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Organisationsberatung Supervision Coaching Heft 4/2011
1/2011 - 2/20113/2011 - 4/2011Überblick


Schreyögg, Astrid (2011): Editorial: Konzeptionelle Innovationen und Finessen im Coaching. In: OSC 18(4): S. 367-368


Enoch, Clinton (2011): Wissensvermittlung in Beratungsprozessen. In: OSC 18(4): S. 369-381.

abstract: In den Beratungswissenschaften wurden Prozesse der Wissensvermittlung in der Beratung bisher kaum beachtet. Ausgehend von einer ethnomethodologischen Forschungsperspektive und Gesprächsanalysen von beruflich orientierten Beratungsgesprächen wird eine wissensbasierte kritische Theorie der Wissensvermittlung entwickelt. Dazu wird aus bildungswissenschaftlicher Perspektive der Vermittlungsbegriff, der eng an den Wissensbegriff gekoppelt ist, analysiert und theoretisch neu bestimmt. Insbesondere die Diskussionen zur Wissensgesellschaft, zum Wissensmanagement sowie zur Kompetenz operieren mit einem instrumentellen Wissensbegriff. Aufgrund der empirischen Analyse werden vier Dimensionen der Wissensvermittlung in Beratungsprozessen mit je eigenen kommunikativen Strategien und Auffälligkeiten erschlossen.


Guggenberg, Lukas (2011): Mit beiden Augen sieht man besser. In: OSC 18(4): S. 383-397.

abstract: Die vorliegende Arbeit zeigt nach einer Beschreibung der Besonderheiten und der Unterschiede von Fach- und Prozessberatung die Notwendigkeit einer Integration der beiden Beratungsansätze auf. Im Besonderen wird dabei auf die Erfolgsfaktoren eines integrierten Modells sowie auf den konkreten Mehrwert für den Kunden eingegangen. Mehrere Fallvignetten aus dem Beratungsalltag verdeutlichen, welche Bereicherung die Fachberatung durch die Prozessberatung und umgekehrt die Prozessberatung durch die Fachberatung erfahren kann. In dieser Arbeit geht es darum, die jeweiligen Stärken und Grenzen der beiden Ansätze aufzuzeigen und auf der Grundlage von praktischen Erfahrungen die Vorteile eines Sowohl-als-auch anstelle eines Entweder-oder zu betonen.


Krohn, Michael (2011): Dialogische Führung und Coaching in Netzwerkorganisationen. In: OSC 18(4): S. 399-412.

abstract: In der Wissensgesellschaft verlangen neue Organisationsformen nach lernorientierten Führungskonzepten. Einer dialogischen Führung, die den Geist der Arbeiten von David Bohm berücksichtigt, kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Der Beitrag analysiert die Potenziale eines solchen Ansatzes mit Blick auf die betrieblichen und persönlichen Interessen für die Entwicklung neuen Wissens in Netzwerkorganisationen. Die Beziehung zwischen Führungskraft und Coach rückt im Rahmen einer systemischen Prozessbegleitung in den Mittelpunkt dialogischer Führungskonzepte, die ein gemeinsames Wirklichkeitsverständnis in flachen Hierarchien ermöglichen.


Richter, Stephan Daniel, Carsten Henkens & Sabine Ritt (2011): Ethische Kompetenz. In: OSC 18(4): S. 413-428.

abstract: Der Begriff „Ethische Kompetenz“ wird nach Ansicht der Autoren in der Praxis oft unscharf verwendet. Im Rahmen einer qualitativen Studie an Führungskräften in Banken werden Definitionsansätze für ethische Kompetenz mit der Theorie des geplanten Verhaltens (Fishbein und Ajzen) in Beziehung gesetzt. Dadurch kann, unter Berücksichtigung des Konzepts der „moralischen Verpflichtung“ (Kurland), „ethische Kompetenz“ genauer differenziert werden. Die Faktoren verhaltensspezifische Einstellung, kontextbezogene subjektive Norm und wahrgenommene Verhaltenskontrolle werden als maßgeblich für das Verhalten in moralisch relevanten Situationen bestimmt. Es wird zudem aufgezeigt, welche Hypothesen sich für den Zusammenhang von ethischer Kompetenz und Arbeitszufriedenheit formulieren lassen.


