Wednesday, November 23. 2011
 In der aktuellen Ausgabe des Coaching-Magazins findet sich ein interessanter Auszug aus einem Interview mit Gunther Schmidt (Foto: www.meihei.de), Volkswirtschaftler und Arzt, Begründer des Hypnosystemischen Ansatzes, Mitbegründer der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) sowie des Helm-Stierlin-Instituts sowie des DBVC. Er ist Ärztlicher Direktor der SysTelios-Privatklinik für psychosomatische Gesundheitsentwicklung in Siedelsbrunn und Leiter des Milton-Erickson-Instituts in Heidelberg. Die Motive zur Gründung einer Klinik beschreibt er so: "Zum Beispiel mit den Kliniken. Davon hatte ich ja etliche beraten. Wenn dort Kollegen so arbeiten wollten wie ich, hatten sie augenblicklich ein Problem: Die Klinikstrukturen haben das schlicht behindert. [Beton! ... ] Im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur von den Konzepten her, sondern auch vonseiten der Klinikhierarchie. So wurde mir immer deutlicher, und das wurde dann die Initialzündung zur Klinikgründung: Ich kann im klinischen Rahmen überhaupt nicht mit Leuten achtungsvoll arbeiten, wenn die Therapeuten nicht genauso behandelt werden. Sie müssen also in einer Organisationskultur leben können, in der man genauso achtungsvoll und ihre Kompetenz würdigend mit ihnen umgeht." Was für ein einfacher Gedanke - und wie selten wird er realisiert! Zum vollständigen Text geht es hier…
Wednesday, November 16. 2011
Rund um den 100. Geburtstag von Heinz von Foerster mehren sich die Medienereignisse. Im Deutschlandradio gibt es ein spannendes Gespräch mit dem Professor für Medienwissenschaften Bernhard Pörksen zu hören. Im Begleittext heißt es: "Am 13.November 1911 wurde Heinz von Foerster in Wien geboren. Der Biologe und Physiker gilt als einer der Begründer des Konstruktivismus. Eine Denkrichtung, die die moderne Hirnforschung, Pädagogik, Psychotherapie und andere Wissenschaften bis heute beeinflusst. Für Heinz von Foerster und die Konstruktivisten gibt es keine objektiven Wahrheiten, sondern subjektiv erfundene Wirklichkeiten. Die Konstruktion von Wirklichkeit entsteht im Beobachter. Der Erkennende hat Vorrang vor dem zu Erkennenden. Heinz von Foerster verließ Österreich, ging nach dem Krieg in die USA und wurde einer der wortmächtigsten Vertreter dieser Denkrichtung. Er starb 2002 in Kalifornien. Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Er traf von Foerster in den 90-ziger Jahren zu Gesprächen, aus denen Bücher hervorgingen. Michael Köhler hat mit ihm über Heinz von Foerster, über den Erfolg des Konstruktivismus und die Kritik daran gesprochen. Das vollständige Gespräch mit Bernhard Pörksen können Sie mindestens bis zum 13. April 2012 als Audio-on-Demand hören. Zur Audio-Datei…
Sunday, November 13. 2011
 Heute wäre Heinz von Foerster 100 Jahre alt geworden. Dieser Tage liest und hört man viel von ihm, ein Zeichen dafür, welchen großen  Eindruck er bis heute auf viele Menschen macht - und welchen Einfluss er nach wie vor auf die Diskurse in unterschiedlichen Disziplinen ausübt. Neben seinen philosophischen und kybernetischen Arbeiten, denen er im Feld der Systemischen Therapie am stärksten seine Bekanntheit und Beliebtheit verdankte, hat er sich während seiner wissenschaftlichen Laufbahn mit den unterschiedlichsten Themen, Fragestellungen und Disziplinen beschäftigt, der Physik und Mathematik, Gedächtnisforschung, Biologie, Neurologie, Hämatologie, Computerforschung, Künstlicher Intelligenz, Kommunikationstheorie und anderen. Dabei war seine Position weniger multidisziplinär als transdisziplinär:  ihn hat die Auflösung der Disziplingrenzen und die Suche nach den verbindenden Kontexten immer mehr interessiert als die jeweiligen disziplinären Lehrgebäude mit ihren Macht- und Statusambitionen. Das hat allerdings auch dazu geführt, dass er in der akademischen Welt niemals eine besonders starke Position inne hatte - ein Schicksal, das er mit den meisten Pionieren der Kybernetik geteilt hat. Zur Feier des Tages - und leider etwas verspätet, weil mir eine erste Version des Textes gestern verloren gegangen ist - stelle ich zwei Bücher vor, die das Leben und Werk von Heinz von Foerster besonders gut nahebringen - durch seine eigene Erzählung: der Heinz-Sound! Zu den Rezensionen…
