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< Essen 2008: Jahrestagung der DGSF: Systemische Hirngespinste | "Psychiater im Sold der Industrie" > Friday, October 24. 2008Debatte: Systemisch – integrativ – kassenfinanziert: Welche psychotherapeutische Versorgung wollen wir?Trackbacks
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Aha, Herr Schweitzer hat sich die "Wunderfrage" gestellt. Ja, so ähnlich würde ich sie wohl auch beantworten.
Und wenn sich alle Beteiligten unseres Gesundheitssystems wirklich an dem Wohle der Klient/inn/en orientieren würden, dann müsste es wohl auch so aussehen. Aber die Hochschulpolitik verfolgt ganz andere Interessen, die Ausbildungsinstitute verfolgen ihre eigenen Ziele, die Krankenkassen, die geneigte Ärzteschaft ... So bleibt mir als geborener Österreicher nur ein: Wunderbar, aber sie spielen's halt nicht!!! Freundliche Grüße - peter.kaimer Comment (1)
Die Perspektiven für die Versorgung ohnehin, insbesondere aber auch die Möglichkeiten für die Ausbildung wären so unglaublich erweitert. Als Arzt in Weiterbildung ist die Situation geradezu skurril: Hochschulen und Berufsverbände tragen politische Kämpfe mit schulentheoretischen Argumenten aus. An einem externen Institut für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie lasse ich mir von Psychoanalytikern erzählen, was man mit dem "reduzierten" Setting alles nicht machen kann und wozu einem die Zeit fehlt. Wenn ich dann ein Minimum an erkenntnistheoretischer Neugier und Offenheit aufbringe, kann ich die Attraktivität systemischer Arbeitsweisen überhaupt nicht übersehen - integriert sie doch all jene Aspekte, welche die "traditionellen" Schulen nach und nach für sich entdecken und implementieren (Ressourcenorientierung, Auftragsklärung, Sensibilität für Kontexte, Zirkularität [OPD-Beziehungsachse anyone?]...) und kann dabei sogar als veritable Metatheorie genutzt werden. Aber halt! Ich muss ja berücksichtigen, wovon ich einmal meine Familie ernähren möchte. Also muss ich mich klinisch und wissenschaftlich (an der Uni) zunächst an "anerkannte" Verfahren halten (Stichwort: Facharztanerkennung und Richtlinienpsychotherapie) - auch wenn ich erkenne, dass das möglicherweise nicht der Weg ist um meinen Patienten bestmögliche Voraussetzung zum Entwickeln neuer Lösungen zu bieten.
Eine "schulenübergreifende Psychotherapie mit starker systemischer Grundierung" muss ich mir heute selbst zusammenbasteln und dabei aufpassen, dass niemand "Eklektizismus!" schimpft. Das Erweitern der eigenen therapeutischen Wirklichkeitskonstruktionen und des technischen Repertoires muss schließlich auch eine Resonanz in Ausbildung, Supervision und Forschungstätigkeit finden können (was paradoxerweise gerade an den Universitäten und Ausbildungsinstituten nicht ohne weiteres gegeben ist - ich fühle mich diesbezüglich dank aufgeschlossener Lehrer und Vorgesetzter persönlich noch einigermaßen im Luxus). Wo kann ich unterzeichnen? Wen muss ich in welches Gremium wählen? Ich glaube, dass ich nicht nur für mich spreche, wenn ich in Prof. Schweitzers Postulat nicht zuletzt eine potentielle Antwort auf die Identitätskrise der jüngsten Generation von Psychotherapeuten (in Ausbildung) sehen kann, insbesondere derer, die den "klassischen" therapeutischen Berufsgruppen (Psychologen, Ärzte) angehören. Comment (1)
In diesem Zusammenhang wird dann auch die überfällige Reform des deutschen Psychotherapeutengesetzes notwendig: Nicht nur Ärzte und Psychologen eignen sich als Basisberufe für den Beruf des Psychotherapeuten, sondern auch Pädagogen, Sozialarbeiter, Theologen, Sozialwissenschaftlicher etc. Das dies schon jetzt möglich ist, zeigen z.B. das Psychotherapeutengesetz in Österreich und die Klinische Soziale Arbeit in den USA.
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