Wednesday, January 15. 2014Nicht ob, sondern wie – Überlegungen aus Anlass einer professionellen BeziehungsstörungAn ![]() Zum vollständigen Text… Friday, June 28. 2013Abolish use of formal psychiatric diagnostic systems like ICD & DSM
Auf change.org hat Sami Timimi, dessen aktuelle Veröffentlichung aus Kontext 2/2013 in der letzten Woche auch im systemagazin zu lesen war, eine Petition zur Abschaffung der Formalen Diagnosesysteme ICD und DSM an das Royal College of Psychiatrists gerichtet, das von allen amn diesem Thema Interessierten mitgezeichnet werden kann. Der Text lautet wie folgt
Abolish use of formal psychiatric diagnostic systems like ICD & DSM Psychiatric diagnoses are not valid. Use of psychiatric diagnosis increases stigma. Using psychiatric diagnosis does not aid treatment decisions. Long term prognosis for mental health problems has got worse. Psychiatric diagnosis imposes Western beliefs about mental distress on other cultures. Alternative evidence based models for organizing effective mental health care are available. To read the full evidence based arguments view the 'No More Psychiatric Labels' paper at http://www.criticalpsychiatry.net/?p=527 which is reproduced below … Hier kann die Petition unterzeichnet werden… Tuesday, June 18. 2013No More Psychiatric Labels. Kampagne zur Abschaffung formaler psychiatrischer Diagnosesysteme wie DSM-IV und ICD-10![]() geht es hier… Monday, May 20. 2013A Warning Sign on the Road to DSM-5: Beware of its Unintended Consequences![]() unter anderem hier… Tuesday, January 29. 2013Psychiatrie im Nationalsozialismus
Heute vor 80 Jahren fand die Machtergreifung der Nationalsozialisten In Deutschland statt. Ein Anlass, den zahllosen Opfern des nationalsozialistischen Terrors zu gedenken. In großer Zahl gehörten neben den Juden und Widerstandskämpfern, den Homosexuellen und den Sinti und Roma auch psychiatrisch Erkrankte und geistig Behinderte dazu. Die eugenisch begründete Vernichtung "lebensunwerten Lebens" und zahllose Zwangssterilisierungen wären ohne die aktive Beteiligung der deutschen Ärzteschaft, vornehmlich der Psychiater, nicht möglich gewesen. Doch ähnlich wie in der Justiz ist nach dem Ende des Terrors niemand der Beteiligten zur Rechenschaft gezogen worden, ja schlimmer noch, viele agierten in der Nachkriegszeit als psychiatrische Gutachter und lehnten Schadensersatzansprüche von Betroffenen und Hinterbliebenen ab. Die psychiatrische Fachgesellschaft nahm diese Verbrechen und ihre eigene Beteiligung daran bis zum Ende des letzten Jahrhunderts offiziell nicht zur Kenntnis, von einer Entschuldigung ganz zu schweigen. Es dauerte bis zu einer Gedenkveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde im November 2010, auf der der damalige Präsident der Gesellschaft, Frank Schneider, die passenden Worte fand und die Verantwortung der Psychiater für ihre Teilnahme am Massenmord an Unschuldigen eingestand.
Seine Rede kann hier im Wortlaut nachgelesen werden…
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Saturday, June 23. 2012Die neue Netzfeindlichkeit![]() ![]() Die neue Netzfeindlichkeit Cybermob, Shitstorm, anonyme Aggression – die aktuelle Debatten regiert eine neue Netzfeindlichkeit, die eine entscheidende Frage verdeckt: Wie kann es gelingen, öffentliche Kommunikation zu zivilisieren? Nach Jahren der Euphorie hat das Internet dieser Tage eine ziemlich schlechte Presse. Es gilt nun als das Medium der künstlichen Daueraufregung und als Instrument der Menschenjagd. Das Netz erzeuge eine oberflächliche, dümmliche Aggression, so heißt es. Es brutalisiere Menschen, die nicht mal in der Lage seien, im Mini-Format einer Twitterbotschaft orthographisch korrekt zu formulieren, so bekommt man zu lesen. Man solle den Zugang für Jugendliche sperren, forderte ein erregter Bürger in einer kürzlich ausgestrahlten Radiodiskussion. Ein anderer: Der Mensch befinde sich „in der Knechtschaft der Maschine.