Friday, November 11. 2011
 Am 13.10.2011 ist Salvador Minuchin 90 Jahre alt geworden. Auf der DGSF-Seite ist ein Geburtstaggruß von Eia Asen veröffentlicht worden, der an dieser Stelle mit freundlicher Erlaubnis der DGSF ebenfalls zu lesen ist: "Der ‘Familientanz’ ist einer der vielen Metapher, die Salvador Minuchin in das Vokabular der systemischen Arbeit eingeführt hat. Für den aus Argentinien stammenden Nestor der Familientherapie waren Drama und Tanz immer präsent, obschon Minuchin sich selbst nur selten aufs Tanzparkett wagte und Tangotanzen schon gar nicht seine Sache war - vielleicht auch deshalb weil, wie es so schön heisst, ‘it takes two to dance the tango’. Bei seiner Arbeit ist er eigentlich immer ein Solist gewesen und er ist es immer noch, selbst im hohen Alter: Minuchin macht weiterhin 2-Tage Workshops, die er allein bestreitet, unlängst z.B. in Skandinavien, Griechenland und den USA. Er ist weiterhin geistig alert und ‘wohlwollend neugierig’, interessiert sich an den neuen Entwicklungen in der systemischen Welt, steht aber doch auch so einigen Konzepten und Praktiken weiterhin höchst kritisch gegenüber. So war er schon immer und wenn wir an ihn vor 30 Jahren denken, dann erinnert man sich an seine Auseinandersetzungen mit den ‘Rivalen’ in der systemischen Szene. Damals gab es die Super-Shows der systemischen Stars und ich erinnere mich gut an was mir 1982 wie ein Stierkampf gegen Gianfranco Cecchin und Luigi Boscolo vorkam. Aber in den letzten 10 – 15 Jahren ist Minuchin viel milder geworden, weniger Matador in seinen Auftritten und mehr ein Grandseigneur. Er hat neue moderate ‘Tanzroutinen’ choreographiert, die Therapeuten am Familientanz teilzunehmen; er hat sich auch zunehmend an psychodynamische Konzepte erinnert, die ihn immerhin während seiner Ausbildung stark geprägt hatten; und über die Jahre hat er sich, Gott sei Dank, immer weiter von den normativen Empfehlungen der strukturellen Familientherapie wegbewegt. So began er einen Workshop in London vor wenigen Jahren mit den Worten: “Strukturelle Therapie ist etwas, das ich nicht mache”. Dennoch leben viele seiner alten (und neueren) Ideen und Techniken in der Arbeit so mancher systemischer Therapeuten weiter, selbst wenn diese sich dessen gar nicht so bewusst sind. Weiter so, Sal, und auf die nächsten 90 Jahre Deines kreativen und subversiven Einflusses!" Eia Asen, MD, London
Thursday, November 10. 2011
 Im Deutschlandradio-Kulturprogramm lief heute Abend um 19.30 ein Beitrag von Matthias Eckold zum 100. Geburtstag von Heinz von Foerster, unter Mitwirkung von Heinz von Foerster, Bernhard Pörksen, Fritz B. Simon und Dirk Baecker. Hier der Link zum Nachhören…
Sunday, November 6. 2011
 Wie steuert man ein System, das sich nicht steuern lässt? Unter dieser Fragestellung und mit dem Titel “ Understanding Systems, Changing Epistemologies” läuft eine Veranstaltung der Carl-Auer-Akademie mit Bernhard Pörksen und Humberto Maturana am kommenden Wochenende (11. und 12. November 2011) in Berlin, zu der es noch einige wenige freie Plätze gibt. Bernhard Pörksen gibt in einem Interview mit Change-X Auskunft über die Aktualität Humberto Maturanas: "Er hat Autonomie - im Sinne von Eigengesetzlichkeit - ins Zentrum allen Forschens und Fragens gerückt. Seine zentrale These: Systeme, ganz gleich, ob es sich um Zellen, Individuen, Organisationen oder ganze Kulturen und Gesellschaften handelt, funktionieren notwendig nach ihren eigenen Regeln, nach ihren eigenen Prinzipien; sie sind natürlich nicht autark und völlig von ihren jeweiligen Umwelten unabhängig, aber sie gehorchen doch in ihrem Funktionieren ihrer ganz eigenen Logik. Und eben diese Logik muss ich versuchen zu verstehen, aufzuhellen. Humberto Maturana ist, so würde ich sagen, der große Philosoph der Eigengesetzlichkeit, der systemischen Autonomie". zum vollständigen Interview…
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