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Familiendynamik Heft 4/2005
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1/2004 - 2/2004 - 3/2004 - 4/2004 - Überblick
Fischer, Hans Rudi (2005): Editorial: Das soziale Gedächtnis der Familie. In: Familiendynamik 30(4), S. 329-334
Wyrobnik, Irit (2005): Familiengedächtnis und Holocaust - in Literatur und Familiengespräch. In: Familiendynamik 30(4), S. 335-352.
abstract: Die Autorin geht den
privaten, familiären Formen der Erinnerung an NS-Zeit und Holocaust
nach, wie sie in Familien in Deutschland um die Jahrtausendwende
vorzufinden sind. Dies geschieht zum einen mittels zweier Beispiele aus
der Literatur, zum anderen werden neuere Forschungsergebnisse zur
kommunikativen Weitergabe von Erinnerungen in Familiengesprächen
aufgegriffen und reflektiert, insbesondere die zur Tradierung der
Holocaust-Erinnerung durch Erzählungen im Familienzusammenhang. Hier
bietet sich ein entgegengesetztes Bild: Während den literarischen
Bearbeitungen (von Wibke Bruhns und Uwe Timm) der zeitliche Abstand
offenbar erst erlaubt, sich öffentlich und kritisch mit der eigenen
Familiengeschichte auseinanderzusetzen, so belegen Forschungsergebnisse
(von Welzer u.a.), dass mit zunehmender Distanz vom Geschehen eine
Verherrlichung (»kumulative Heroisierung«) der Großelterngeneration
seitens der erwachsenen Enkel stattfindet. Diese Forschungsergebnisse
werden durch eine familientherapeutisch inspirierte Sichtweise und
kritische Einwände in ein neues Licht gerückt. Zum Schluss werden
mögliche Konsequenzen für die Bildungsarbeit angedeutet.
Welzer, Harald (2005): Das kommunikative Gedächtnis der Familie. In: Familiendynamik 30(4), S. 353-369.
abstract: Wie wird
Vergangenheit im Familiengespräch verfertigt? Welche Funktion hat das
Familiengedächtnis für die Identität einer Familie? Diesen und anderen
Fragen geht der Autor anhand der Ergebnisse eines Forschungsprojektes
nach, das sich mit der Frage beschäftigt, wie in deutschen Familien
über die Nazi-Zeit und den Holocaust gesprochen wird. Mittels
Gesprächsausschnitten, der im Rahmen dieses Forschungsprojektes
geführten Familiengespräche, beleuchtet der Autor die Fruchtbarkeit von
Halbwachs' Konzept des Familiengedächtnisses. Um den
transgenerationalen Zusammenhang der Familie herzustellen, sind von
allen Beteiligten Zurichtungen des je selbst Erlebten, Erinnerten und
Weitergegebenen notwendig, die sich aus dem je eigenen Sinnbedürfnis
und Interessen ergeben.
Assmann, Aleida (2005): Grenzen
des Verstehens Generationsidentitäten in der neuen deutschen
Erinnerungsliteratur. In: Familiendynamik 30(4), S. 370-389.
abstract: Wie ist die Kluft in
der Verständigung zwischen den Generationen zu verstehen? Wie bestimmt
sich die Identität einer Generation gegenüber einer anderen und
gegenüber dem Individuum? Wie können die Wahrnehmungs- und
Erinnerungsstörungen einer ganzen Generation erklärt werden? Die
Autorin sucht diese Fragen mit Hilfe der Gedächtnistheorie von Maurice
Halbwachs zu beantworten. Anhand von Beispielen aus der neueren
Erinnerungsliteratur zeigt sie, wie das Unausgesprochene, das
Vergessene aus dem Unbewussten in die öffentliche Reflexion und vom
privaten Familiengedächtnis ins kulturelle Gedächtnis zurückgeholt
wird. Mittels ihrer Unterscheidung zwischen »Väterliteratur« und
»Familienroman« belegt sie, dass die zentrale Ambivalenz im
Generationenverhältnis die zwischen Bruch oder Kontinuität ist. Die
Väterliteratur steht im Zeichen des Bruchs, der Abrechnung zwischen den
Generationen, der Familienroman im Zeichen von Kontinuität und
Integration.
Horn, Jürgen (2005): Depressive Störungen - Ursachen und Behandlung (Teil I). In: Familiendynamik 30(4), S. 390-412.
abstract: Die Art zu sprechen,
zu beschreiben, zu erklären und zu bewerten erzeugt im Laufe der Zeit
manches, das uns nützlich, logisch, interessant, kurz anschlussfähig an
unser Selbst- und Weltbild erscheint. Anderes bleibt exotisch,
unglaubwürdig oder widersprüchlich - und wird von uns dann gerne
verworfen. Im folgenden Beitrag soll in einem ersten Teil eine
phänomenologische Annäherung an das Thema »Depression« versucht werden.
Dabei sollen gerade jene Widersprüchlichkeiten, ja Schrulligkeiten, die
sich im Feld der Depression ergeben, nicht ausgespart werden. Der
Artikel beginnt mit der symptomatischen Oberfläche der Depression,
untersucht dann den sozialen Nahraum der Depression - Familie und Ehe
-, um schließlich einen Ausflug in die Biologie zu machen.
Clement, Ulrich, Hans Rudi Fischer und Arnold Retzer (2005): Wie komme ich aus einer Problem-Trance heraus? In: Familiendynamik 30(4), S. 413-417
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