“ Wieder ein anderer: Am Sinnvollsten sei es vermutlich, das Internet „einfach ganz abzuschalten“, zumindest für ein paar Tage. Die Anlässe der neuen Netzfeindlichkeit sind datierbar. In Emden verdächtigte im März die Polizei zu Unrecht einen 17-jährigen Schüler, ein Mädchen vergewaltigt und umgebracht zu haben. Blitzschnell formierte sich, kaum war der Verdacht in Umlauf, ein Cybermob und forderte seinerseits den Kopf des jungen Mannes. Der zweite Anlass ist mit einer Rache-Aktion der Hochspringerin Ariane Friedrich verknüpft. Sie machte dieser Tage eine sexuelle Belästigung in Form eines eines Fotos und einer Mail öffentlich; sie nannte den Namen und die Adresse des mutmaßlichen Absenders auf ihrer Facebook-Präsenz. Ihr Ziel war es, durch Prangermethoden Vergeltung zu üben, Selbstjustiz zu praktizieren – subjektiv verständlich, aber doch falsch. Interessanter Weise zeigen überdies gerade die genannten Fälle, dass die aktuelle Aufgeregtheit an einer folgenschweren Verwechslung krankt. Denn letztlich verwechseln die schockierten Fundamental-Kritiker der Netzwelt das Medium mit den Menschen, die dieses einsetzen. Sie suchen einen Schuldigen – und greifen sich die Technologie, das Instrument zur Verbreitung der bösen Botschaft. Niemand muss jedoch in einem Forum zum Mord an einem Verdächtigen aufrufen. Und was immer man von Facebook hält – kein Programmierer hat die Selbstjustiz und die Abschaffung der Unschuldsvermutung zur Standardeinstellung der Kommunikation gemacht. Es war Ariane Friedrich, die durch den Akt der wütenden Ad-hoc-Publikation den Rollenwechsel vollzogen hat und so selbst zur Täterin wurde. Natürlich, es ist schon richtig: Das Netz erlaubt die Blamage auf einer weltweit einsehbaren Bühne. Es lässt sich benützen, um Dokumente der Demontage in Hochgeschwindigkeit zu verbreiten, die sich kaum noch zensieren lassen. Und es macht den Skandal allgegenwärtig und den Reputationsverlust zum unkalkulierbaren Dauerrisiko. Aber es stimmt eben auch: Man kann die neuen Kommunikationstechnologien verwenden, um mit ihrer Hilfe Kriegs- und Schandbilder bekannt zu machen, für Aufklärung und Transparenz zu sorgen und dabei mitzuhelfen, Folterer zu entlarven, Diktatoren einzuschüchtern, sie im Extremfall zu stürzen. Wer nun das Medium selbst schuldig spricht, der glaubt nicht an die Menschen, die in der Lage sind, dieses auf eine sehr unterschiedliche Weise zu benützen. Er will sie bevormunden, durch Verbote kontrollieren, denn sie sind ihm unheimlich. Und er lässt bei all dem, dies wiegt am Schwersten, die entscheidende Herausforderung aus dem Blick geraten: Wie kann es gelingen, gleichsam von Kindesbeinen an, ein Gespür für Medieneffekte zu entwickeln? Wie sieht ein neues, der Gegenwart gewachsenes Konzept der Medienpädogik aus, das eine Mentalität des empathischen Abwägens befördert? Was heißt Medienkompetenz im digitalen Zeitalter? Man muss es so hart sagen: Die Verteufelung des Internet ist selbst gefährlich. Sie blockiert die dringend gebotene Suche nach Rezepten und Ideen, um öffentliche Kommunikation zu zivilisieren. Und sie ist denen, die bis auf Weiteres an die Mündigkeit des Menschen glauben, nicht würdig. Tuesday, June 28. 2011Systemische Therapie 2020?![]() Im aktuellen Heft des "Kontext" beantworten 13 Autorinnen und Autoren "quick and dirty" die Frage, wie sie sich die Systemische Therapie 2020 vorstellen. Im Editorial schreiben die Herausgeber: "Wir erinnerten uns an die Zeit – lange ist's her –, in der die neuesten Ausgaben der systemischen Zeitschriften mit Spannung erwartet wurden, weil immer wieder mit theoretischen oder methodischen Neuheiten gerechnet werden konnte, die man nicht verpassen wollte, um mitreden zu können. Das hat sich unserem Eindruck nach schon lange gelegt. Der systemische Ansatz, so könnte es den Anschein haben, ist in seine kanonische Phase eingetreten. Auch wenn immer wieder Details neu ausgeleuchtet werden, sind seine Grundzüge doch im Wesentlichen ausbuchstabiert, mit Innovation oder gar Kontroversen ist nicht mehr zu rechnen. Die Zeitschriftenbände füllen das Bücherregal – mehr nicht. Oder? Auf die Frage, ob es denn wirklich nichts mehr zu debattieren gäbe, konnten wir uns relativ schnell auf ein »Nein« einigen. Es mag sicherlich eine Reihe von Gründen für die Diskussionsmüdigkeit im systemischen Feld geben, der Energieverbrauch im Zusammenhang mit den Bemühungen um die Anerkennung durch den Wissenschaftlichen Beirat mag einer davon gewesen sein, dass es nunmehr an theoretischen, praxeologischen oder politischen Herausforderungen mangelt, wollen wir nicht glauben. Unserer Ansicht nach soll der »Kontext« nicht nur das spiegeln, was in der systemischen Szene vorfindbar ist, sondern selbst auch Impulse setzen, die eine Debattenkultur bestärken und einen Beitrag zur Verlebendigung des systemischen Diskurses leisten können. Aus diesem Grund wollen wir in Zukunft verstärkt das Potenzial an Unterschieden und Kontroversen ausloten, das sich unter dem scheinbaren Einklang der Systemiker versteckt hält. Das wird Zeit brauchen, auf die wir schon gespannt sind. Den Anfang machen wir mit dem aktuellen Heft, in dem wir eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen sowohl aus der DGSF als auch der SG unter dem Stichwort »Systemische Therapie 2020?