Friday, January 29. 2010
 Der Herausgeberwechsel bei der Zeitschrift für systemische Therapie von Klaus Deissler zu Cornelia Tsirigotis ist vollzogen und Anlass für eine Rückbetrachtung und Aussicht auf die Zukunft. Neben einem Interview mit dem scheidenden Herausgeber, das bereits in systemagazin zu lesen war, gibt es eine spannende Arbeit zur Frage, inwiefern der Begriff "systemisch" überhaupt noch zur Markierung der aktuellen Diskurse um Störungswissen und Handlungsoptionen im systemischen Feld taugt oder ob es nicht an der Zeit sei, über ein wie auch immer gefasstes "systemisch-plus" nachzudenken. Eher auf die vergangenen Diskurse bezogen ist ein Beitrag von Kurt Ludewig, der - als Brief eines "Rentners" an die nächste Generation systemischer TherapeutInnen getarnt - seinen Entwicklungsweg reflektiert und die auf diesem Weg erarbeiteten Positionen zusammenfasst. Auch Jürgen Hargens als allererster Herausgeber der ZSTB steuert einen Beitrag bei. Neben Rezensionen wird das nun großformatige, aber auch schmale Heft von einem Tagungsbericht von Andreas Manteufel abgeschlossen. Zu den vollständigen abstracts…
Monday, January 25. 2010
 Zu diesem bedeutsamen Thema haben die Herausgeber Wolfgang Loth und Henning Schauenburg ein spannendes Heft 4/2009 der Zeitschrift "Psychotherapie im Dialog" gestaltet: "Die Bandbreite des Themas entzieht sich allen Wünschen nach einfachen Verhältnissen. Sie reicht inhaltlich von der Termingestaltung über Hausaufgaben-/Medikamenten-(Non)Compliance bis zur Frage der Sterbehilfe. Beziehungstheoretisch (und -praktisch) fordert sie das Klären eigener Standpunkte: Lasse ich mich von fürsorgenden Vorstellungen leiten (auch wenn sie als paternalistisch infrage gestellt werden können) oder lasse ich mich leiten von Ideen über Helfen als Aushandeln von Kundschaftsbeziehungen (auch wenn sie als idealistisch infrage gestellt werden können) oder wie finde ich (m)einen Weg dazwischen? Konzeptuell belässt sie einen ebenfalls nicht im Beliebigen. Was ich als Nachweis professioneller Kompetenz betrachte, hat Folgen: ob ich nun davon ausgehe, dass Hilfen implantiert werden müssten, oder davon ausgehe, dass Helfen im Würdigen und Fördern systemeigener Ressourcen besteht (und woran ich mich dann orientiere bei der Frage, wem das wie nutzt)." Die systemisch orientierten Beiträge zum Heft stammen von Günter Schiepek, Jürgen Hargens, Peter Kaimer und Cornelia Tsirigotis. Zu den vollständigen abstracts geht es hier, außerdem steht jetzt auch der gesamte Jahrgang 2003 im Zeitschriftenarchiv des systemagazins…
Wednesday, January 20. 2010
 Geht man davon aus, dass Schulen zu den wichtigsten Sozialisationsinstanzen und Lernkontexten unserer Gesellschaft gehören, ist es doch erstaunlich, dass sie im systemischen Diskurs nach wie vor eher ein Schattendasein fristen. Umso lobenswerter ist es, dass sich das jüngste Heft der systhema der Problematik von Schule und Schulentwicklung aus systemischer Perspektive angenommen hat - auch wenn es nur zu zwei Beiträgen abstracts gibt, sollte man einen Blick in das Inhaltsverzeichnis werfen (und das Heft bestellen: aber bitte nicht bei mir, sondern beim Herausgeber  ). Zum vollständigen Inhaltsverzeichnis…
Friday, January 15. 2010
 1992 hat Klaus G. Deissler die Herausgeberschaft für die "Zeitschrift für systemische Beratung und Therapie" von Gründer Jürgen Hargens übernommen, nach 18 (!) Jahren übergibt er diese Funktion an Cornelia Tsirigotis, die als langjähriges Mitglied der systhema-Redaktion über große Erfahrungen im Zeitschriftengeschäft verfügt und der wir an dieser Stelle eine glückliche Hand bei der Fortführung und Weiterentwicklung der ZSTB wünschen. Klaus G. Deissler sei vor allem an dieser Stelle zu seiner großen editorischen Leistung gratuliert, mit der er der systemischen Leserschaft seit nunmehr 30 Jahren ein fester Begriff ist (1979 begründete er für die DAF mehr oder weniger im Alleingang den "Kontext"). Die ZSTB wurde unter seiner Ägide ein Sprachrohr für die sozialkonstruktivistische Richtung innerhalb der systemischen Therapie. Wir sind gespannt, ob und wie sich die Zeitschrift zukünftig wieder mehr für die verschiedenen Strömungen im systemischen Feld öffnen wird. Jedenfalls hat sich schon einmal das Format geändert: ähnlich wie die Familiendynamik wird auch die ZSTB zukünftig im Großformat erscheinen. Zum Abschied von Klaus Deissler hat Bodo Pisarsky ein Interview mit ihm geführt, das das neue Heft eröffnet und das mit freundlicher Erlaubnis des Verlages in der Systemischen Bibliothek des systemagazins zeitgleich mit dem neuen Heft erscheint. Zum Volltext des Interviews…
