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Post aus Perturbistan 10 – Aschermittwoch
Lothar Eder, Mannheim (perturbistan@web.de):


Aschermittwoch

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
so geht’s nicht weiter und zwar ab sofort! Und immer immer wieder geht die Sonne auf. Ja, wer hält das auf die Dauer aus, das frag ich Sie! Und was macht die Große Koalition? Sie ist untätig, wie immer! Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen. Ja, das kennen wir doch auch seit Jahren! Nicht einmal das Ozonloch hat substantiell etwas daran geändert! Ich bitte Sie, welche Visionen, welche Neuerungen schlagen die Parteien in dieser Frage vor? Wo ist bitteschön das Modell, das Ökotrophologie und Ösophagitis endlich miteinander vereinbart, statt nur in starren Gegensätzen zu verharren? Und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar? Ja, da kann ich nur sagen: Herr laß Hirn vom Himmel regnen! Wo doch jeder weiß - der bekannte Liederforscher Axel Hacke hat es nach gewiesen - es heißt: und aus den Wiesen steiget der weiße Neger Wumbaba. Herr Wumbaba, der weiße Neger, das, ich sage DAS Signum einer gelungenen Integrationspolitik! Erst kam der Italiener, dann kam der Türke und dann der Neger zu uns. Dabei war doch der Neger in Gestalt von Herrn Wumbaba längst unter uns. Seit dem 18. Jahrhundert! Wie hätte Matthias Claudius sonst über ihn schreiben, ihn besingen können? Trägt nicht Herr Wumbaba in seinem Namen schon das Integrative, das Intergrazile, ja das Intergrationale bereits in sich? Wie kurz ist doch der Weg von Wumbaba hin zu Humbaba und von da zum Tätarää? Und am Aschermittwoch soll das alles vorbei sein, meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer?! Herr Wumbaba, der negerweiße Narr, ruft uns allen zu: wir sind eine große Narrengemeinschaft! Ganzjährig! Was heißt dies nun für uns an einem, an diesem Aschermittwoch? Was wir jetzt brauchen, meine sehr verehrten Damen und Herren ...
Was machst du denn da schon wieder?, hörte ich Berta hinter mir sagen. Ich hatte sie nicht hereinkommen gehört, unbemerkt mußte sie ins Wohnzimmer gekommen sein und mir womöglich schon eine Weile zugehört haben. Hältst du etwa schon wieder eine deiner einsamen Unsinnsansprachen?, fuhr sie fort. Ich sah betreten zu Boden. Ich hatte gedacht, Berta sei bei ihren Freundinnen zum üblichen Aschermittwochnachweiberfaßnachtsumtrunk (so nenne ich das für mich im Stillen); und Luhmann, unsere Katze, kümmert sich nicht sehr um mein Mitteilungsbedürfnis. Berta stand im Zimmer vor mir und schüttelte den Kopf. Hast Du wieder den ganzen Tag im Fernsehen die politischen Aschermittwochsreden verfolgt? Und jetzt denkst du, du solltest auch mal deinen Senf dazu geben? Ja, machte ich betreten. Und dachte an die Menschen, die mir manchmal auf der Straße begegnen und die vor sich hin brabbeln. Manche gestikulieren sogar wild dabei. Ging es so los? Würde ich auch bald nichtsahnende Passanten auf der Straße anfallen und mit meinen Ansprachen belästigen? Sollte ich mir vorsorglich ein Parteibuch besorgen, einen neuen Anzug kaufen oder gar eine hirschlederne Hose mit Trachtenjanker?
Komm, ich mach uns was zum Abendessen, sagte Berta. Ich merkte, wie diese Aussicht mich wohlig beruhigte. Aus.




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