« danach befragt haben, welche Aufgaben und Herausforderungen sie auf das Feld der Systemischen Therapie zukommen sehen – nachdem nun das Etappenziel einer Anerkennung durch den Wissenschaftlichen Beirat erreicht worden ist. Auf die Einladung zur Diskussion von Tom Levold haben Jürgen Kriz, Jürgen Hargens, Rüdiger Retzlaff, Wolfgang Loth, Kurt Ludewig, Wilhelm Rotthaus, Cornelia Oestereich, Reinert Hanswille, Michaela Herchenhan, Thomas Keller sowie Eugene Epstein und Manfred Wiesner geantwortet. Ihnen sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt, weil die Idee und Umsetzung des Heftes äußerst kurzfristig erfolgte und alle Autoren nur wenig Zeit für ihre Antwort hatten. Weil ausdrücklich auch »quick & dirty answers« erlaubt waren, muss man das Ergebnis als eine aktuelle Bestandsaufnahme und nicht als Katalog zeitloser Positionen lesen – gerade das macht es spannend. Wie wir erwartet haben, sind die Antworten alles andere als einheitlich, die Spannweite der Einschätzungen ist immens." Außer den genannten Beiträgen und den üblichen Rubriken gibt es im neuen Heft noch das Transkriptes eines älteren (2008), aber immer noch höchst aktuellen Streitgespräches zwischen Tom Levold, Wolfgang Loth, Arist von Schlippe und Jochen Schweitzer zum "Störungsspezifischen Wissen". Zum Inhaltsverzeichnis… Wednesday, August 25. 2010Gedanken zum 10-jährigen Bestehen der DGSF![]()
Es gibt viele Gründe für mich, der DGSF zu gratulieren. Ihr ist es gelungen, zwei sehr verschiedene Vereine mit deutlich unterschiedlichen Organisationskulturen zu einem tatkräftigen und schlagkräftigen Verband zusammenzuführen und damals vorhandene Vorbehalte und Befürchtungen hinsichtlich möglicher Machtgefälle und Dominanzkonflikte (womit man bei Fusionen ja immer rechnen muss) weitestgehend aufzulösen. Respekt! Ein guter Schritt auf diesem Wege war sicherlich die Wahl eines Gründungs- bzw. Vereinigungsvorstandes, der mit Wilhelm Rotthaus und Friedebert Kröger an der Spitze nicht nur beträchtliche Außenwirkung erzielte (und damit interne Identifikationsgewinne ermöglichte), sondern auch im Binnenverhältnis über jeden Verdacht von Lagerbildung erhaben war und deshalb die Integrationsperspektive überzeugend vertreten konnte. Auf diese Weise gelang es, nicht nur Verschiedenes zusammenzufügen und das Erreichte zu konsolidieren, sondern darüber hinaus in nur wenigen Jahren die Zahl der Mitglieder auf mittlerweile 3500 fast zu verdreifachen - und dies, obwohl die Systemische Gesellschaft (ursprünglich ein reiner Institute-Verband) ab 1999 ebenfalls eine Einzelmitgliedschaft erlaubte und mittlerweile selbst über 700 Einzelmitglieder hat. Diese Steigerung hat natürlich etwas mit dem Aufwind zu tun, in dem systemische Therapie und Beratung generell seit langem segeln. Andererseits sehe ich darin aber auch das Ergebnis einer intensiven inhaltlichen Profilierung, die es in dieser Klarheit bei den Gründungsverbänden zuvor nicht gegeben hatte. Auch wenn das Wort „Familientherapie“ immer noch den Verbandsnamen schmückt, ist mein Eindruck, dass die Idee der Familientherapie als eigenständiges Verfahren keine Rolle mehr spielt (Wenngleich im Zuge der Bemühungen um die Anerkennung des Wissenschaftlichen Beirates die Kunstfigur der „Systemischen Therapie/Familientherapie“ als Verfahren erfunden wurde). Die Systemische Therapie mit ihren mittlerweile zahlreichen Facetten ist der feste Grund, auf dem die inhaltliche Arbeit des Verbandes ruht. Das Patchwork-Muster sehr disparater Konzepte, Haltungen und berufspolitischer Orientierungen ihrer Mitglieder hatte die DAF gelegentlich fast zerrissen und oftmals gelähmt. Neben den Neuzugängen systemisch ausgebildeter Mitglieder hat auch u.a. der Auszug der psychoanalytischen Paar- und Familientherapeuten, die ihren eigenen Verband gegründet haben, eine inhaltliche Klärung der Grundsätze erleichtert und zu einer konzeptuellen Verdichtung beigetragen. Dies alles war Im Juli 1998 schon zu wünschen, aber noch nicht