Friday, June 27. 2014
 Nur noch eine Woche kann das große Lehrbuch „Systemische Therapie und Beratung“ beim Carl-Auer-Verlag noch zum Subskriptionspreis bestellt werden, danach gilt der normale Ladenverkaufspreis. Als Leseprobe, die auch das Verständnis von Systemischer Therapie und Beratung als transdisziplinäres und multiprofessionelles Projekt dokumentiert, welches dem Lehrbuch zugrunde liegt, hat der Verlag das Kapitel mit gleichem Namen auf seiner website veröffentlicht, und zwar hier…
Wednesday, June 25. 2014
 In der Dezemberausgabe von „brand eins“ gibt es ein interessantes Gespräch mit dem Philosophen Wilhelm Schmid und dem systemischen Psychotherapeuten Arnold Retzer (Foto) zum Thema Glück und Unglück, zur Frage nach dem guten Leben und der Problematik des „Positiven Denkens“, das nachdenklich stimmt. Es ist auch Online im Zeitschriften-Archiv zu lesen, und zwar hier…
Saturday, June 21. 2014
H  eute vor 15 Jahren starb Mara Selvini-Palazzoli in Mailand. Wie nur wenige andere prägte sie mit ihrer unnachahmlichen Art die Entwicklung der Familientherapie in Europa in den 70er Jahren. Gemeinsam mit ihrem Mailänder Team (Luigi Boscolo, Gianfranco Cecchin und Giuliana Prata) entwickelte sie den sogenannten Mailänder Ansatz, der überall eifrige Nachahmer fand. Mit dem Radikalen Konstruktivismus, der zu Beginn der 80er Jahre an Bedeutung gewann, konnte sie sich nicht anfreunden. Ihr Ruhm ist etwas verblasst, zumal die strikte Vorgehensweise des Mailänder Teams mit Einwegscheibe, Pause in der Sitzung, schriftlich verfassten Kommentaren und Verschreibungen usw. heute nicht mehr praktiziert werden. In ihrem wunderbaren Buch über die Pioniere der Familientherapie hat Satu Stierlin ein schönes Portrait von Mara Selvini-Palazzoli verfasst, dessen Überschrift „Ich brannte vor Neugier“ auch dem Buch den Titel gegeben hat. Es ist auf der website des Carl-Auer-Verlages nachzulesen, und zwar hier…
Wednesday, June 18. 2014
 Heute feiert Jürgen Habermas seinen 85. Geburtstag. Kaum jemand hat den intellektuellen Diskursen in Deutschland in den vergangenen 50 Jahren einen vergleichbaren Stempel aufgedrückt wie er. Dabei ist seine "Theorie kommunikativen Handelns", in den 80er Jahren auch als Gegenentwurf zur Systemtheorie Luhmanns gehandelt, heute wohl weniger im Bewusstsein der Öffentlichkeit als seine nachdrücklichen politisch-philosophischen Interventionen, die gerade in den letzten Jahren zu den gewichtigsten Stimmen in der Auseinandersetzung mit den zunehmenden Entdemokratisierungstendenzen in der Politik auf nationaler und europäischer Ebene zählten. Die "Blätter für deutsche und internationale Politik" zu deren Herausgebern Jürgen Habermas gehört, haben sich ein besonderes Geburtstagsgeschenk ausgedacht. Auf ihrer website können alle Texte, die in den »Blättern« von und zu ihm erschienen sind, in einem ebook (als ePub, Mobi oder PDF) kostenfrei heruntergeladen werden. Neben seinen eigenen Texten sind Beiträge von Micha Brumlik, Rainer Forst, Klaus Günther, Axel Honneth, Ingeborg Maus, Oskar Negt, Ulrich Oevermann, Claus Offe und Albrecht Wellmer enthalten. Und hier kommen Sie zum ebook…
Monday, June 9. 2014
 In einem sehr spannenden, ausführlichen Interview für psychotherapy.net spricht der Therapieforscher Scott Miller, der vor allem für die Erforschung der sogenannten "common factors", also der nicht-schulenspezifischen Wirkfaktoren in der Psychotherapie bekannt geworden ist. Ausgehend von der Feststellung, dass die Wirkung von Psychotherapie nicht an den schulenspezifischen Interventionen und Vorgehensweisen festgemacht werden kann, die wir in der Ausbildung lernen, stellt sich die Frage, was Therapeuten tun können, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Eine "natürliche" Begabung im Sinne einer angeborenen überdurchschnittlichen "sozialen Kompetenz" schließt Miller aus. Er lehnt sich an die Forschungen von K. Anders Ericsson an, für herausragende Performanz in unterschiedlichen Bereichen professioneller und künstlerischer Begabung vor allem die kontinuierliche Arbeit an den eigenenen Skills verantwortlich macht - und zwar nicht nur dann, wenn sie eingesetzt werden, sondern gerade in den Zeiten dazwischen: "While you’re doing your work, you don’t have time enough to correct your mistakes thoughtfully. The difference between the best and the rest is what they do before they meet a client and after they’ve met them, not what they’re doing when they’re with them.So what we found, which I think is quite shocking, is that the difference between the best and the rest is what they do before they meet a client and after they’ve met them, not what they’re doing when they’re with them." Dazu gehört die Reflexion der eigenen Fehler, die Konsultation von "Coaches", die einem eine qualifizierte Rückmeldung geben können, und: Lektüre! "A graduate student that I’ve been working with, Darryl Chow, who just finished his PhD at University of Perth in Australia, did his dissertation on this topic and found that the best performers spend significantly more time reading books and articles. We also know that the best performers spend more time reviewing basic therapeutic texts. Therapists are often in search of the variation from their performance that will allow them to reach an individual client they’re struggling with. Top performers not only do that, but they’re also constantly going back to basics to make sure they’ve provided those. They spend time reading basic books that may be hugely boring but are nonetheless really helpful." Das vollständige Interview lesen Sie hier…
Sunday, June 1. 2014
Die Theorie der Funktionssysteme ist ein zentraler Bestandteil der Luhmannschen Gesellschaftstheorie und genießt auch außerhalb der engeren systemtheoretischen Kreise Anerkennung. Nichtsdestoweniger handelt es sich um ein Feld, das theoretisch in keiner Weise erschöpft ist. Die Frage, was überhaupt ein Funktionssystem ausmacht, wie diese aufeinander einwirken, ob die Funktionssysteme tatsächlich parallel ihre Eigenlogiken prozessieren oder ob nicht doch bestimmte Systeme hegemonial oder zumindest dominant im Verhältnis zu anderen Systemen operieren, ist Gegenstand intensiver theoretischer Debatten. Steffen Roth, Professor für Management und Organisation an der ESC Rennes School of Business, hat im Internet einen Text veröffentlicht, in dem er "einen Beitrag zur Kanonisierung der Funktionssysteme" leisten möchte. Im abstract heißt es: „Funktionale Differenzierung gilt nicht nur als das zentrale Alleinstellungsmerkmal moderner Gesellschaften, sondern auch als eines der wenigen Felder wissenschaftlicher Ehre, auf denen die Systemtheorie Gäste empfängt und nicht auswärts spielt. Als gute Gastgeberin spielt die Theorie in Form dieses Beitrags mit der für die Sozialforschung nicht unerheblichen Frage, wie Funktionssysteme bestimmt werden können und was aktuell als Kanon der Funktionssysteme gelten kann. Der Beitrag geht zunächst knapp auf jene Systeme ein, die weitgehend unangefochten als Funktionssysteme betrachtet werden. Im nächsten Schritt diskutiert er mögliche Kriterien für den Funktionssystemstatus und entwickelt entlang der Konzepte Reflexion, Leistung und Funktion einen Vorschlag zur Unterscheidung von Nicht- /Funktionssystemen. Auf dieser Grundlage diskutiert er, welche Funktionssystem-Kandidaten sich qualifizieren können und arbeitet so den Kanon der Funktionssysteme heraus. Der Soziologie eröffnet sich schliesslich die Aussicht auf eine systematisch betriebene interfunktional vergleichende Sozialforschung.“ Zum vollständigen Text geht es hier…
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