Sunday, January 10. 2010
Das zweite Heft des vergangenen Jahrgangs der systeme hat Vermischtes im Angebot. Stefan Braun macht Vorschläge für eine "Schule 2.0", Elisabeth Wagner und Elfriede Waas steuern einen Beitrag zur "Choreographie systemischer Gruppenselbsterfahrung" bei und Werner Walisch betrachtet "Adipositas aus einer mehrperspektivischen Sicht". Zusätzlich gibt es einen Lagebericht über die Anerkennung der Systemischen Psychotherapie in Österreich sowie ein Tagungsbericht von Peter Luitjens über die Jahrestagung der SG in Bochum - garniert von vielen Rezensionen. Zu den vollständigen abstracts…
Friday, January 8. 2010
Mittlerweile ist im Zeitschriftenarchiv des systemagazins auch der komplette Jahrgang der "Family Process" 2000 erfasst. Als kleiner Service für die LeserInnen bietet systemagazin zudem ein Gesamtverzeichnis der Beiträge in Family Process von 2000-2009 an (bibliografische Angaben und abstracts), nach Autoren sortiert und als PDF in der Systemischen Bibliothek herunterzuladen (144 S.). Zum Verzeichnis…
Thursday, January 7. 2010
 Das letzte Heft der "Family Process" legt einen thematischen Schwerpunkt auf das Verhältnis zwischen Mensch und Tier - und wird ganz von Froma Walsh bestritten, die gleich zwei Beiträge zum Thema liefert. Der erste befasst sich etwas allgemeiner mit der Bindung zwischen Menschen und Tieren und geht auch auf die zunehmende Bedeutung des Einsatzes von Tieren in Kliniken, Altenheimen, Schulen und sogar Gefängnissen ein. Ihr zweiter Beitrag nimmt die Rolle von Haustieren in Familien und in der Familientherapie in Augenschein. Weitere Arbeiten präsentieren Forschungsergebnisse. Hier ist eine neue - und wie immer: interessante - Arbeit von Elisabeth Fivaz-Depeursinge und ihrer Forschungsgruppe über das Vermögen von Kleinkindern zu finden, unterschiedlich mit den beiden Eltern umzugehen und deren Beziehung zu regulieren. Weitere Forschungsarbeiten sind dem Triple-P-Programm, ehelichen Konfliktstilen und PTBS gewidmet. Eine interessante Studie wertet die familientherapeutischen Publikationen in China von 1978 bis 2006 aus und kommt zu dem Ergebnis, dass systemische Konzepte den größten Teil aller Veröffentlichungen dominieren, originär chinesische Konzepte aber kaum zu finden sind - vieles ist nach wie vor Importware, ohne dass eine Transformation hinsichtlich der kulturellen Bedingungen in China vorgenommen worden wäre. Zu den vollständigen abstracts…
Monday, January 4. 2010
 "Von einer Klinischen Soziologie ist die Rede, seit Louis Wirth einen entsprechenden Aufsatz im American Journal of Sociology 1931 veröffentlicht hat. Seither taucht dieser Begriff immer wieder einmal auf: bei Ulrich Oevermann und Bernd Dewe in den 1980er Jahren, bei Pierre Bourdieu in den 1990er Jahren. Die Klinische Soziologie stellt einen Spezialfall des Transfers soziologischen Wissens in die alltägliche Lebenspraxis dar. Die Spielräume dieses Transfers weisen eine große Bandbreite auf. Auf der einen Seite des Pols beobachten wir eine vollständige Distanz zu der Vorstellung, sozialwissenschaftliches Wissen könnte zu gesellschaftlichen oder individuellen Problemlösungen beitragen. Am anderen Pol finden wir die Klinische Soziologie. Sie wird verstanden als eine soziologische Perspektive, die nicht nur in einem engen Kontakt zur gesellschaftlichen Praxis steht (das kann auch bei der radikalen Gesellschaftskritik der Fall sein), sondern ihr auch zuarbeitet.". So beginnt das Editorial des aktuellen Heftes von "Psychotherapie & Sozialwissenschaften", dass Bruno Hildenbrand als Gastherausgeber zum Thema Klinische Soziologie gestaltet hat. Neben seinem Beitrag über "die Stellung des Klinischen Soziologen zwischen Wissenschaft und Lebenspraxis" gibt es noch drei weitere Beispiele, die die Anwendungsmöglichkeiten klinischer Soziologie präzisieren können. Zu den vollständigen abstracts…
Saturday, January 2. 2010
 Das neue Jahr beginnt mit einer Zeitschriftennachlese - da gibt es noch ein bisschen nachzuholen. Die letzte Ausgabe des Kontext 2009 ist das zweite von Gerhard Dieter Ruf als Gastherausgeber betreute Heft zum Thema systemische Psychiatrie. Es enthält die Übersetzung einer englischsprachigen Originalarbeit zum Thema familiärer Verursachung von Schizophrenie von Lucy Johnstone, einen Beitrag von G.D. Ruf über die systemische Nutzung psychiatrischer Begriffe sowie einen Text von Bettina Wilms über Systemische Gruppentherapie in der Psychiatrie. Den Abschluss macht ein langes Interview mit Kurt Ludewig, das Günter Reich geführt hat. Zu den vollständigen abstracts…
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