abzusehen, als Marie-Luise Conen und Jochen Schweitzer (für die DAF), Anni Michelmann und Gisal Wnuk-Gette (für den DFS) sowie Kurt Ludewig und ich (für die SG) in einem Dachzimmer am Institut für medizinische Psychologie der Universität Heidelberg am Rande der ersten Tagung zur Systemischen Forschung zusammensaßen. Zu dem Treffen hatten DFS und DAF mit dem Vorschlag einer Fusion aller drei Verbände eingeladen. Wir lehnten damals wie erwähnt einen Beitritt der SG ab (was auf der Mitgliederversammlung der SG mit einem einstimmigen Votum bestätigt wurde), weil wir die Sorge hatten, dass ein Aufgehen im Großverband mühselig erarbeitete systemische Positionen und damit verbundene Anforderungen an die - institutionelle - Mitgliedschaft womöglich wieder aufgeweicht worden wären. Immerhin war die SG zum damaligen Zeitpunkt ein reines Mitgliedsinstitut. Unabhängig davon bin ich auch heute noch davon überzeugt, dass diese Entscheidung richtig war. Profile lassen sich leichter schärfen, wenn Unterschiede bestehen oder hergestellt werden können. Aus meiner Sicht war es für beide Verbände von Vorteil, keinen Alleinvertretungsanspruch geltend machen zu können. Beide Verbände haben früh eine erfolgreiche Strategie gefunden, in den berufspolitischen Auseinandersetzungen um die wissenschaftliche Anerkennung der Systemischen Therapie sowie in der Vertretung der systemischen Sache im In- und Ausland gemeinsame Sache zu machen und dennoch ihre eigene Entwicklung voranzutreiben. Gemeinsam haben wir 2004 im Berliner ICC den wohl größten Psychotherapie-Kongress einer spezifischen therapeutischen Grundorientierung ausgerichtet, was die gemeinsamen Beziehungen nicht nur auf Vorstandsebene vertieft hat. Die gemeinsamen Bemühungen um die Anerkennung durch den Wissenschaftlichen Beirat hat enorme Ressourcen in inhaltlicher und personeller Hinsicht verbraucht und waren schließlich von Erfolg gekrönt. Mit dem Ergebnis, das aus meiner Sicht sowohl zu wünschen wie auch zu fürchten war, bin ich nicht wirklich glücklich. Die Konzentration der Energie auf dieses Ziel hat m.E. dazu geführt, dass die ohnehin nicht sonderlich ausgeprägte Debattenkultur in unserem Feld weitgehend zum Erliegen gekommen ist (vielleicht auch aus der Sorge heraus, damit den Erfolg der Bemühungen um die Anerkennung der wissenschaftlichen Fundiertheit zu gefährden). Die Aufgabe der Zukunft für die Systemische Therapie (und die beiden Verbände) scheint mir darin zu bestehen, das Charakteristische des Systemischen Ansatzes gegen Tendenzen zu verteidigen, Systemische Therapie zum Bestandteil einer am medizinischen Modell orientierten, störungsspezifischen Mainstream-Psychotherapie zu machen. Dazu braucht es einen lebendigen Diskurs und Debatten über Theorien, Ideen, Konzepte ebenso wie über politische Entwicklungen und Strategien. Wesentlich ist darüber hinaus die Erhaltung von Multiprofessionalität und Interdisziplinarität der Systemischen Therapie, die aus meiner Sicht ein Kernaspekt systemischen Denkens und Handelns darstellen. Die DGSF ist aus meiner Sicht mit ihren Fachtagen, den Regional- und Fachgruppen sowie ihren vielfältigen politischen Stellungnahmen und Aktivitäten gut für eine solche Entwicklung gerüstet und in mancher Hinsicht der Systemischen Gesellschaft voraus. Nach den Jahren der Konsolidierung und der Strategie des „getrennt marschieren und vereint schlagen“ scheint mir allerdings die Zeit gekommen, gründlicher über die Möglichkeiten einer gemeinsamen Zukunft in einem einzigen Fachverband nachzudenken. Inhaltlich wirklich Trennendes vermag ich immer weniger auszumachen. Der Verbrauch an personellen, organisatorischen und finanziellen Ressourcen durch eine Doppelstruktur ist immer weniger zu rechtfertigen. Kulturelle Unterschiede mögen immer noch gewichtig sein, nehmen aber an Bedeutung allmählich ab. Die Gründe für die Existenz zweier Verbände werden also immer schwächer. Was bleibt, ist vielleicht die Angst vor der Arbeit, dem Misstrauen und den Vorbehalten, die mit einer Fusion einhergehen (s.o.). Sicher kann ein solches Zusammengehen sich nicht in der Arbeit von Funktionsträgern erschöpfen, die Richtlinien und Satzungen ineinander überführen. Es braucht eine gemeinsame Anstrengung zu Entwicklung von gemeinsamen Visionen, die von einer breiten Gruppe aktiver Mitglieder initiiert und vorangetrieben wird. Es wäre eine Sache, die sich meiner Überzeugung nach lohnt und an der ich mich gerne beteilige. Tom Levold Wednesday, June 16. 