Zwack, Mirko, Audris Muraitis & Jochen Schweitzer-Rothers (2011): Wozu keine Wertschätzung? In: OSC 18(4): S. 429-443.

abstract: Warum ist das Gefühl, „nicht (genügend) wertgeschätzt zu werden“, nicht die Ausnahme, sondern die Regel in Organisationen, obwohl es sich doch alle anders wünschen? Auf Basis empirischer Ergebnisse geht der Artikel zunächst der Frage nach, woran (Nicht-)Wertschätzung in Organisationen erkennbar wird. Hieraus lassen sich bereits erste Interventionsideen für Führungskräfte und Mitarbeiter ableiten. Es folgt eine systemtheoretische Interpretation des kommunizierten Wertschätzungsdefizits, die den Nutzen dieses wahrscheinlich auch in Zukunft unlösbaren Problems offenbart. Der Artikel schließt mit weiteren Schlussfolgerungen für die Handhabung des Wertschätzungsthemas in Coaching und Beratung.


Möller, Heidi & Silja Kotte (2011): Die Zukunft der Coachingforschung. In: OSC 18(4): S. 445-456.

abstract: Der Artikel fasst den aktuellen Stand der Forschungsergebnisse zu Wirksamkeit (Outcome) und Wirkfaktoren (Prozess) von Coaching zusammen. Zur Einordnung der Ergebnisse wird Bezug genommen auf das „Strukturmodell der Coachingwirkungen“ von Greif (2008) sowie das Vier-Ebenen-Modell der Evaluation von Kirkpatrick (1994). Der aktuelle Forschungsstand wird kritisch bewertet, und es werden Herausforderungen für die zukünftige Forschung aufgezeigt. Es wird postuliert, dass Coachingforschung sowohl Anleihen aus der Psychotherapieforschung als auch aus der Trainings- und Weiterbildungsevaluation machen muss, um dem prozesshaften Charakter von Coaching und seiner Verankerung im organisationalen Kontext gerecht zu werden. Abschließend werden erfolgversprechende Forschungsszenarien wie die Kooperation von universitären Forschungsgruppen mit Coaching-Berufsverbänden und exemplarische Forschungszugänge beschrieben.


Müller, Jutta, Dirk Bayas-Linke & Elmar Schwedhelm (2011): Das Potenzial der Video-Interaktionsanalyse als Beratungskonzept von Gründungsteams. In: OSC 18(4): S. 457-469.

abstract: Gründungsberatung ist eine anspruchsvolle und mehrdimensionale Beratungsaufgabe, die neben formalen Abläufen und Regulierungen insbesondere auch die Zusammenarbeit und die Lernprozesse in Gruppen und Teams als Beobachtungsperspektive in die Beratung integrieren muss. Doch was passiert in der Interaktion dieser Gründerteams und was muss auf interaktionaler Ebene ausgehandelt und gelöst werden, um einen Erfolg der Unternehmungen wahrscheinlicher zu machen? Die Autoren stellen die Video-Interaktionsanalyse als potenziell relevantes Verfahren im Rahmen der Gründungsberatung dar, die als Grundlage für lernbezogene Workshops dient und den dynamischen Team-Lernprozess fokussiert unterstützt.


Schreyögg, Astrid (2011): Was begünstigt die berufliche Ungleichheit von Frauen und Männern in Deutschland? In: OSC 18(4): S. 471-478.

abstract: Die deutsche Bevölkerung schrumpft dramatisch. Die Ursache lässt sich in der deutschen Familienpolitik verorten, die seit der Jahrhundertwende extrem traditionalistisch ist. Gut ausgebildete Frauen sind deshalb in einen „Gebärstreik“ eingetreten. Frankreich und Schweden dagegen mit ihren großzügigen Möglichkeiten der Kinderbetreuung, deretwegen viele Frauen berufstätig sein können, erfreuen sich dagegen einer ausgezeichneten Fertilitätsrate. Alles das wird in einem neuen Buch von Tanja Mühling und Johannes Schwarze ausführlich aufgerollt.


Schreyögg, Astrid (2011): Rezension - Kerstin Riedelbauch, Lothar Laux (2011): Persönlichkeitscoaching. Acht Schritte zur Führungsidenttät.  Weinheim: Beltz. In: OSC 18(4): S. 479-480


Klinkhammer, Monika (2011): Rezension - Jörg Fengler, Andrea Sanz (Hrsg.) (2011): Ausgebrannte Teams. Burnout-Prävention und Salutogenese.  Stuttgart: Klett-Cotta. In: OSC 18(4): S. 480-483


Belardi, Nando (2011): Rezension - Vokmar Sigusch (2008): Geschichte der Sexualwissenschaft. Frankfurt am Main: Campus. In: OSC 18(4): S. 483-484


Mohr, Günther (2011): Rezension - Heinz Hilbrecht (2010): Meditation und Gehirn. Stuttgart: Schattauer. In: OSC 18(4): S. 485-487




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