhistoriker im deutschsprachigen Raum, nicht nur ein breites historisches, sondern auch soziologisches und kulturwissenschaftliches Wissensspektrum eröffnet, das die Lektüre - über die literarischen Qualitäten des Buches hinaus - lohnenswert macht. Im Zentrum des Buches steht die ausführliche Analyse von sechs Fallstudien, die die Vielfalt von Patchwork-Lebenslagen demonstrieren. Vielfältige familiensoziologische, familiendynamische und familientherapeutische Gesichtspunkte, auf die sich die Fallanalysen stützen, machen das Buch zu einer wichtigen Quelle für BeraterInnen und TherapeutInnen, die mit Patchwork-Familien zu tun haben. Es ist für April 2008 angekündigt, kann aber jetzt schon bestellt werden. Zum Vorabdruck…
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