2010Was soll Psychotherapie? Ein Ausblick![]() Tatsächlich ist es so, dass - ähnlich wie bei der Klimafrage - die Entscheidung darüber, was Sache ist und Not tut, eher eine wirtschaftlich-politische als eine wissenschaftliche ist. Wer sich also als Anbieter öffentlich Grundsatzfragen stellt, gerät schnell in den Verdacht des „Nestbeschmutzers“ oder aber eines Verteidigers oder Anklägers von Besitzstandswahrung einer Berufsgruppe. Auch wenn im therapeutischen Kontrakt nicht immer eindeutig ist, wer wen braucht, wird damit deutlich, dass die Frage nach dem „was“, gekoppelt ist mit der Frage nach dem „wer“: Wer (Psychiater, Psychologen, Kassen, Patienten, Klienten..) soll was (Support, Beratung, Coaching, Heilung…)? Wenn ich mir als eigenständig praktizierender Psychologe und Psychotherapeut (ausserhalb der allgemeinen Versicherungsleistungen) diese Frage stelle, dann gerade darum, weil genau diese Frage von den Experten unseres Faches, d.h. von den Praktikern, den Psychiatern und Psychologen, der Wissenschaft - Neurowissenschaft und Psychotherapieforschung gleichermassen - kaum gestellt wird. Vieles ist in den letzten Jahren zur Wirksamkeit von Psychotherapie, darüber was Psychotherapie kann, geschrieben und auch gut bewiesen worden. Die Diagnostik psychischer Störung wird laufend differenziert, störungsspezifische Interventionen unter kontrollierten Bedingungen (neurobiologisch) beforscht und entsprechend Therapiemanuale ausgearbeitet. Mit einem Seitenblick zur Bergsteigerei könnte man mit Reinhold Messner allerdings auch für die Psychotherapie resümieren: „Es wird zuviel genagelt und zuwenig geklettert“. Und – vielleicht zum Glück – kann uns die Forschung auch morgen die Frage nicht beantworten „wann und wie das Blatt vom Baume fällt“ und … „welche Bedeutung dabei den Gärtnern zukommt“ … Weniger bildhaft, dafür ganz konkret müssen wir uns als Psychotherapeuten aber selber Fragen stellen (lassen) wie:
Eines ist klar: Psychotherapie ist weder professionelle Praxis einer exakten Wissenschaft noch konfessionelle Praxis einer religiös verstandenen Spiritualität. Psychotherapie ist primär ein Handwerk an der Schnittstelle von Medizin und Psychologie. Und wie viele gute Handwerker sind gute Psychotherapeuten, z.B. als „Beziehungs- und Prozessgestalter“ auch Kunst-Handwerker, „Kommunikationskünstler“ zum Beispiel und wirken vielleicht sogar auch spiritueller als sie selber wahrhaben wollen. Auf die Frage „Was soll Literatur?“ antwortete der Literaturnobelpreisträger Wole Solynka: „Literatur muss rein gar nichts. Sie ist eine freie, allen praktischen Zwecken enthobene Kunst.“ Dies unterscheidet Literatur offensichtlich von Psychotherapie genauso wie beispielsweise auch von Architektur. Psychotherapie muss also genauso wie Architektur einen Leistungsnachweis erbringen. Konkret heisst dies, dass das Leistungsangebot genau umschrieben und die Qualität gesichert, d.h. auch kontrolliert werden muss. Psychotherapien sollen sich an der „Wirksamkeit und Zweckmässigkeit“, insbesondere aber an der „Wirtschaftlichkeit“ messen lassen. Dies vor allem dann und darum, weil die öffentliche Hand und die Masse der Prämienzahler diese Leistungen berappen sollen, auch wenn sich die etablierten Anbieter (oft auch zu Recht) gerne gegen alle, die kontrollieren und reglementieren wollen, und gegen alles, was ihre Autonomie einschränken könnte, zur Wehr setzen. Die zweckgebundene Sinnfrage „Was soll Psychotherapie?“ kann heute also nur innerhalb eines von verschiedensten Interessen (Kassen, Politiker, Anbieter, Patienten) geprägten Versorgungskontextes beantwortet werden. Ganz im Gegensatz etwa zu Kunst (auch Kletterkunst) oder Religion, die sich zweckfrei - wenn selbstverständlich auch eingebunden in eine entsprechenden Markt - verstehen darf. Wie aber steht es bei genauerem Hinsehen tatsächlich mit dem Unterschied zu Kunst oder gar Religion? Werden doch heute immer mehr Stimmen laut und Psychotherapie-Angebote sichtbar, die „Heil und Heilen“ im „Psychomarkt“ gut aufgehoben sehen. Gerade neuere Therapiemethoden wie Achtsamkeitstrainings (bspw. MBSR) zeigen, dass die Grenzen zwischen spirituellem und psychologischem Wissen fliessend sind und auch für schwere psychische Störungen durchaus etwas taugen. Literatur (als Kunst), so Wole Solynka, soll „den Horizont des Lesers erweitern und seine Vorstellungskraft beleben“. Könnte eine Psychotherapie, jenseits des (somatisch) medizinischen Standardmodells, aber auch jenseits einer Happiness- und Wellnesskultur, sich von dieser Offenheit und Vision in der Kunst nicht etwas inspirieren lassen? Wagen wir also - an der Schwelle eines neuen Jahrzehnts - einen visionären Blick: Auch künftig werden der gesellschaftliche Wandel, wirtschaftliche und andere Krisen vor der menschlichen Psyche nicht halt machen. Stress (als Distress), heute als eine der Ursachen von Burnout, wird Einzelne, Paare und Familien belasten. Die Belastungen werden sich verändern, Störungen und Störungsbilder werden zunehmen. Psychotherapie (nicht aber Psychopathologie/Psychiatrie) wird sich künftig vielleicht weniger störungsspezifisch differenzieren und definieren müssen, sondern sich zunehmend an allgemeinen Wirkprinzipien, Beziehungsvariablen, Veränderungstheorien orientieren. Salutogenetische, an der Selbstorganisationsforschung orientierte Theorien werden helfen, therapeutische Prozesse anzuregen und in enger Kooperation mit Klienten/Patienten zu gestalten. Diesem Wandel in der Psychotherapie muss auch die Rolle des Psychotherapeuten angepasst und neu definiert werden. Vielleicht erhält Psychotherapie, sozusagen in alter Tradition, zunehmend ein neues Verständnis im Sinne von Lebenskunst. Medizinisches, vor allem aber psychologisches Wissen im Bereich Psychotherapie stellt sich damit, bewusst oder unbewusst, neu in einen (alten) Rahmen von Lebenserfahrung, Lebenskunst, Lebensweisheit. Dies wissen alle KollegInnen - welcher Therapieschule auch immer zugehörig - die über Jahre mit psychisch leidenden Menschen zusammenarbeiten, ihre eigene Arbeit mit Patienten und Klienten kritisch auswerten und ehrlich bilanzieren. Psychotherapie als Profession würde sich künftig verstärkt jenseits des medizinischen Standardmodells und jenseits einer verkürzten evidence based Wissenschaftlichkeit neu positionieren können. Gerade Menschen in Krise, Einzelnen, Paaren und oft ganze Familien, die seit Jahren psychisch leiden, fehlt oft die (professionelle) Zuwendung. Innere Leere (Angst, Depression usw.) sucht Resonanz, d.h. ein kritisches und kompetentes „Gegenüber“ mit dem zusammen sich „der Horizont erweitert, die Vorstellungskraft belebt“ (W.Solynka) und oft auch letzte Fragen nach dem Sinn des Lebens konkretisiert werden können. Währenddem Gottesdienste neuerdings auch auf Skipisten stattfinden, haben Psychotherapien (und oft auch Psychotherapeuten) schon längst am Familientisch Platz genommen und in Schlafzimmern Einzug gehalten… Psychotherapie müsste, in Abgrenzung zur Psychiatrie, neu definiert und finanziert werden. Neue Versicherungsmodelle müssten geschaffen werden. Dies nicht nur um die Prämienkosten zu senken, und die Psychologen auf gleicher Augenhöhe mit den Ärzten an den Futternapf zu lassen, sondern um die Selbstheilungskräfte der Patienten (nicht zuletzt durch ihre finanzielle Mitverantwortung) mit zu konzeptualisieren. Nicht das Gespenst einer „Unterversorgung oder Zweiklassenmedizin“ würde Realität, sondern Psychotherapien (wohl verstanden in Abgrenzung zur Psychiatrie) würden sich mit Bestimmtheit so wesentlich verkürzen. Ein bisher auch eher tabuisiertes Thema wie die „Übertherapierung“ könnte über die Psychotherapieforschung hinaus neu und kritisch diskutiert werden. Psychotherapie würde damit ihren Status als Stiefkind der Familie Medizin nicht immer wieder verteidigen müssen, sondern künftig in einer (modernen), gleichberechtigten Patchworkfamilie (Psychologen und Psychiater) weiter wachsen können, oder um es abschliessend ganz pragmatisch-praktisch mit den Worten eines lieben Kollegen, systemisch orientierter Arzt und Psychologe, zu sagen: „Der systemische Psychotherapeut ist nicht länger Archäologe, der nach dem vermeintlich vorhandenen aber gut zugeschütteten Schatz sucht, mit dem Ziel echtes Gold zu finden. Er ist eher ein Erfinder, ein Tüftler, der versucht, mit unscheinbaren Kupferdrähten, Röhren und allerlei anderem, mehr unedlem als edlem Metall, einen halbwegs brauchbaren Radioempfänger zu basteln.“ (A.Retzer, Passagen, 2002) …und wenn es daraus dann (neu) zu tönen oder gar zu klingen beginnt, lässt sich die Frage, was Psychotherapie soll - wenn auch nicht erklären - so doch erfahren. Martin Rufer, lic.phil, Psychologe und Psychotherapeut FSP, in freier Praxis in Bern (CH) seit 1990, Jahrgang 1949, Geschäftsleitung des Zentrums für Systemische Therapie und Beratung (ZSB) Sunday, May 17. 2009Gegen Sperrlisten im InternetMittlerweile haben über 80.000 unterschrieben. Informationen gibt es u.a. hier und zur Petition geht es hier entlang… Saturday, May 16. 2009Fröhliche WissenschaftDer "Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie" (WBP) unter dem derzeitigen Vorsitz von Manfred Cierpka und Dietmar Schulte erstellt nach Selbstauskunft auf seiner website "u. a. nach § 11 des Psychotherapeutengesetzes Gutachten zur wissenschaftlichen Anerkennung von Psychotherapieverfahren". Manche systemisch orientierte Menschen mögen jetzt glauben, dass die Welt der Wissenschaft wieder in Ordnung sei, nachdem der WBP im Dezember die wissenschaftliche Fundierung der Systemischen Therapie anerkannt habe. Daran darf man aber auch zweifeln. Schaut man in der Wikipedia unter Wissenschaft nach, findet man unter der Rubrik "Werte der Wissenschaft" folgende interessanten Sätze: "Ignoriert die Wissenschaft vorsätzlich Argumente, spricht man meist von Pseudowissenschaft. Lässt sie sich zum Spielball politischer oder finanzieller Interessen machen, indem sie zugunsten solcher Interessen bewusst wesentliche Aspekte ausblendet, spricht man von Junk Science". Auch wenn man den WBP wissenschaftssoziologisch durchaus einmal als Spielball politischer oder finanzieller Interessen untersuchen sollte, scheint es doch nur schwer vorstellbar, dass dieser vorsätzlich Argumente ignorieren oder ausblenden könnte. Wir gehen daher einfach mal von einem, na sagen wir: Versehen aus. Im November 2007 hat nämlich der Wissenschaftliche Beirat in einer Version 2.6 sein sogenanntes Methodenpapier veröffentlicht, in dem "Verfahrensregeln zur Beurteilung der wissenschaftlichen Anerkennung von Methoden und Verfahren der Psychotherapie" festgelegt wurden, eben jene Regeln, nach denen die Systemische Therapie übrigens ihren Segen nicht bekommen hätte, weil sie das darin enthaltene sogenannte "Schwellenkriterium" nicht erfüllt. Der Schönheitsfehler des 40-seitigen Methodenpapiers lag in einem abweichenden dreiseitigen Votum (S. 38-40) des damaligen (systemisch orientierten) WBP-Mitglieds Jürgen Kriz, der darin u.a. monierte, dass sich das Papier "als ein Bollwerk dafür verwenden (ließe), um in der internationalen Wissenschaft angesehene Verfahren in Deutschland nicht wieder für die ambulante Versorgung und die Ausbildung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zuzulassen". Ein solcher Vorwurf unter Wissenschaftlern hätte natürlich für eine öffentliche Debatte (und was lieben echte Wissenschaftler mehr) darüber sorgen können, wie denn überhaupt Urteile über Wissenschaftlichkeit zustande kommen. Hat es aber nicht. Als ich aus aktuellem Anlass noch einmal das Minderheitenvotum nachlesen wollte, musste ich feststellen, dass mittlerweile eine neue Version 2.6.1 auf der website des WBP zu finden ist. Als Freund von updates freute ich mich sogleich auf neue Texte, Materialien und womöglich kritische Anmerkungen, die die längst fällige selbstkritische Debatte in Gang bringen könnte. Weit gefehlt! Auf der ersten Seite findet sich folgender Erläuterungstext: "Verabschiedet auf der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie am 8. Oktober 2007 sowie in einer nachfolgenden schriftlichen Abstimmung am 21. November 2007. In der Sitzung des Beirats vom 26.März 2009 wurde eine Klarstellung der Fußnoten 2 und 3 beschlossen. [Änderungen gegenüber der Fassung 2.6 sind graphisch hervorgehoben]". Interessanterweise wird in der "Klarstellung der Fußnoten" aber nur darauf verwiesen, dass sich seit 2007 keine inhaltliche Änderungen ergeben haben. Nun wäre die Aktualisierung eines Dokumentes wegen absolut unbedeutender Fußnoten überhaupt kein Thema, wäre diese Fassung nicht drei Seiten kürzer als die Vorherige. Was nämlich plötzlich fehlt, sind die Seiten 38-40, also das Minderheitenvotum von Jürgen Kriz, das natürlich Teil der im November 2007 verabschiedeten Fassung ist. Diese Kürzung wurde weder graphisch hervorgehoben noch an irgendeiner anderen Stelle der neuen Version erwähnt. Böse Zungen könnten meinen, der WBP habe womöglich vor der Verhandlung am 30.4.2009 vor dem Bundesverwaltungsgericht den Eindruck erwecken wollen, mit einer Stimme zu sprechen und die Gelegenheit ausgenutzt, dass Jürgen Kriz seit Jahresende 2008 dem Beirat nicht mehr angehört. Da der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie - wie gesagt - über jeden Vorwurf von Pseudowissenschaft oder gar Junk Science erhaben ist, kommt aber nur ein versehentliches Löschen in Frage, man darf also davon ausgehen, dass dieser Fehler alsbald korrigiert werden wird. In der Zwischenzeit kann auf die Version 2.6 (die ich versehentlich abgespeichert hatte) auch im systemagazin zurückgegriffen werden, und zwar hier… Tuesday, May 5. 2009Krise als Katastrophenfilm![]() Zum Volltext des Interviews… Wednesday, April 29. 2009Medikalisierung von Lebenskontexten? Systemische Therapie als evidenzbasiertes VerfahrenIn einer aktuellen Arbeit für das "Psychotherapeuten- Journal" 1/2009 stellen Rüdiger Retzlaff, Kirsten von Sydow, Wilhelm Rotthaus, Stefan Beher und Jochen Schweitzer mit "aktuellen Fakten, Entscheidungen und Aussichten" die "Systemische Therapie als evidenzbasiertes Verfahren" vor. Nach der Anerkennung der wissenschaftlichen Fundierung der Systemischen Therapie durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie geht es jetzt um die Anerkennung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss G-BA, von dessem Votum die Aufnahme der Systemischen Therapie in die Richtlinienverfahren abhängt. Dementsprechend wird das Loblied der Evidenzbasierung auch hier weiter gesungen, weiß man ja, dass der G-BA auf allen anderen Ohren ohnehin taub ist. Leider wird damit aber auch ein Modell der RCT-orientierten Evidenzbasierung als state of the art der Psychotherapieforschung akzeptiert und für die Systemische Therapie übernommen, deren konstruktivistische Basis im Verlaufe dieser Operation aber nicht mehr recht erkennbar scheint. Die einzige Stelle in der vorliegenden Arbeit, die auf die kritischen Punkte überhaupt eingeht, bleibt konsequenterweise ziemlich im ungefähren: "Nach Veröffentlichung der Expertise zur Wirksamkeit der Systemischen Therapie (v. Sydow et al., 2007b) wurde vor der Gefahr der Übernahme eines einseitigen medizinisch-pharmakologischen Wissenschaftsverständnisses gewarnt, das den Besonderheiten des systemischen Modells nicht gerecht wird. In der Systemischen Therapie ist die Behandlung klinischer Störungsbilder im Sinne der ICD-10 in einen breiten Verstehenskontext eingebettet; Symptome werden als Ausdruck aneinander ankoppelnder biologischer, innerpsychischer und sozialer Interaktionen verstanden, und durch eine kooperative Entwicklung gesundheitsfördernder Kommunikationsmuster auflösbar gemacht (Was immer das heißen mag, TL). Insofern entsprechen sie den Anforderungen der Psychotherapie-Richtlinien, dass die Theoriesysteme von Therapieverfahren 'gegenwärtigen, lebensgeschichtlichen und gesellschaftlichen Faktoren in ihrer Bedeutung für das Krankheitsgeschehen gerecht werden' müssen." Operation gelungen, Patient tot? Monday, March 23. 2009Amok: Die Suche nach Aufmerksamkeit (und ihre Verweigerung)Der schön gemachte Blog homosociologicus.de hat auf eine Vorlesung von Katherine Newman aufmerksam gemacht, die von ihren Untersuchungen über verschiedene Amokläufe von Schülern in den USA handelt. Im Blog heißt es: "Katherine Newman hat in den USA etwas getan, was uns in Deutschland noch bevorsteht. Sie hat eine exzellente Studie und eine mehr als hörenswerte Rede erarbeitet, was genau die Menschen kennzeichnet, die “Amok laufen”. Sie stellt fest, dass diese Menschen in vielerlei Hinsicht genau so sind, wie ihre Mitschüler. Das macht sie auch so unsichtbar. Darüber hinaus leben sie in einer Region, in der es keine “bösen Menschen” geben darf. Sie wachsen in den unterschiedlichsten Regionen auf, aber das, was die Medien letzten Endes als “Amoklauf” oder “rampage shooting” bezeichnen, geschieht in einer ruhigen und “perfekten” Gegend. Wie kommt das zu Stande? In etwas weniger als einer Stunde fasst Katherine S. Newman ihre Ergebnisse zusammen, wer wann wie und wo Amok läuft." Heinrich-Tessenow-Medaille für Richard Sennett![]() Zum vollständigen Text… Thursday, March 12. 2009Vom Schicksal nationaler KonstruktionenZum vollständigen Text… Sunday, October 26. 2008Triumph von Kooperation über Kolonisation![]() ![]() Hier zum vollständigen Text… Friday, October 24. 2008Debatte: Systemisch – integrativ – kassenfinanziert: Welche psychotherapeutische Versorgung wollen wir?![]() Zu den Thesen…
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